Banken rüsten sich gegen Automatensprengungen
Ihre Masche ist immer gleich: Ein lauter Knall – ein großes Trümmerfeld – und kurz darauf sind die Täter mit quietschenden Reifen schon wieder weg. Alles für die fette Beute. Kriminelle haben es besonders in der dunklen Jahreszeit auf die Sprengung von Geldautomaten abgesehen. Gefühlt fast jede Nacht eine Explosion. Bis vor Kurzem. Inzwischen hat sich die Lage in Hessen verbessert. Das liegt auch daran, dass die Banken aufrüsten, wie in Eichenzell im Landkreis Fulda.
Morgens halb 8 in Osthessen. Was hier am Haken hängt, soll Automatensprengern die Tour vermiesen. 16 Tonnen Beton, eine 30 cm starke Ummantelung und viel Sicherheitstechnik im Innern. Details gibt die Bank bewusst nicht preis.
Patrick Harnier, VR Bank Fulda
„Viele sagen, er ist sprengsicher. Aber unter uns gesagt: Was ist sprengsicher? Es kann alles gesprengt werden. Aber der Unterschied liegt darin, dass dieser Geldautomat über Sicherungstechnik verfügt, die es sehr unwahrscheinlich machen, dass gesprengt wird.“
Nur einmal hätten sich Täter in Deutschland an einem solchen Pavillon versucht – und seien gescheitert.
Patrick Harnier, VR Bank Fulda
„Jeder Täter ist dann auch betriebswirtschaftlich unterwegs und stellt sich die Frage: Lohnt sich die Sprengung oder nicht? Und sie lohnt sich nur, wenn hinterher Geld mitgenommen werden kann und diese Wahrscheinlichkeit ist hier sehr gering.“
Druck kommt auch von den Versicherern, die im Jahr 2023 deutschlandweit einen Schaden von 95 Millionen Euro durch gesprengte Geldautomaten regulieren mussten. Bankraub 2.0 sozusagen. Den klassischen Banküberfall gebe es kaum noch, trotzdem bergen die Sprengungen eine hohe Gefahr für Menschenleben in den betroffenen Häusern. Ziel sei:
Patrick Harnier, VR Bank Fulda
„Diese enormen Kollateralschäden einzudämmen oder vollends zu vermeiden. Deswegen für uns der Grund Bargeldversorgung neu zu denken, raus aus den Gebäuden, Menschenleben geht eben vor Sachschäden.“