Eichhörnchen werden aufgepäppelt
Jetzt ist wieder die Zeit, in der Eichhörnchen Nachwuchs bekommen. Das Problem: Wenn die Jungtiere aus den Kobeln, also ihren Nestern fallen, sind sie oft verletzt und finden den Weg nicht mehr zurück nach oben. Das ist ein Fall für die Wildtierhilfe Rhein-Nahe, die kümmert sich dann um die kleinen Babys.
Huch, nicht so gierig, kleines Eichhörnchen-Baby!
Die Milch schmeckt aber auch ausgesprochen lecker. Ersatz-Mama Petra weiß eben, was gut ist.
Petra Heinen-Trost, Wildtierhilfe Rhein-Nahe
„Der Diddl kommt aus Dittelsheim-Heßloch. Die haben den gefunden in der Garage. War total ausgekühlt. Er muss halt viel aufholen. Man hat auch gemerkt, die ersten zwei Tage hat er unwahrscheinlich viel getrunken. Hat auch viel geschlafen.“
Etwa sechs Wochen ist Diddl alt und wiegt gerade mal 90 Gramm. Dieses Geschwister-Trio ist noch jünger – aber mindestens genauso verkuschelt und verfressen. Am Anfang müssen sie alle zwei Stunden gefüttert werden. Ein Fulltime-Job für die Ehrenamtlichen.
Petra Heinen-Trost, Wildtierhilfe Rhein-Nahe
„ Es sind Babys. Es sind einfach Babys. Und die müssen auch so behandelt werden. Und brauchen auch genau die ganze Aufmerksamkeit, die man dann auch hat.“
Petra Heinen-Trost nimmt auch Raubvögel auf. Bei den Eichhörnchen herrscht aktuell Hochkonjunktur. Derzeit versorgt sie zehn Hörnchen. Vollbelegung. Diese hier sind älter und dürfen raus. Das bedeutet aber auch weniger Kuscheleinheiten.
Petra Heinen-Trost, Wildtierhilfe Rhein-Nahe
„Man schränkt halt wirklich den Kontakt ein. Und sie werden auch relativ schnell scheu. Und sobald die jetzt hier draußen in der Voliere sind, so ein, zwei Tage, da kriegt man sie gar nicht mehr. Da muss man dann warten, nachts, wenn sie schlafen, dass man da dann komplett den Kobel nimmt, in eine Transportbox und man sie dann am nächsten Tag in die Auswilderungsstelle bringt.“
Hier dürfen sie erste Nüsse knacken, bekommen Obst und Gemüse. Wenn die Jungen dreizehn Wochen alt sind, werden sie ausgewildert. Der Abschied fällt nicht immer leicht.
Petra Heinen-Trost, Wildtierhilfe Rhein-Nahe
„Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, ich bin froh für jede Auswilderung, die klappt. Weil sie gehören einfach in die Natur. Also es gibt nichts Schlimmeres als ein Hörnchen in Gefangenschaft zu halten. Nee, unsere Aufgabe ist, alle Wildtiere, die bei uns landen, auch irgendwann wieder aus zu wildern.“
Schon siebzehn Eichhörnchen-Babys hat Petra Heinen-Trost seit Ende Februar bei sich aufgenommen und aufgepäppelt. Etwas Zuschuss für die Milch oder Tierarztkosten bekommt sie über die Wildtierhilfe. Einen Großteil bezahlt die Ehrenamtliche aber selbst, da der Verein nicht genug Geld für alle schutzbedürftigen Wildtiere hat. Doch von denen gibt es jede Menge.
Petra Heinen-Trost, Wildtierhilfe Rhein-Nahe
„Eichhörnchen sind zum Beispiel die einzigen Tiere, die aktiv um Hilfe suchen, wenn sie Hilfe brauchen. Wenn man so ein Tier findet oder so ein Tier läuft auf einem zu, nicht wegjagen. Einfach sich drum kümmern, hoch nehmen, warm halten. Das ist ganz wichtig. Wärme, die brauchen unwahrscheinlich viel Wärme. Und dann halt gucken, wo die nächste Wildtierstation ist.“