Der Papst ist tot – Trauer auch in Hessen und Rheinland-Pfalz
Am Ostersonntag noch hat Papst Franziskus in Rom den Segen Urbi et Orbi – der Stadt und dem Erdkreis – gesprochen, gestern dann ist er verstorben. Katholiken weltweit trauern um ihr kirchliches Oberhaupt. So nehmen die Menschen in Hessen und Rheinland-Pfalz Abschied von Papst Franziskus.
Innehalten. Sich erinnern. Beten und dankbar sein. Heute, ein Tag nach seinem Tod, gedenken Gläubige im Mainzer Dom ihrem Papst Franziskus. Geben ihm letzte Wünsche mit.
Helmut Plein, aus Koblenz
„Es hat mir schon weh getan, als ich gestern die Nachricht erfahren habe, dass Papst Franziskus verstorben war.“Ursula Duwe, aus Aschaffenburg
„Er war ein einfacher Mann. Er war ein Mann fürs Volk. Für die armen Menschen da. Für die Menschen am Rand der Bevölkerung, da hat er sich eingesetzt.“
Am gestrigen Ostermontag erlitt der Papst einen Schlaganfall und ist an den Folgen gestorben. Obwohl Franziskus in den letzten Wochen gesundheitlich stark angeschlagen war, kam die Nachricht von seinem Tod für viele überraschend. Wie hier in der Ostermesse im Fuldaer Dom.
Karlheinz Diez, Weihbischof Fulda
„Dass ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, sagen muss und darf, dass unser Papst verstorben ist. Es kam eine Eilmeldung, sie hat mich gerade erreicht. Unser Papst Franziskus ist vom Herrn einberufen worden.“
Zwölf Jahre lang war Franziskus das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Der gebürtige Argentinier hat als junger Mann einige Wochen im rheinland-pfälzischen Boppard gelebt. Während seines Pontifikats, also seiner päpstlichen Amtszeit, hat er sich vor allem für die Bedürftigen und Schutzsuchenden eingesetzt.
Georg Bätzing, Bischof von Limburg
„Am Gründonnerstag seines ersten Pontifikat Jahres da ging er bewusst in ein Jugendgefängnis und feierte dort die Liturgie. Er wusch jungen Gefangenen die Füße. Das hat er immer wieder praktiziert. Und hat damit dieses besondere Zeichen auf die Füße gestellt. Uns deutlich gemacht, worum es eigentlich geht in der Kirche. Die Barmherzigkeit Gottes unter die Leute bringen.“
Anfang Februar erst hatte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer eine Privataudienz bei Papst Franziskus. Er erinnert sich gerne an seinen Besuch in Rom.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Das ist sicherlich einer der Höhepunkte meines Lebens. Ich kann das gar nicht kleiner ausdrücken. Er ist ein sehr charismatischer Mensch gewesen. Aber sehr unprätentiös dabei. Es war eine beeindruckende Persönlichkeit. Aber sie war völlig ohne Pomp und äußerer Anzeichen des Protokolls.“
Auch Boris Rhein, Ministerpräsident von Hessen, lernte Papst Franziskus vor zwei Jahren persönlich kennen.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Es geht jemand verloren, der einen ganz wichtigen Prozess angestoßen hat, nämlich den Aufklärungsprozess der Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche. Und wenn Papst Franziskus nicht gewesen wäre, ich weiß nicht ob die Katholische Kirche wirklich so weit gegangen wäre und so weit gekommen wäre. Er hat ihn angestoßen. Umso trauriger ist es, dass er diesen Prozess jetzt nicht zum Ende führen kann.“
Für viele Katholikinnen vor allem konnte eines aber nicht ausreichend unter Papst Franziskus vorangebracht werden: die Rolle der Frau in der Katholischen Kirche zu stärken.
Andrea Keber, Maria 2.0
„Man hat vielleicht am Anfang hoffen können, dass es zu Reformen kommt, aber das ist nicht passiert. Es wäre, glaube ich, oder war vielleicht auch ein bisschen unrealistisch, das zu hoffen. Denn er ist ein Papst seiner Zeit gewesen. Ist groß geworden in den Strukturen. Und in diesen Dogmen der römisch-katholischen Kirche.“