Suche nach sechsjährigem Jungen in Weilburg
Im mittelhessischen Weilburg sucht die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem kleinen Pawlos. Der 6 Jahre alte Junge war gestern Mittag nach der Schule verschwunden. Die Einsatzkräfte hoffen, dass der autistische Junge sich vielleicht irgendwo in der Nähe versteckt hält. Er könnte aber auch in einen Zug gestiegen und davon gefahren sein.
Die Lage ist ernst: Seit gestern Nachmittag suchen rund 300 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und THW nach dem 6jährigen Pawlos. Auch eine Hundestaffel, ein Hubschrauber und eine Drohne kommen zum Einsatz – bislang jedoch ohne Erfolg. Viele Anwohner helfen freiwillig bei der Suche nach dem autistischen Jungen.
Anna-Lena Schaub, Anwohnerin
„Ja, ich bin selber Mama. Und mich berührt das einfach sehr.“
Derzeit geht die Polizei nicht von einem Verbrechen aus. Es sei vielmehr wahrscheinlich, dass sich Pawlos irgendwo im Stadtgebiet versteckt habe – etwa in einem Schuppen oder einem Keller. Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch bitten die Anwohner deshalb, ihr unmittelbares Umfeld nach Pawlos zu durchsuchen.
Johannes Hanisch (CDU), Bürgermeister Weilburg
„Wir rufen heute ein bisschen dazu auf, sich eher mal auf die eigenen Bereiche zu konzentrieren. Also eigener Garten, eigener Wohnungsbereich, eigene Straße auch ein bisschen aufzuhalten. In den Gärten mal zu schauen: Gibt es irgendwo Verstecke, wo sich ein 6jähriger versteckt halten könnte. Von einer Gartenhütten über vielleicht ein Baumhaus. Unter einem Trampolin. Gibt es Zugänge vielleicht zu Kellern oder Nischen, wo er versucht hätte, sich im Trockenen auch zu verstecken.“
Pawlos hat eine dunkle Hautfarbe – seine Eltern stammen aus Eritrea. Bei seinem Verschwinden trug er einen gestreiften Pullover und eine graue Jeans. Da sich Pawlos sehr für Wasser interessiert, suchen die Einsatzkräfte auch die Lahn mit Booten ab. Er sei aber auch von Zügen fasziniert – Zeugen wollen den Jungen gestern Mittag zuletzt am Weilburger Bahnhof gesehen haben.
Johannes Hanisch (CDU), Bürgermeister Weilburg
„Wir gehen momentan davon aus, dass wir einen engen Suchradius haben hier im Stadtgebiet Weilburg. Der wird strukturiert untersucht. Oder dass Pawlos zum Beispiel über einen Zug oder einen Bus dann doch wesentlich weiter unterwegs gewesen sein könnte.“