Eintracht Frankfurt kämpft um Einzug in Europa League-Halbfinale

Großer Europapokal-Abend heute im Frankfurter Deutsche Bank Park! Im Viertelfinal-Rückspiel der Fußball-Europa League trifft die Eintracht auf Tottenham Hotspur. Nach dem 1:1 im Hinspiel in London wollen die Hessen mit einem Sieg vor heimischer Kulisse den Einzug ins Halbfinale klar machen.

Hier soll es heute Abend „richtig knallen“. Kein Zitat aus der berüchtigten Frankfurter Ultra-Szene, sondern direkt aus der sonst so vornehmen Eintracht-Vorstandsetage. Ein ganzer Club, eine ganze Stadt fiebert dem Rückspiel gegen Tottenham heute Abend entgegen. Mannschaft und Trainer haben die Euphorie längst verinnerlicht.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir sind auch total heiß auf dieses Spiel und wir freuen uns ohne Ende. Wir haben uns eine überragende Ausgangslage erarbeitet in der Liga und jetzt auch für dieses Spiel. Und jetzt haben wir letzte Woche auch wieder so eine Art Feuertaufe gehabt, in dem Stadion dort auch zu bestehen, mit dem Ergebnis dann auch zurückzukommen. Und jetzt hier zuhause wollen wir halt mit aller Macht ins Finale.“
Obwohl bei einem Weiterkommen erstmal das Halbfinale anstünde, hat der Trainer das Endspiel bereits fest im Visier. Auf der „Road to Bilbao“, dem Weg nach Bilbao – dem Endspielort im Mai – soll der Eintracht nichts mehr in die Quere kommen. Da ist sich auch Abwehr-Chef Robin Koch sicher.
Robin Koch, Abwehrspieler Eintracht Frankfurt
„Wir werden alles reinhauen und ich glaube, gerade in der Verbindung mit unseren Fans hintendran wird’s hier brennen. Aber ich erwarte trotzdem nicht, dass Tottenham hier von Anfang an aufgibt.“
Um die Gegenwehr der Engländer dennoch zu minimieren, hat sich gestern fürs Abschlusstraining Flügelspieler Ansgar Knauff nach seiner Verletzung rechtzeitig zurückgemeldet. Auch Kevin Trapp kehrte zurück auf dem Trainingsplatz – im Kader wird der Kapitän allerdings noch nicht wieder stehen. Das Glück der Eintracht liegt also erneut in den großen Torwart-Handschuhen von Kaua Santos – der sich wohl dem ein oder anderen Gegenangriff der Gäste entgegenstellen muss.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Das werden wir jetzt in der Form auch nicht so schaffen, dass du keinen einzigen Konter zulassen wirst, das ist auch klar. Und da haben wir aber auch unsere klaren Verteidigungsprinzipien, was dann passiert, wenn dann der Gegner dann mal mit Tempo, mit Dynamik auf unsere Kette zukommt. Dann haben wir eine Top-Abwehr.“
Die am Ende gut 50.000 Frankfurter Fans im Stadion glücklich machen soll – mit dem Einzug ins Halbfinale! Die Eintracht gegen Tottenham im ewig jungen Duell Deutschland gegen England. Anpfiff im Deutsche Bank Park ist heute um 21 Uhr.
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Markus Appelmann, Moderator:
In etwas mehr als drei Stunden ist also Anpfiff, viele Fans sind aber jetzt schon in der Stadt unterwegs, vor allem die englischen Auswärtsfans. Mein Kollege Carsten Praeg steht in Frankfurt, Carsten: Wie ist denn die Stimmung in Frankfurt und wo genau steht ihr eigentlich?
Carsten Praeg, Reporter in Frankfurt:
Ja, Markus, wir sind hier vor einem Irish Pub direkt gegenüber des Hauptbahnhofs. Hier treffen sich viele Tottenham-Fans, bis zu  1.000  passen hier rein. Der  Verein  Tottenham selbst hatte im Vorfeld als offiziellen Treffpunkt diesen Pub genannt. Gleichzeitig wurde aber auch vor anderen Orten hier in der Stadt gewarnt, um  Zusammenstöße  der beiden Fanlager zu vermeiden. Frankfurt gilt international als  heißes Pflaster, die Tottenham-Fans sollen ausdrücklich nicht rüber nach  Sachsenhausen  gehen. Wir waren eben kurz drüben auf der anderen Mainseite, dort ist aber noch alles ruhig. Außerdem sollen die englischen Anhänger einschlägig bekannte  Eintracht-Kneipen  hier in der Nähe meiden, ebenso wie etwa das  Gleisdreieck  am Stadion, ein beliebter Treffpunkt der Frankfurter Fans. Einige  Polzeiwagen  stehen hier bereit: Demnächst um kurz nach  18 Uhr  soll es eine Polizei-Eskorte geben, um die Hotspur-Fans von hier aus sicher zum Stadion zu bringen. Einziger  Wehrmutstropen: Im Laufe des Abends soll es regnen. Für Fans, die sich kurzfristig auf den Weg zum Stadion machen, könnte es also nass werden.  Aber das sollten gerade die englischen Fans ja gewohnt sein. Und  solange alles friedlich bleibt, ist das wohl die kleinere Sorge.
Appelmann:
Danke dir, Carsten, für dieses Stimmungsbild aus Frankfurt.