Diskussion um Handynutzung in Schulen
98 Prozent der Jugendlichen benutzen ihr Smartphone täglich. Und das auch in der Schule. Bisher ist in Hessen jede Schule selbst dafür verantwortlich, wie sie mit der Handy-Nutzung umgeht. Das Adorno-Gymnasium in Frankfurt hat bereits feste Regeln eingeführt. Heute hat Bildungsminister Armin Schwarz die Schüler besucht und mit ihnen darüber diskutiert.
Das Handy abschalten und wegpacken – so die Ansage an die Schüler des Adorno-Gymnasiums. Wird es nicht für den Unterricht gebraucht, gilt hier bis zur Oberstufe ein grundsätzliches Handyverbot.
Georgi Valkov, 8. Klasse
„Ich unterstütze das tatsächlich, denn man sollte sich im Unterricht 100% auf den Stoff fokussieren und sich nicht ablenken lassen.“Johann Palmieri, 9. Klasse
„Es sollte eine Phase geben, in der wir als Schüler unser Miteinander voll erleben können und nicht ständig abgelenkt werden, durch diese Medien. Andererseits sehe ich es aber auch kritisch, da wir auch, um den Umgang zu lernen mit den Medien, und der wurde uns eben auferlegt. Das waren ja nicht wir, die entschieden haben, wir wollen für immer mit Handys leben, sondern das ist einfach so. Und damit müssen wir umgehen lernen. Das können wir eben nur, indem wir damit umgehen.“Esther von Kalckreuth, 12. Klasse
„Meiner Meinung nach sollte es Handyzonen geben, in denen das Handy benutzt werden kann, teilweise um zum Beispiel der Freundin zu schreiben, wo man gerade ist, um sich dann zu verabreden. Es wird ja oft gesagt, dass persönliche Gespräche durch die Nutzung von Handys dann verhindert werden. Aber meiner Meinung nach ist das eher eine Ergänzung oder Hilfe zur Kontaktaufnahme.“
Um über solche Kompromisse zu reden, sitzen Schüler, Lehrer, Eltern und der hessische Bildungsminister Armin Schwarz heute zusammen. Von Handyzonen oder der Smartphone-Nutzung in den Pausen lassen sich die Lehrer nicht überzeugen.
Julia Ruppert, Lehrerin und Medienschutzbeauftragte
„Uns ist es wichtig, dass eben dieser Austausch, also dass Schüler sich miteinander unterhalten, dass sie aktives Zuhören lernen, solche Dinge stehen für uns im Vordergrund, genauso wie auf den Klassenfahrten auch, diese Gemeinschaft und die Kommunikation. Und wenn alle nur auf ihren Bildschirm starren, dann funktioniert das nicht.“
Für den Bildungsminister sollen Schulen Räume sein, die Schüler etwa vor Cybermobbing und Fake News schützen . Und dabei würden bundesweit einheitliche Regelungen helfen.
Armin Schwarz (CDU), Bildungsminister Hessen
„Ich würde es für wünschenswert halten, wenn wir vergleichbare Regelungen in den Bundesländern finden. Weswegen? Ein Smartphone ist in Hessen ja nicht in der Anwendungsweise völlig anders als in Rheinland-Pfalz oder in Nordrhein-Westfalen.“


