Jahresempfang der Deutschen Fußball-Liga

Die Diskussion um Hochrisikospiele reißt nicht ab. Sollen sich die Profi-Clubs an den Kosten für Polizei-Einsätze beteiligen? Die Bundesliga-Vereine selbst sehen das naturgemäß eher kritisch, das wurde auch bei Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga DFL in Frankfurt deutlich.

Aufmarsch der Club-Bosse des deutschen Profi-Fußballs, Schlange stehen für ein Foto mit den Liga-Verantwortlichen oder für einen Plausch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Dabei dürfte es dann auch um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gehen: Demnach dürfen die Bundesländer den Clubs Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen in Rechnung stellen. Die Vereine argumentieren dagegen.
Christian Heidel, Vorstand 1. FSV Mainz 05
„Ich finde, es ist auch eine ganz merkwürdige Konstellation. Weil wir ja im Endeffekt kein Auftraggeber sind und dann bezahlen müssen. Wir haben nichts damit zu tun, wie viel Polizei an einem Spieltag herangezogen wird.“
Diskutiert wird, ob es einen gemeinsamen Fond der Bundesligavereine geben soll, denn die Kosten für Polizeieinsätze können in die Millionen Euro gehen. Vor allem die kleineren Clubs sind aber gegen eine gemeinsame Beteiligung.
Rüdiger Fritsch, Präsident SV Darmstadt 98
„Weil’s halt Unterschiede gibt zwischen einem kleinen Zweitliga-Verein, der so gut wie keine Schwierigkeiten hat, was Sicherheitsrisikospiele angeht, und großen Vereinen, die permanent diese Spiele haben. Also da wird es schon schwierig sein, einen Konsens herzuleiten.“
Eintracht Frankfurt will sich nicht vor der Kamera äußern, der Bundesligist zahlt schon jetzt oft Strafen für die Pyrovergehen seiner Fans. Rund um die Frankfurter Spiele kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Noch ist allerdings überhaupt nicht klar, welche konkreten Auswirkungen das Urteil hat. Im Frühsommer wollen die Innenminister der Länder über eine bundesweit einheitliche Regelung diskutieren. Erst dann steht fest, wie sich die Clubs an Polizeieinsätzen beteiligen sollen.