Neues Bürohauskonzept in der Bürostadt Niederrad
Der Immobilienmarkt in Frankfurt steht unter Druck: Auf der einen Seite sind Wohnungen in Frankfurt Mangelware – die Mietpreise schießen in die Höhe. Auf der anderen Seite stehen viele Bürogebäude leer – und finden keine Mieter.Ein neu sanierter Bürokomplex in Frankfurt will wieder neue Mieter anlocken – als größtes Bürogebäude Deutschlands.
So soll es bald aussehen – und so sieht es jetzt aus. Eines der energieeffizientesten Bürogebäude Deutschlands ist fast fertig: Elf Stockwerke, 44.000 Quadratmeter Bürofläche. Das dreieckige Prisma steht schon seit 2001 im Frankfurter Niederrad. Die Neusanierung soll das Vorzeigeprojekt für nachhaltige Büros in Frankfurt sein.
Marcus Gwechenberger (SPD), Stadtrad für Planen und Wohnen Frankfurt
„Wir haben festgestellt in den letzten Jahren nach Corona, dass das Homeoffice immer wichtiger wird, gleichzeitig aber auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen immer wichtiger wird und daher brauchen wir eine andere Art von Büros. Wir brauchen Büros, die mehr Austauschräume haben, mehr Konferenzräume. Das heißt, wir brauchen insgesamt andere Gebäude und das Gebäude hier, in dem wir hier stehen, das bringt einen neuen Ansatz rein.“
Zum Beispiel das 45 Meter hohe Atrium. Hier sollen sogar Konzerte stattfinden können. Ein Restaurant und ein Fitnessstudio sollen weitere Menschen anlocken.
Das ganze zeigt: Der Büroimmobilienmarkt ist hart umkämpft. Außerhalb der Stadtzentren klagt die Branche über viel Leerstand .
Matthias Pink, Immobilienmarktexperte
„In Frankfurt hat er sich seit Beginn der Pandemie vor fünf Jahren etwa verdoppelt. Heute stehen etwa zwölf Prozent aller Büroflächen in Frankfurt leer, das ist eben doppelt so viel, wie noch vor fünf Jahren.“
In den 60er Jahren wurde in Niederrad eigens ein ganzes Viertel für Büros gebaut. Heute stehen hier viele Häuser leer und es stellt sich die Frage, was mit ihnen geschehen soll.
Aus einigen leeren Büros werden jetzt Wohnungen: 6.000 sollen entstehen. Die Hälfte ist schon fertig. Flexible Nutzung – darin liegt in den Augen von Experten die Zukunft.
Prof. Dr. Agnes Weilandt, Studiengangsleitung Zukunftssichereres Bauen Frankfurt University of Applied Scienes
„Dass man die Gebäude nicht unbedingt nur für eine Nutzung in der Zukunft auslegt, sondern denen die Möglichkeit gibt, dass sie eben später auch vielleicht eine andere Nutzung bekommen können.“