Der 17:30-Sporttalk mit Julian Beimel

Die Länderspielpause ist vorbei und es steht der 27. Spieltag in der ersten und zweiten Fußballbundesliga auf dem Plan.

Maike Dickhaus, Moderatorin:
Und darüber spreche ich mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, mit Julian Beimel. Julian, bevor wir auf die Begegnungen unserer heimischen Teams aus Hessen und Rheinland-Pfalz schauen, da beginnen wir heute mal mit einer persönlichen Auszeichnung.
Julian Beimel, Sportreporter:
Richtig, Denn Mainz-05- Trainer Bo Henriksen wurde gestern als Dänemarks Trainer des Jahres ausgezeichnet. Der 50-jährige hat ja aus Mainz 05, dem Abstiegskandidaten, einen Champions-League-Anwärter gemacht, die Herzen der 05er im Sturm erobert. Ja, und der Trainer selbst? Der reagiert ziemlich bodenständig auf diese persönliche Anerkennung.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05:
„Ich weiß, das bin nicht nur ich. Das ist der ganze Verein. Meine Co-Trainer, der ganze Stuff und natürlich auch die Spieler. Wir haben es für ein Jahr sehr gut gemacht. Aber das bin nicht nur ich, das ist der ganze ganze ganze Verein. Und das ist das Wichtigste.“
Beimel:
Und er hier, Nadiem Amiri, war derjenige, der seinem Trainer gestern diese schöne Nachricht in der Kabine überreicht hat. Amiri selbst ja mit einer ganz besonderen Woche. Nach viereinhalb Jahren die Rückkehr in die Nationalmannschaft. Und für den Mainzer Spielmacher war das ein richtig emotionaler Moment.
Nadiem Amiri, Mittelfeldspieler 1. FSV Mainz 05:
„War geil. War eine Top-Erfahrung wieder, unter so guten Spielern zu sein, mit denen eine Woche zu verbringen. Auch wieder für Deutschland zu spielen, ist eine Ehre. Und nach so einer langen Zeit zurückzukommen, über den Weg, den ich gehen musste oder gehen wollte, freut es mich umso mehr. War für mich ein sehr sehr emotionaler Moment und einfach purer Stolz.“
Beimel:
Also vor dem Spiel bei Borussia Dortmund Amiri und seine Mainzer auf einem absoluten Höhenflug. Und diesen Schwung werden Sie mit ins Spiel nehmen, da bin ich mir ganz sicher.
Dickhaus:
Dann kommen wir zum punktgleichen Tabellennachbarn von Mainz 05, das ist Eintracht Frankfur. Und die Adlerträger, die empfangen morgen Abend den VfB Stuttgart zum Topspiel.
Beimel:
Richtig. Und das mit so einigen Personalsorgen. Kevin Trapp fällt weiter aus, konnte die Woche nur individuell trainieren. Hugo Larsson war krank, Arthur Theate angeschlagen, aber die beiden letztgenannten sind zumindest wieder im Kader, auch eine Option für die Startelf. Ja, aber Personalsorgen hin oder her: In Frankfurt freut man sich auf dieses Topspiel gegen Stuttgart.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt:
„Ich erwarte ein tolles Fußballspiel, weil es zwei Teams sind, die gerne nach vorne spielen. Ich glaube, im Hinspiel sind schon fünf Tore gefallen. Es können noch ein paar Tore mehr fallen, beide wollen nach vorne spielen. Haben einen richtig guten Kader, wir hier, Stuttgart hat einen guten Kader. Ich glaube es ist alles angerichtet morgen dann hier, 18:30 Topspiel.“
Beimel:
Und schaut man sich mal die letzten fünf Bundesliga-Partien an, dann beide Mannschaften mit einer ziemlich geringen Punkteausbeute. Also ich glaube, das wird eine enge Partie.
Dickhaus:
Dann schauen wir noch in Liga Zwei und für die Darmstädter Lilien geht es da ja eigentlich in dieser Saison nur noch darum, den Klassenerhalt zu schaffen, oder?
Beimel:
Richtig, die wollen jetzt fleißig Punkte sammeln. Aber der SSV Ulm, der Gegner, der braucht die Punkte noch dringender. Auf dem vorletzten Tabellenplatz, letzten sieben Spiele ohne Sieg. Ja, und auch wenn die Lilien natürlich als Favorit in dieses Spiel gehen, der Lilien-Trainer Florian Kohfeldt, der weiß ganz genau, wie entscheidend dieses Match noch für den restlichen Saisonverlauf werden kann.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98:
„Ganz, ganz wichtiges Spiel für beide Mannschaften, mit dem wir bestimmt einen großen Schritt machen können. Noch nicht den Entscheidenden, aber einen großen Schritt, dann endgültig sicher für die 2. Liga planen zu können. Was wir jetzt aktuell, das sage ich nochmal deutlich, noch nicht können.“
Beimel:
Kohfeldt schiebt dann aber den Druck auch noch mal ganz deutlich rüber zu Ulm, sagt: “Natürlich wollen wir auch unbedingt gewinnen, jeden Zähler sammeln, aber Ulm muss quasi schon gewinnen.” Und das soll seiner Mannschaft, soll den Lilien im Spiel dann auch bewusst sein.
Dickhaus:
Wir bleiben noch mal in Liga Zwei und da empfängt Kaiserslautern Fortuna Düsseldorf. Wie schätzt du denn diese Partie ein?
Beimel:
Beide Mannschaften nur zwei Punkte voneinander getrennt, beide noch im Aufstiegsrennen. Aber Markus Anfang bleibt auch hier wieder seiner Linie treu, bleibt bei sich, bleibt bei seiner Mannschaft und wie gut er das beherrscht, da achten wir jetzt mal drauf bei seinen folgenden Worten, wie häufig er das Wort “wir” verwendet.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern:
„Wir müssen unsere Inhalte hinbringen. Wir müssen unsere Zweikämpfe gewinnen. Wir müssen unsere Aggressivität reinbringen. Wir müssen auch schauen, dass wir unsere Leute hier im Stadion, unseren Support, den wir bis dato immer hinbekommen haben, dass wir das auch wieder hinbekommen. Dass wir das Stadion wieder gefühlt anzünden können.“
Beimel:
Also man hört ganz klar raus, der FC setzt auf das Wir-Gefühl und alles andere wird ausgeblendet.
Dickhaus:
Julian, das war ja auch schon dein Ausblick auf das kommende Fußballwochenende. Danke schön.
Beimel:
Gerne.