Videospiel soll für sichere Mondmissionen sorgen
Zocken für die Wissenschaft – das geht mit dem Videospiel Impact der Hochschule Darmstadt, das in Zusammenarbeit mit der europäischen Weltraumagentur ESA entstanden ist. Das Ziel: möglichst viele Mondkrater finden, damit eine Künstliche Intelligenz füttern und so für kommende Mondmissionen lernen.
Sechs Mondkrater hat der Spieler hier richtig erkannt. Als Belohnung gibt es Helium 3. Damit kann er seine Mondbasis schneller aufbauen. Gleichzeitig leistet der Spieler einen Beitrag für die Wissenschaft. Denn mithilfe dieses Spiels sollen künftige Mondmissionen sicherer werden. Für Menschen ist es kein Problem, die Krater zu erkennen, aber …
Stephan Jacob, Professor für Creative Technologies in Digital Art, Hochschule Darmstadt
„Das Problem ist, dass in Zukunft ja automatische Landemodule dort hoch fliegen sollen und automatisch dort landen. Unbemannte Raumfahrzeuge. Und die brauchen dann natürlich irgendeine Art von Sensor, von Bilderkennung, wir würden heute sagen: Künstliche Intelligenz, die das eben automatisch macht. Den Boden abscannt, nach Kratern sucht und dann eben schaut, wo können wir landen und wo sollten wir’s lieber nicht tun.“
Dafür muss die KI gefüttert werden. Je mehr Kraterbilder sie bekommt, desto genauer lernt sie zu unterscheiden, was ein Mondkrater ist und was nicht.
Stephan Jacob, Professor für Creative Technologies in Digital Art, Hochschule Darmstadt
„Meine Idee war jetzt, wir nehmen ein Videospiel, denn was Videospiele extrem gut können, ist Menschen motivieren. Die können Spaß bei ner Tätigkeit bereiten, die manchmal gar nicht so spaßig ist. Und da kam die Idee her. Und was wir gemacht haben ist, wir haben halt ein Spiel gebaut, was dieses Kratermarkieren als Inhalt hat, aber was drumherum halt ein spaßiges Spiel baut.“
Was die Spieler hier im Game-Lab der Hochschule Darmstadt zu sehen bekommen, sind echte Satellitenbilder vom Mond. Bisher haben über 50 Tausend Gamer schon mehr als 4 Millionen Krater markiert. Mit diesen Daten soll die KI dann mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,7 Prozent selbst Krater identifizieren. Aktuelle Algorithmen haben gerade mal eine Genauigkeit von 80 Prozent.
Paul Nasdalack, Entwickler von „Impact“
„Wirklich toll an unserem Spiel finde ich, dass wir eben zeigen, Spiele können mehr sein als reine Unterhaltung. Wir arbeiten wirklich eng mit der Wissenschaft zusammen und wir geben den Spielerinnen und Spielern auch die Möglichkeit, an tatsächlicher Space-Wissenschaft mitzuarbeiten und Teil davon zu sein.“
Und das geht nicht nur an der Hochschule, sondern auch überall sonst auf dem Smartphone.
Max Gundermann
„Ich mag so Suchspiele, ich mag so Sammelspiele ich mag Sachen finden. Und das erfüllt es eigentlich ganz gut, man kanns eigentlich immer zwischendrin nebenbei spielen, so auf der Busfahrt zur Uni oder so.“Leonie Droege
„Es ist wirklich ein bisschen tricky tatsächlich, so sehen zu können, was jetzt ein Krater ist und was jetzt ein Stein ist zum Beispiel. Das fand ich echt ganz cool. Auch mit anderen Leuten interagieren zu können.“Luca Iosi
„Es macht sehr viel Spaß, einfach weil man nicht nur langweilig einen Krater nach dem anderen antippt, sondern weil man auch diese Mondbasis zusammenbauen kann. Und da merkst du halt nach und nach diesen Fortschritt, wie du immer mehr Ressourcen freischaltest und neue Krater entdeckst.“