Gründung des ersten Landesjugendbeirats in Rheinland-Pfalz

Nächste Woche kommt der neue deutsche Bundestag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Das Durchschnittsalter aller Abgeordneten beträgt 47 Jahre. Da besteht die Gefahr, dass Themen, die Kinder und Jugendliche bewegen, eher weniger Gehör finden. – Rheinland-Pfalz hat jetzt als erstes Bundesland einen Landesjugendbeirat gegründet. Er soll die Landesregierung bei kinder- und jugendpolitischen Themen beraten. Wir haben bei einem Treffen des Beirats in Koblenz nachgefragt, was den jungen Menschen so auf den Nägeln brennt.

Anouk ist 15 und, wie sie selbst sagt, politisch sehr interessiert. Als Mitglied des ersten Landesjugendbeirats in Rheinland-Pfalz will die Oppenheimerin ihrer Generation eine Stimme in der Politik geben.
Anouk Seeliger, Mitglied Landesjugendbeirat Rheinland-Pfalz
„Ich dachte mir einfach irgendwann: Was kann ich verändern? Also, wie kann ich ein Teil der Politik werden und was für die Jugend tun? Und dann bin ich auf den Landesjugendbeirat gestoßen. Und, ja… da kann ich jetzt was verändern.“
Seit seiner Gründung im vergangenen Jahr veranstaltet der Beirat regelmäßig offene Treffs im ganzen Land. Als Schnittstelle zwischen jungen Menschen und der Landesregierung will er die Interessen junger Menschen an die Politik herantragen. Die Mitglieder sind zwischen 12 und 21 Jahre alt und setzen sich zusammen aus Vertretern von Jugendverbänden und freien Mitgliedern.
Leandra Götz, Sprecherin Landesjugendbeirat Rheinland-Pfalz
„Ich bin für die Sportjugend Rheinland-Pfalz im Landesjugendbeirat. Das heißt, ich hab auch immer das Augenmerk, was betrifft den Sport? Generell ist unser Thema als Landesjugendbeirat die Kinder- und Jugendrechte. Das haben wir uns als Herzensthema dieses Jahr oder für den Anfang genommen.“
Der Beirat ist vom rheinland-pfälzischen Familienministerium mit ins Leben gerufen worden. Ministerin Katharina Binz besucht am Samstag das Treffen des Beirats und bespricht mit den Jugendlichen Themen wie die Herabsetzung des Wahlalters bei Landtagswahlen auf 16 Jahre. Vor einigen Monaten hat Binz auch einen Brief vom Landesjugendbeirat erhalten …
Katharina Binz (Bündnis 90 / Die Grünen), Familienministerin Rheinland-Pfalz
„… wo es darum ging: ‚Hey! Ihr habt den Landeshaushalt vorgestellt und auf der Pressekonferenz habt ihr gar nicht über Kinder und Jugendliche gesprochen. Das kann nicht sein. Wo sind Kinder und Jugendliche denn abgebildet im Landeshaushalt?‘ Ich hab dann alle meine Kolleginnen und Kollegen in den anderen Ministerien aufgefordert, mir natürlich zuzuliefern und wir haben dann wirklich ein sehr ausführliches Antwortschreiben aufgesetzt. Und es hat uns dann einfach nochmal gezeigt: Ja, wir müssen da mehr drauf achten.“
Momentan erarbeitet der Landesjugendbeirat gemeinsam mit der Landesregierung eine Kinder- und Jugendrechte-Charta für Rheinland-Pfalz. Sie soll die Rechte der jungen Generation stärken.