Innenstadtoffensive soll mehr Sicherheit bringen

Seit einem Jahr geht das Land Hessen in den Innenstädten von Frankfurt, Kassel oder auch Darmstadt mit verstärkten Polizeikontrollen gegen Straftäter vor. Damit will die schwarz-rote Landesregierung nicht nur die ausufernde Kriminalität in den Innenstädten zurückdrängen, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Bürger steigern. Vor allem nachts und an den Wochenenden sind mehr Polizisten auf den Straßen unterwegs. In Frankfurt zeigt der erhöhte Kontrolldruck offenbar eine erste Wirkung.

Hessens Innenminister Roman Poseck, Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Polizeipräsident Stefan Müller auf Ortskontrollgang an der Konstablerwache – einem von gleich mehreren Drogen- und Kriminialitäts-Hotspots der Mainmetropole. Und siehe da: Just in diesem Augenblick findet hier eine kleine Polizei-Razzia statt. Ob nun ganz zufällig oder extra für die Presse und den Minister, sei mal dahingestellt: Politik und Polizei sehen sich in Sachen Sicherheit auf dem richtigen Weg.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Die Innenstadtoffensive wirkt. Wir sind in den Innenstädten mit hoher Polizeipräsenz im Einsatz. Wir haben den Kontrolldruck deutlich erhöht. Wir sehen teilweise bereits einen Rückgang der Kriminalität. Kriminalität ist in Hessen insgesamt im vergangenen Jahr zurückgegangen.“
Sichtbar wird das etwa an der Staufenmauer hinter der Konstablerwache: Noch bis vor kurzem ein Brennpunkt für den Drogenhandel, haben die erhöhte Polizeipräsenz und auch diese Videoüberwachungsanlage für eine spürbare Verbesserung der Situation geführt. So fühlen sich nicht nur Passanten, sondern auch die ansässigen Geschäftsleute deutlich sicherer als noch vor einem Jahr – womit die hessische Innenstadtoffensive zumindest hier eines ihrer Hauptziele bereits erreicht hat.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Sicherheit ist ein Grundbedürfnis für die Menschen. Gerade in der heutigen Zeit. Und wir wollen dass sich die Menschen auch sicher fühlen. Dass sie sich vor allem auch frei entfalten. Dass sie in die Innenstädte gehen. Dass sie dort die Gastronomie, die Geschäfte aufsuchen. Wir wollen lebendige, lebenswerte Innenstädte.“
Etwa die Hälfte aller Straftaten wie Raub oder Diebstahl werden in Frankfurt an nur wenigen Orten registriert: Im Bereich der Zeil, in Teilen von Sachsenhausen – und vor allem im Bahnhofsviertel. Alleine in den letzten beiden Jahren hat die Stadt Frankfurt an den gefährlichsten Plätzen 19 zusätzliche Videoüberwachungsanlagen aufgestellt. Stadtpolizei, Landespolizei und Bundespolizei zeigen gemeinsam deutlich mehr Präsenz. Ergebnis: Ein Rückgang der Straßenkriminalität um fast fünf Prozent innerhalb eines einzigen Jahres.
Mike Josef (SPD), Oberbürgermeister Frankfurt
„Es zeigt: Wenn wir Hand in Hand zusammenarbeiten, was beim Sicherheitsthema wirklich ganz wesentlich ist, dann können wir Erfolge feiern. Dann wird das sicherer. Das zeigt auch die Statistik. Und für uns ist es besonders bedeutsam, dass das nicht nur quasi ne Eintagsfliege im Trend ist, sondern dass wir jetzt kontinuierlich gemeinsam mit Landespolizei, mit dem Land Hessen, mit der Bundespolizei an der Sicherheitsarithmetik so arbeiten, dass die Stadt noch sicherer wird. Weil das Thema Sicherheit ein ganz wesentlicher Punkt der Lebensqualität in unserer Stadt ist.“
Einen Wunsch hätte der Oberbürgermeister aber doch noch: Dass Kriminelle in Frankfurt nicht nur von der Polizei erwischt, sondern auch wirklich zügig abgeurteilt werden – hier müsse die Justiz künftig schneller arbeiten und besser eingebunden werden. Unklar ist im Moment ebenfalls noch, ob die Drogenszene und mit ihr die Kriminalität nicht letztlich doch nur in andere Stadteile abwandert, wenn ihr die Sache an den bisherigen Hotspots zu heiß wird.