Bundzwiebelernte in der Pfalz

Jetzt, wo die Tage endlich wieder länger, sonniger und wärmer werden, geht’s auch für die Landwirte aus dem Winterschlaf. Besonders für Gemüsebauern bedeutet der Frühling bereits: Die neue Erntezeit beginnt! Wer jetzt also durch die Pfalz fährt, der kann sie riechen, die Bundzwiebeln, deren Saison gerade gestartet ist.

Was hier per Hand aus dem Boden gezogen wird, ist traditionell das erste Freilandgemüse, das in Deutschland geerntet wird. Bundzwiebeln, die auch Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln genannt werden. Nirgendwo in Deutschland werden so viele angebaut, wie in der Pfalz. Auf diesem Feld von Jochen Fehmel in Mutterstadt ernten 250 Mitarbeiter jeden Tag zwischen 150 000 und 250 000 Bund Zwiebeln.
Jochen Fehmel, Gemüsebauer aus Mutterstadt
„Diese Lauchzwiebeln, die jetzt geerntet werden, sind praktisch schon 250 Tage alt. Die haben wir letztes Jahr im Juli gesät, die wachsen dann auf und überwintern draußen. Die sind relativ frostfest und wachsen jetzt im Frühjahr wieder nach und ein bisschen raus.“
Und sind reif für die Ernte. Ein Bund besteht aus fünf bis acht Zwiebeln. In der Pfalz werden nicht nur die meisten angebaut, hier stammen auch die Anbaupioniere der deutschen Bundzwiebeln her. Sie sind reich an Vitamin C und im Geschmack milder und frischer als herkömmliche Zwiebeln. Da es vergangene Woche viel geregnet hat, ist das Gemüse ziemlich schmutzig. Auf einer richtigen Waschstraße werden die Zwiebeln mehrmals gebadet, geduscht und für den Transport nach ganz Deutschland, Skandinavien und anderen europäischen Nachbarstaaten fertig gemacht.
Jochen Fehmel, Gemüsebauer aus Mutterstadt
„Das heißt, wir bündeln einmal mehr Stück, weniger Stück, wir achten auf Längenmaß, auf Wurzel geschnitten, von Hand, ohne Hand. Dann die verschiedenen Verpackungen. Mit Abdeckfolie, ohne Abdeckfolien.“
Jeder Kunde hat andere Wünsche. Die Bundzwiebeln, die gerade reisefertig gemacht werden, sind morgens geerntet worden. So früh im Jahr wie sonst nirgendwo in Deutschland, weil hier in der Pfalz ideale Gemüseanbaubedingungen herrschen.
Jochen Fehmel, Gemüsebauer aus Mutterstadt
„Gute Böden an sich und vor allen Dingen gutes Klima. In der Pfalz sind wir, gerade hier in der Oberrheinischen Tiefebene, sind wir im Schnitt 1,5 Grad wärmer, wie der Rest von Deutschland. Das bedingt, dass wir früher anfangen können und auch länger in der Saison bleiben.“
Eine Saison, die gerade begonnen hat. Bei idealen Bedingungen, also viel Sonne und wenig Regen. Bis Ende November werden die Bundzwiebeln in der Pfalz geerntet.