Neues Plasmaspende-Zentrum in Fulda
Circa 5 Liter Blut hat ein menschlicher Körper. Es besteht aus Blutzellen und einem flüssigen Bestandteil, dem Blutplasma. Menschen mit Immunerkrankungen oder der Bluterkrankheit Hämophilie sind auf Medikamente angewiesen, die auf diesem Blutplasma basieren. Synthetisch herstellen kann man es allerdings nicht. Nötig sind deshalb Plasmaspenden von Menschen. Dafür wurde jetzt in Fulda ein neues Plasmaspende-Zentrum eingeweiht.
Es ist klar, gelblich und enthält Wasser, Salze und Eiweiße. 55 Prozent des Bluts bestehen daraus: Blutplasma. Dieser Beutel Plasma gehört zu Stefan Lüders. Oder besser: gehörte, denn er hat etwas mehr als einen dreiviertel Liter davon hier im Plasmaspende-Zentrum in Fulda gespendet.
Stefan Lüders, Plasmaspender
„Ich habe vor 25 Jahren angefangen, habe schon über 1.000 Spenden gemacht und habe mit der Intention eben angefangen, Menschen etwas Gutes zu tun. Weil Plasma ja nicht künstlich hergestellt werden kann. Und dann hat sich so eine gewisse Routine auch eingestellt und es ist auch eine schöne Auszeit vom Alltag, wo man dann einfach auch mal für sich sein kann und weg von der Hektik.“
Da kommt ihm das Zentrum in Fulda gerade recht. Bis zu 70 Menschen spenden hier pro Tag ihr Plasma. Das ergibt 15.000 Liter Plasma im Jahr. Die Spenden werden eingefroren und anschließend zu Arzneimitteln verarbeitet.
Peter Schrempp, Plasmaspende-Zentrum Fulda
„Die Patienten, die da versorgt werden, sind häufig schwer krank oder chronisch krank und brauchen zwischen 300 und 500 Spenden pro Patient alleine für diese Versorgung. Und da fehlt es einfach an sehr viel Plasma.“
Plasma spenden kann man hier schon seit einem Jahr, zunächst im Probebetrieb. Nun die offizielle Einweihung.
Im Gegensatz zur „normalen“ Blutspende können gesunde Erwachsene Plasma bis zu 60 mal im Jahr spenden. Denn nur dieses wird herausgefiltert, die Blutzellen fließen wieder zurück in den Körper. Bereits nach zwei Tagen hat sich das entnommene Plasma wieder nachgebildet.
Jutta Krank, Krankenschwester Plasmaspende-Zentrum Fulda
„Die Spender kommen, nehmen Platz auf dem Stuhl, bekommen von uns eine Nadel in eine Vene gelegt, in der Armbeuge. Dann wird das Gerät angeschlossen. Das zieht dann zunächst Blut hierein, in diesen Topf, der sich hier drin befindet, was sich Glocke nennt. Wird hier drin zentrifugiert, sodass sich das Plasma absondert und dann hier in den Beutel läuft. Zurück in dem Topf bleiben dann die ganzen restlichen Blutzellen, Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten, also alle Blutzellen.“