Wiederaufbau der Bahnstrecke im Ahrtal
Und jetzt blicken wir ins Ahrtal. Dort läuft nach der Flut vor mehr als dreieinhalb Jahren der Wiederaufbau – auch von der Infrastruktur. Neben Straßen wird zum Beispiel die Ahrtal-Bahn neu hergerichtet. Besonders die Sanierung der Tunnel stellen die Deutsche Bahn dabei vor eine besondere Herausforderung.
Im Saffenburger Tunnel zwischen Mayschoß und Rech im Ahrtal wird fleißig gearbeitet. Er ist einer von fünf Tunneln, die die Deutsche Bahn aktuell saniert. Obwohl sie die Flut selbst nur leicht beschädigt hat, ist doch viel zu tun.
Christian Sauer, Projektleiter Deutsche Bahn
„Die Tunnel waren ja ursprünglich konzipiert für Dampfzugbetrieb aus der Jahrhundertwende. Und jetzt soll ja hier die Strecke in Zuge des Wiederaufbaus elektrifiziert werden. Und die alten Tunnel hatten nicht den Querschnitt, dass man die Oberleitung hätte einbauen können. Dafür musste der Freiraum geschaffen werden. Und im dem Zuge gleicht das dann einer kompletten Tunnelerneuerung, um dann noch die Oberleitungen entsprechend einbauen zu können.“
Vor der Flut führte die Ahrtalbahn von Remagen bis nach Ahrbrück. Die Flut zerstörte 2021 weite Teile der rund 30 Kilometer langen Strecke. Im Dezember 2021 wurde der Zugbetrieb eingleisig zwischen Remagen und Walporzheim wieder aufgenommen. Ab Dezember 2025 soll die Ahrtalbahn dann zweigleisig auch wieder bis Ahrbrück fahren.
In den letzten Wochen haben die Bauarbeiter den Tunnel, um einen Meter fünfzig nach oben erweitert. Vor allem wurde Gestein weggesprengt. Dafür sind aktuell 200 Mitarbeiter vor Ort. Bis aber die Oberleitungen und Schienen eingebaut werden können, betonieren sie noch eine Innenschale in die Tunnel. Sie soll ihn dauerhaft vor Wasser und hoher Belastung sichern. Hier im Laacher Tunnel wird die Schale in mehreren Blöcken eingebaut.
Christian Sauer, Projektleiter Deutsche Bahn
„Hier sieht man jetzt einen dieser Blöcke, die jetzt hier betoniert werden. Der Schalwagen ist zu sehen, der Betonmischer. Und jetzt wird der Beton für diesen Block eingebracht, verdichtet. Und dann wird im nächsten Arbeitsschritt der Wagen einen Takt weiter gefahren und dann wird der nächste Block betoniert.“
Die Kosten für den Wiederaufbau der Bahnstrecke von rund 400 Millionen Euro übernimmt zum Großteil der Bund. 24 Millionen Euro steuert die rheinland-pfälzische Landesregierung bei.
Geld, das auch in die Brücken der Ahrtalbahn fließt. 13 Stück sollen neu gebaut werden. Dabei achtet die Bahn darauf, dass sich bei einer möglichen neuen Flut kein Treibgut festsetzt und das Wasser aufstaut. So wie 2021.
Christian Sauer, Projektleiter Deutsche Bahn
„Sie sind alle tiefgegründet. Das heißt, ein Unterspülen des Bauwerks wird nicht stattfinden. Und dann rechts und links neben diesen Pfeilern ist immer noch Platz, sodass dann auch im Falle eines Hochwassers da reichlich Durchfluss gewährleistet ist.“