Hubig und Hubertz werden Bundesministerinnen

Die neue Bundesregierung ist besiegelt. Die Spitzen von Union und SPD haben heute den Koalitionsvertrag unterzeichnet.Auch die letzten Personalfragen sind geklärt: Nachdem CDU und CSU die Namen ihrer neuen Bundesminister bereits in der vergangenen Woche bekannt gegeben hatten, steht nun auch fest, wer die Sozialdemokraten künftig im Bundeskabinett vertreten wird. Mit dabei auch ein etwas mehr und ein etwas weniger bekanntes Gesicht aus Rheinland-Pfalz – und eine Hessin.

Lars Klingbeil und Saskia Esken auf dem Weg zum Gasometer in Berlin-Schöneberg: Dem Ort, an dem die beiden SPD-Vorsitzenden in wenigen Minuten den Koalitionsvertrag mit der Union unterzeichnen werden. Im Schlepptau: Die neue SPD-Ministerriege. Die größten beiden Überraschungen kommen wohl aus Rheinland-Pfalz: Stefanie Hubig und Verena Hubertz. Hubig, bislang rheinland-pfälzische Bildungsministerin, leitet künftig das Bundesjustizministerium.
Stefanie Hubig (SPD), designierte Bundesjustizministerin
„Wir leben in einer Zeit, in der die Demokratie angefeindet wird, in der die Demokratie unter Druck steht. In der es Verfassungsfeinde gibt, die die Demokratie verändern oder sogar abbauen wollen. Und in dieser Situation ist es aus meiner Sicht wichtig, dass wir eine starke Justiz haben. Eine leistungsfähige Justiz.“
Die Bundestagsabgeordnete Verena Hubertz aus Trier wird neue Bundesbauministerin.
Verena Hubertz (SPD), designierte Bundesbauministerin
„Ja, das ist wirklich ein sehr besonderer Tag. Mit ganz vielen Gefühlen: Demut, Dankbarkeit, Vorfreude auch auf das, was kommt. Und dankbar für das Vertrauen, das die Sozialdemokratie in uns jetzt auch steckt.“
Weil mit CDU-Mann Patrick Schnieder als neuem Bundesverkehrsminister ein weiterer Rheinland-Pfälzer zum künftigen Bundeskabinett gehört, ist das Bundesland dort mit insgesamt drei Ministern überproportional stark vertreten.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Das ist ein guter Tag für Rheinland-Pfalz. Das ist eine starke Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin. Und ich halte es für nichts anderes als angemessen.“
Auch eine Hessin gehört unerwartet zum neuen Berliner Spitzenteam: Die erst 32 Jahre Natalie Pawlik aus Bad Nauheim wird Staatsministerin im Kanzleramt und Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration. Die Sozialdemokratin war erst im Alter von sechs Jahren als Spätaussiedlerin aus Russland nach Deutschland gekommen.
Der Koalitionsvertrag ist unterschrieben, sämtliche Ministerien sind besetzt: Jetzt muss der Bundestag morgen nur noch Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler wählen. Nach all den Unsicherheiten in den vergangenen Wochen ist das allerdings wirklich nur noch Formsache.