Genug Eier für Ostern

In gut zweieinhalb Wochen ist Ostern. Viele haben schon dementsprechend geschmückt und auch bunt gefärbte Hühnereier stehen wieder hoch im Kurs. Genau hinter denen steht aber aktuell ein Fragezeichen, denn Eier werden gerade nicht nur teurer sondern auch knapp. Es stellt sich die Frage, ob gar eine Eierkrise zu Ostern droht? Um das zu klären, haben wir uns mal zur Quelle begeben, denn die liegt ja bekanntlich nicht beim Hasen, sondern beim Huhn.

Ostern ohne Eier? Kaum auszudenken! Als Symbol für Leben und Wiedergeburt dürfen sie zum höchsten christlichen Fest nicht fehlen. Doch nun trifft die traditionell hohe Nachfrage vor Ostern auf ein ohnehin schon knappes Angebot. Auch Landwirt Phillip Fay aus Mittelhessen hat deshalb aktuell alle Hände voll zu tun.
Philipp Fay, Landwirt in Pohlheim
„Normalerweise haben wir zu Ostern uns oft immer einen kleinen Puffer an Eiern anstauen können. Gerade wenn man die Eier färben möchte vor Ostern, sollten die ein paar Tage stehen, also eigentlich 14 Tage alt sein, dass die sich nachher gut schälen lassen und das war dieses Jahr einfach nicht möglich.“
Grund für die angespannte Lage: Der gestiegene Bedarf und Fälle von Vogelgrippe beispielsweise in Niedersachsen und vor allem in den USA – Millionen Legehennen wurden deshalb getötet. Auf globalen Agrarmärkten hat das Auswirkungen auch auf unsere Region.
Sebastian Schneider, Generalsekretär Hessischer Bauernverband
„Und generell können wir uns in Hessen und Deutschland auch nicht selbst versorgen mit Eiern. Also der Bedarf von ungefähr 250 Eiern pro Person in Deutschland und Hessen, der wird so ungefähr nur zu 150 Stück dann aus der inländischen Produktion gedeckt, sodass wir eben auch zwangsläufig auf Importe angewiesen sind.“
Eine Krise am Eiermarkt und amerikanische Verhältnisse müssten die Verbraucher laut Bauernverband jedoch nicht befürchten. Auch Hamsterkäufe seien nicht nötig.
Sebastian Schneider, Generalsekretär Hessischer Bauernverband
„Es ist sicherlich so, dass gegebenenfalls in kleineren, speziellen Produktsegmenten, zum Beispiel Bio, teilweise Freiland ein bisschen angespannteres Angebot ist., aber auch hier würde ich jetzt erst mal den Teufel nicht an die Wand machen. Ich gehe davon aus, dass spätestens in der zweiten oder dritten Anlaufstelle im Supermarkt das gewünschte Produkt dann auch vorhanden ist.“
Keine Panik, sagt auch der Lebensmitteleinzelhandel. Wenn überhaupt, seien die zum Färben beliebten weißen Bodenhaltungseier kurzzeitig mal etwas schwieriger zu bekommen.
Tino Kley, Einzelhändler
„Vereinzelte fragen natürlich, durch Amerika, ist natürlich dann klar, aber es ist jetzt nicht irgendwie, dass man da jetzt irgendeine Panik gespürt hat, weil ich meine, man muss ja nur mal das Regal angucken. Also von daher sollte man da entspannt mit der Lage hier umgehen.“
Also entspannt bleiben, wie die Hennen in Pohlheim. Die schaffen übrigens, auch wenn es manch ein Lied anders vermuten lässt, nicht ganz jeden Tag ein Ei sondern etwas weniger – laut statistischem Landesamt durchschnittlich 26 pro Monat.