Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Spielen in der kommenden Saison tatsächlich unsere beiden heimischen Erstligisten Eintracht Frankfurt und Mainz 05 in der Champions League?

Markus Appelmann, Moderator:
Vor dem anstehenden Bundesliga-Wochenende spreche ich unter anderem darüber mit meinem Kollegen Thorsten Arnold aus der Sportredaktion. Tja Thorsten, Frankfurt und Mainz in der Tabelle auf Platz drei und vier. Die Sensation bahnt sich mehr und mehr an – der Griff nach Europas Sternen.
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Ja, und im Fall von Mainz 05 wär‘s wirklich die Riesen-Sensation, wenn in der kommenden Saison dann tatsächlich Real Madrid, der FC Liverpool, Inter Mailand womöglich nicht nur in Frankfurt, sondern auch hier unten im Bretzenheimer Feld, im Mainzer Stadion auflaufen müssten. Aber auch sieben Spieltage vor Schluss, vor dem Spiel gegen Holstein Kiel, will Trainer Bo Henriksen von all dem Getöse nichts wissen.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Europa, Champions League, all diese Dinge – wir probieren unser Bestes und wenn wir am 17. Mai in Europa sind, dann sind wir glücklich. Wenn wir nicht dabei sind, haben wir es probiert und das ist das Wichtige für uns. Leistungen bringen und hundert Prozent Power in jedem Spiel bringen – wenn wir das gemacht haben, dann bin ich zufrieden.“
Arnold:
Solange die Mainzer einfach jetzt regelmäßig ihre drei Punkte pro Spiel holen, kann sie keiner verdrängen vom Champions League-Platz. Und gegen den Tabellenletzten Kiel sollte das doch allemal möglich sein.
Appelmann:
Schauen wir direkt zum anderen Champions-League-Kandidaten, zu Eintracht Frankfurt. Die haben morgen eine etwas schwierigere Aufgabe vor der Brust.
Arnold:
Ja, es geht zu Werder Bremen. Und nach dem Eintracht-Heimsieg vergangene Woche, da sei die Stimmung super im Team, verrät der Trainer – der den nächsten Gegner wie immer sehr genau analysiert hat.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ich erwarte die so, wie sie immer spielen. Dass sie versuchen, uns früh unter Druck zu setzen. Dass sie mit Ball ihre Abläufe spielen. Es wird eine tolle Aufgabe. Wir wissen um die Qualität von Bremen. Wir wissen aber auch, dass wir genügend Waffen haben, um jedem Gegner weh zu tun. Und wir wollen – egal um die Qualität von Werder – unsere Qualität auf den Platz bringen.“
Arnold:
Spannend auch diesmal wieder: Wer steht im Tor bei der Eintracht morgen Abend? Wieder der junge Brasilianer Kaua Santos – oder kehrt Kevin Trapp nach seiner Schienbein-Verletzung wieder zurück in den Kasten? Anwort: Sanstos spielt wieder! Trapp sei immer noch nicht wieder hundertprozentig fit. Da bin ich mal gespannt, ob wir ihn bis zum Saisonende überhaupt nochmal auf dem Platz sehen.
Appelmann:
Wir wechseln eine Etage tiefer, schauen in Liga zwei. Da ist der SV Darmstadt 98 jetzt nach und nach in der Tabelle abgerutscht und muss zusehen, dass er nicht noch in Abstiegsgefahr gerät.
Arnold:
Tja, sieben Punkte Polster sind es zwar noch. Aber vor dem Heimspiel gegen Fürth weiß auch Trainer Florian Kohfeldt, wie schnell eine Negativ-Serie eintreten kann. Er sagt zwar, die Mannschaft macht immer noch eine Entwicklung durch – aber jetzt müssen langsam mal wieder Punkte her – durch stabile Leistungen.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Es ist noch nicht konstant. Es blitzt immer mal wieder auf und dann geht‘s wieder weg. Und unser Job ist es, dass es konstant ist. Weil wir brauchen Ergebnisse, um diese Saison stabil zu Ende zu bringen. Aber auf Dauer einfach auch deshalb, weil der Sinn dieses Spiels ist, zu gewinnen. Und nicht, tolle Leistungen zu bringen. Beides zusammen wäre schön. Aber am liebsten spiele ich schön und gewinne ich. Wenn das nicht geht, gewinne ich gerne.“
Arnold:
Da muss man noch eine Sekunde drüber nachdenken und dann feststellen: Ja, da hat er recht. Und morgen – nach einem Monat endlich mal wieder ein Heimspiel am Böllenfalltor – da sollte doch ein Sieg drin sein.
Appelmann: Siegen will auch der 1. FC Kaiserslautern. Denn der mischt noch voll mit – im Aufstiegsrennen.
Arnold:
Ja, die Roten Teufel hinter den beiden Liga-Größen Köln und HSV voll mit dabei. Und am Sonntag haben sie ein vorentscheidendes Spiel – beim 1.FC Magdeburg, der hinter dem FCK lauert. Ich sag: ein Unentschieden wär schon ganz gut, um die auf Distanz zu halten. Aber FCK-Trainer Markus Anfang geht da nicht mit.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Die sollen rausgehen, sollen alles dafür tun, zu gewinnen, sollen sich reinhängen, sollen sich in jeden Ball reinschmeißen, sollen mutig nach vorne spielen, eins gegen eins, sollen Torabschlüsse ziehen. Ich will nicht trainieren für ein Unentschieden. Ich will auch schon gar nicht sagen: ja nicht hoch verlieren. Ich will einfach, dass die Jungs das durchziehen, was sie am Anfang der Saison von uns auch immer wieder mitbekommen und verinnerlicht haben – Spiele gewinnen!“
Arnold:
Gut 3.000 Lauterer Fans reisen mit in den Osten und wollen dafür sorgen, dass drei Punkte mit nach Hause in die Pfalz genommen werden.
Appelmann:
Wir sind gespannt, ob’s gelingt und drücken wie immer unseren heimischen Vereinen fest die Daumen. Vielen Dank Thorsten, für deinen Ausblick aufs Bundesliga-Wochenende.