Sonderausstellung im Automuseum Dietzhölztal
Vom Sportwarenhändler nun zu den Sportwagen. In diesem Jahr feiert die wohl prestigeträchtigste Autorennserie der Welt Jubiläum. Die Formel 1 wird 75. Für das Nationale Automuseum im hessischen Dietzhölztal ein Anlass der noch viel älteren Geschichte des Motorsports eine Sonderausstellung zu widmen. Noch das ganze Jahr über kann man in Mittelhessen jetzt Grand-Prix -Ikonen bestaunen.
PS-Monster, Motorsportlegenden, Raritäten. Seit seiner Eröffnung vor knapp zwei Jahren konnte sich das Nationale Automuseum in Dietzhölztal mit seiner Sammlung in der Motorsportwelt einen Namen machen. Mit der Sonderausstellung „Grand-Prix Ikonen“ tritt man in diesem Jahr das Gaspedal noch einmal richtig durch. Von den frühen Anfängen des Motorsports bis hin zu den heutigen Hydrid-Motoren – die Sammlung zeigt die letzten 120 Jahre der Rennsportgeschichte. Angefangen hat alles 1904 mit – aus heutiger Sicht – „nur“ 100 PS.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Der Napier, den wir hier sehen, war eigentlich eines der ersten Autos die extra für den Renneinsatz konzipiert wurden. Also es war kein Auto, was man von der Straße genommen hat und zum Rennwagen umgebaut hat, sondern es war wirklich ein reines Rennauto.“
Der Startschuss für Grand-Prix-Rennen, in denen Nationen ihre schnellsten Autos und Fahrer gegeneinander antreten lassen. Als einer der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten gilt der Bugatti Typ 35B. Der Franzose von 1928 glänzt vor allem durch seinen Originalzustand.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Damals war es mit den Rennfarben so, dass teilweise nach jedem Rennen das Auto neu lackiert wurde. Und da wurde nicht die alte Farbe erst abgehobelt und dann neu lackiert und grundiert, sondern es wurde einfach überlackiert und man sieht es an dem Auto an vielen verschiedenen Stellen, dass die Farbe dann abgeplatzt ist und die alte Rennfarbe – ob es jetzt grün oder weiß oder rot war – einfach noch durchblitzt.“
In 120 Jahren Motorsportgeschichte haben sich einige Hersteller auch spektakuläres getraut. Um in den 30er Jahren konkurrenzfähig zu sein, bauen die Ingenieure in den Alfa Romeo 16C einfach zwei Motoren ein.
Tobias Reichle, Geschäftsführer Nationales Automuseum
„Das war der Versuch von Enzo Ferrari, der damals die Scuderia Ferrari als Rennteam geleitet, gegen die Deutschen, gegen Auto Union und Mercedes eine Chance zu haben. Weil die Deutschen natürlich mit viel viel Geld von der Reichkanzlei die Rennen in Deutschland und in Europa dominiert haben.“
Doch das Kraftpaket mit 540 PS ist durch sein zu hohes Gewicht auf kurvenreichen Strecken unfahrbar. So hat das Team gegen die Deutschen das Nachsehen. Besser lief es für Ferrari dann ab 1950 mit der Einführung der Formel 1. Die Italiener sind das erfolgreichste Team in der Geschichte der Rennsportserie.
Der Wert der außergewöhnlichen Sammlung geht in die Millionen. Genaue Summen nennt Museumsgründer und Unternehmer Friedhelm Loh nicht. Die Geschichte des Motorsports ist maßgeblich für seine Liebe zu Autos. Ihm gehört der größte Teil der ausgestellten Fahrzeuge.
Friedhelm Loh, Museumsgründer
„Formel 1 habe ich als junger Mann sehr viel gesehen und angeguckt und war immer angespannt was lief und dieser Sport ist ein begeisternder Sport, weil er eben Menschen und Technik in einer Kombination zeigt mit Mut. Ohne Mut geht nichts und das gilt nicht nur im Rennsport, das gilt im normalen Leben auch.“