TU Darmstadt präsentiert Roboter mit künstlicher Intelligenz
Können Roboter das Leben der Menschen erleichtern? „Ja“, sagen die Forscher der Technischen Universität Darmstadt – und das passiert auch schon. In zehn bis 15 Jahren könnten menschenähnliche Roboter dann komplexere Aufgaben übernehmen – und uns das Leben leichter machen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. In Darmstadt haben die Forscher dank eines neuen Mitarbeiters jetzt die Möglichkeit diesen Weg zu beschreiten.
Das ist HAINER. Er ist der neueste Kollege im Forscherteam der TU Darmstadt und gilt als einer der modernsten humanoiden Roboter. Nur fünf weitere Exemplare gibt es weltweit. Im neuen Labor für Humanoide Robotik, sollen mit HAINERs Hilfe die Wechselwirkung zwischen motorischen Fähigkeiten und kognitiver Wahrnehmung erforscht werden. Bisher kann HAINER nur einfache Aufgaben lösen. Doch durch Künstliche Intelligenz lernt der Roboter und entwickelt seine Fähigkeiten weiter.
Prof. Jan Peters, TU Darmstadt – Systemische KI für Lernende Roboter
„Damit wird er halt in der Zukunft selbstständig Aufgaben erledigen können. Wir werden mit Aufgaben anfangen, wo wir einfach nur besser verstehen wollen: Warum kann ein Mensch das? Wie macht ein Mensch das? Bis hin zu Aufgaben die er dem Menschen abnehmen soll.“
Anders als bisherige humanoide Roboter, kann HAINER Bewegungen flüssig durchführen. Seine Gelenke reagieren durch eine Drehmoment-Regelung auf Kräfte die auf ihn ausgeübt werden. So kann er zum Beispiel Treppen steigen oder schwere Dinge anheben. Die Forscher sind sich sicher: Gerade für einfache Aufgaben werden Roboter irgendwann unerlässlich sein.
Prof. Jan Peters, TU Darmstadt – Systemische KI für Lernende Roboter
„Wir stehen in der ganzen Welt vor einer riesigen Krise. Denn es gibt ja außerhalb von Afrika nur ein Land auf der Welt, was ein Geburtenüberschuss hat. Das heißt mit anderen Worten: Wir werden in der gesamten Welt auf einmal Leute brauchen, um die alltäglichen Dinge zu erledigen. Und da werden humanoide Roboter die einzigen sein, die diese Lücke füllen können. Und dementsprechend wichtig ist die Forschung an humanoiden Robotern.“
Angedacht sind zunächst Aufgabenbereiche an für Menschen gefährlichen Orten, wie Atomkraftwerken. Aber auch in der Pflege könnten Roboter wie HAINER zum Einsatz kommen. Die TU Darmstadt hat sich ihren neuen Mitarbeiter einiges kosten lassen. Etwa 1,8 Millionen Euro. Die Hälfte davon wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragen.
Prof. Tanja Brühl, Präsidentin TU Darmstadt
„HAINER bringt für uns die Möglichkeit, dass auch verschiedene Fachdisziplinen zusammenkommen. Von der Psychologie – die bei uns im Cognitve Science Bereich übergeht -, mit Elektrotechnik, der Informatik, den anderen Robotik-Experten. Alle arbeiten gemeinsam daran um zu schauen was man mit diesem Roboter alles weiterentwickeln kann.“