Portal soll Bürger besser auf Naturgefahren vorbereiten

Die wohl größte Naturkatastrophe der vergangenen Jahre war hierzulande ganz klar die Ahrtalflut. Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass solche Extremwetterereignisse künftig zunehmen werden. Und deshalb haben die Wetterexperten jetzt ein neues Internetportal entwickelt, das die Menschen besser vor solchen Katastrophen schützen soll.

Hochwasser in Frankfurt am Main, die Gefahrenstufe ist hoch. Alles zum Glück nur ein Test des neuen Warnportals. Zwei Jahre hat seine Entwicklung gedauert, heute gibt der noch amtierende Bundesdigitalminister Volker Wissing in Offenbach den Startschuss. Für ihn ist das neue Portal eine Innovation.
Volker Wissing (parteilos), Bundesdigitalminister
„Wir hatten in der Vergangenheit schon erlebt, dass man bei Warnungen über Hochwasser sich zunächst einmal mit der Frage beschäftigt hat, wird’s wirklich so schlimm kommen? Anstatt sofort Handlungsempfehlungen umzusetzen und Leben zu retten.“
Als vor rund vier Jahren die Jahrhundertflut durchs Aartal schoss, war Volker Wissing Minister in Rheinland-Pfalz. Über 130 Menschen kamen ums Leben; Informationen kamen damals nur verzögert an. Nun soll das neue Naturgefahrenportal Warnsysteme wie etwa Katwarn ergänzen und Infos verschiedener Bundesämter und Katastrophenschutzbehörden bündeln. Mit interaktiven Karten will der Deutsche Wetterdienst den Menschen ganz gezielt zeigen, wie sie sich an ihrem konkreten Standpunkt verhalten sollen. Etwa im Freien oder in einem Gebäude.
Bodo Erhardt, Portalentwickler Deutscher Wetterdienst
„Wenn das Wasser ihnen schon über die Füße spült, dann handeln die Menschen nicht mehr rational. Und dann wollen wir damit eine Hilfe geben.“
So sollen sich die Menschen schon vor dem Ernstfall informieren können. Ganz vollständig ist das Portal allerdings noch nicht, der Schwerpunkt liegt bisher auf Hochwasser- und Sturmflutgefahren. Als nächstes sollen noch Informationen über Waldbrände, Lawinen und Erdbeben hinzukommen. Aus Sicht des scheidenden Bundesdigitalministers ist es dennoch wichtig, das Portal schon jetzt an den Start zu bringen.
Volker Wissing (parteilos), Bundesdigitalminister
„Das Portal ist so reif, dass es jetzt schon helfen kann, mehr Sicherheit zu bieten. Und es wäre nicht verantwortbar, es noch zurückzuhalten. Aber klar ist auch, dass solche Portale immer weiterentwickelt werden müssen. Nichts kann jemals so gut sein, dass man es nicht noch verbessern kann.“
Als App ist das neue Portal noch nicht verfügbar, immerhin aber als mobile Version fürs Handy. Ab heute ist das Portal mit seinen Live-Informationen unter naturgefahrenportal.de abrufbar, um im Notfall Leben zu retten.