Historische Fotografien von Frankfurt
Das allererste Foto überhaupt ist 1826 entstanden. Mit einer Belichtungs-Zeit von acht Stunden! Auch 30 Jahre später steckte die Fotografie noch in den Kinderschuhen. Der Frankfurter Carl Friedrich Mylius war ein echter Pionier und ein Entdecker der Architektur-Fotografie. Das Frankfurter Städel Museum würdigt den berühmten Fotografen mit der Sonder-Ausstellung „Frankfurt Forever!“.
Ansichten einer Stadt. Frankfurt um 1860 und heute. Die Stadt hat sich im Laufe von über 160 Jahren verändert. Manches ist nach alten Vorbildern wieder so gebaut worden, wie damals, anderes ist geblieben. Das Aussehen der Metropole am Main vor der Zerstörung durch zwei Weltkriege hat er festgehalten: Carl Friedrich Mylius. Einer der ersten Fotografen überhaupt.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Der Schwerpunkt war auf alle Fälle die Liebe zur Stadt. Er war überzeugter Frankfurter und wollte die Stadt so, wie sie ist, wie sie war, wie sie sich auch entwickelt hat, unbedingt für die Nachwelt festhalten. Und er konzentriert sich eben wirklich auf Porträts von Gebäuden, muss man fast sagen.“
Von Gebäuden und vom Fluss. Ein ganz besonderes Werk der Ausstellung ist eine 7,80 Meter lange Ansicht des Mains. Es ist das erste fotografische Panorama Deutschlands. Heute ist es die einzige Skyline Deutschlands. Wolkenkratzer am Fluss, der unverändert wirkt. Ganz anders ist die Art zu fotografieren. Heute: einfach mit dem Daumen aufs Smartphone gedrückt. Mitte des 19. Jahrhunderts: Nur etwas für Könner!
Kristina Lemke, Kuratorin der Ausstellung
„Damals zu fotografieren war sehr, sehr aufwändig. Alleine die Belichtungszeit dauerte 12 bis 15 Sekunden. Da waren natürlich die Architekturansichten sehr dankbare Motive. sAber die Belichtung musste natürlich stimmen, das Wetter musste stimmen und vor allen Dingen mussten die Platten immer vor Ort entwickelt werden. Das bedeutete, dass er bei seinen Streifzügen durch Frankfurt immer einen Dunkelkammerwagen mit sich führen musste.“
Um 1850 beginnt sich der Tourismus zu entwickeln, viele Reisen in die Mainmetropole. Die Fotografien von Carl Friedrich Mylius werden zu beliebten Souvenirs. Konkurrenten hat er keine. Alle anderen Fotografen arbeiten ausschließlich im Studio als Porträtfotografen.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Das Städel Museum freut sich, mit dieser Ausstellung eine Schenkung feiern zu dürfen. Uns ist die wichtigste Privatsammlung von Mylius-Fotografien geschenkt worden. 180 Meisterwerke der Fotografie, neu im Städel Museum.“