Weiße Pfauen in Fulda
Im Wirgarten in Fulda leben seit einigen Monaten zwei weiße Pfauen. Und jetzt im Frühling wachsen auch die Federn für das beeindruckende Pfauenrad nach. Für uns natürlich ein schöner Anlass, sie zu besuchen.
Gleich geht’s raus. Tierpflegerin Claudia Schwertz lässt ihre Pfauenfamilie ins Freie. Zwei Tiere, Raffaelo und Bounty, fallen besonders auf.
Claudia Schwertz, Tierpflegerin
„Das ist ein einfacher Gendeffekt im Grunde genommen, wo die Haut einfach rosafarben ist. Sie haben keine Farbstoffzellen in der Haut und können dadurch das Melanin nicht, also können gar keine Farbe bilden. Und dadurch wird das Gefieder immer weiß. Es ist aber kein Albino. Beim Albino sind diese farbbildenden Zellen vorhanden. Der hat aber überhaupt kein Melanin, um es aufzuspeisen. Bei ihnen ist es genau umgedreht.“
Ursprünglich kommen weiße Pfauen aus Indien und Sri Lanka. In der Wildnis kann das weiße Federkleid ein echter Nachteil sein, denn die Tiere können besser von ihren Fressfeinden erkannt werden. Hier im Wirgarten hat Männchen Raffaelo aber ein anderes Problems. Vergeblich versucht er, auf sich aufmerksam zu machen.
Claudia Schwertz, Tierpflegerin
„Er ruft jetzt eigentlich seine Hennen zu sich. Also er möchte sagen: ‚Hier bin ich. Ich bin bereit für euch.‘ Sie würden sich im April bis August im Normalfall fortpflanzen. Also er ist gerade sehr willig. Die Hennen noch etwas uninteressiert, wie wir sehen.“
Doch er kennt noch einen zweiten Trick. Anmutig bauscht der Vogel sich auf und präsentiert sein Pfauenrad.
Claudia Schwertz, Tierpflegerin
„Entweder will er seine Feinde damit in die Flucht schlagen. Deswegen haben sie auch die Augen drauf. Das sollen die Augen von großen Säugetieren darstellen und damit die Feinde verjagen. Und die andere Sache, was für ihn sicherlich wichtiger ist, ist, dass er einfach den Frauen zeigen möchte, wie imposant und prächtig er ist.“
Das Rad von Raffaelo hat einen Radius von etwa einem Meter 50. Kann er Bounty von sich überzeugen, ist es aber nicht sicher, dass die Küken auch weiße Federn haben.
Claudia Schwertz, Tierpflegerin
„Man sagt, sie ist eine Schwarzflügelpfauhenne. Deswegen könnte es durchaus auch sein, dass andere Farben rauskommen. Bei zwei wirklich reinweißen wären die Nachkommen weiß. Hier wissen wir es nicht hundertprozentig.“