Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Unser Sportreporter nimmt die Partien unserer Mannschaften unter die Lupe.

Markus Appelmann:
Damit kommen wir zum Sport. Lange mussten sich die Fans von Eintracht Frankfurt gestern Abend im Europa-League-Spiel gegen Riga gedulden, doch in der Schluss-Viertelstunde, da fiel er, der langersehnte Treffer. 1:0 hieß es am Ende. Live im Stadion dabei war Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, da hätten sich die Fans ein bisschen entspannteres Spiel gewünscht, oder?
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Ja, das war schon eine zähe Nummer gestern Abend. Ich meine, die Gäste aus Lettland, die haben flott mitgespielt, hatten selbst gute Chancen. Direkt nach dem Gegentreffer hatten sie ja die Möglichkeit zum 1:1, haben nur die Latte getroffen. Also das war schon alles andere als ein entspannter Spaziergang gestern Abend für das Team von Trainer Dino Toppmöller, der nicht ganz zufrieden war.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ja da spielst du gegen eine kleinere Mannschaft, wo jeder einfach ein Schützenfest erwartet und dann ist es eben auch nicht so einfach, den Schalter umzulegen. Aber ich brauche jetzt auch nicht großartig um den heißen Brei hier rum reden. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, haben aber gewonnen. Jetzt gilt der volle Fokus dem, was vor uns liegt. Und da haben wir am Sonntag eine sehr schwere Aufgabe in Berlin.“
Arnold:
Ja, genauso ist es. Es geht zu Union Berlin und Bo Svensson, der ehemalige Mainzer Trainer, ist ja da an der Seitenlinie und der hat eine richtig defensiv stabile Truppe auf die Beine gestellt. Da bin ich sehr gespannt, ob die Eintracht dann am Sonntag besser die Räume findet.
Appelmann:
Eine schöne Brücke – wir gehen direkt rüber nach Mainz. Sie müssen ja heute Abend schon ran gegen Borussia Mönchengladbach.
Arnold:
Und da bin ich mal sehr gespannt, was diese Woche so im Training gebracht hat. Denn normalerweise in Mainz dürfen die Fans ja häufiger zuschauen beim Training, als das bei anderen Vereinen der Fall ist. Und diese Woche hatte Bo Henriksen, der Coach, gesagt: “Nee, lass uns mal in Ruhe, wir machen mal die Rollläden runter”, weil es wurde geübt, neue Varianten bei Freistößen und Eckbällen oder “Corners”, wie der Trainer sagt.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Ich denke wir haben 34 Corners in dieser Saison, das ist das sechstbeste in der Liga. Und wir haben kein Tor gemacht. Und warum? Zufall? Vielleicht. Aber auch mentaler Fokus. Dass wir jeden Ball gewinnen wollen und das ist natürlich wichtig, dass wir das verstehen und wenn wir das machen, dann wissen wir, wir sind unglaublich gut.“
Arnold:
Ja, da bin ich mal gespannt, wie gut. Also gleich geht das Flutlicht an im Stadion. 20:30 Uhr geht es los.
Appelmann:
Und wir gehen in Liga zwei zu Darmstadt 98, die sich am vergangenen Wochenende über den lang ersehnten ersten Heimsieg gefreut haben.
Arnold:
Ja, und da wurde der erste FC Köln tatsächlich mit 5:1 vom Platz gefegt. Das müsste eigentlich mächtig Rückenwind geben für das Spiel gegen den SSV Ulm, aber Trainer Florian Kohfeldt sagt: “Geschenkt gibt es auch da nichts.”
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Im Idealfall nimmt man aus solchen Spielen Selbstvertrauen mit. Was man nicht mitnehmen darf, ist Lockerheit. Weil, die ist tödlich. Selbstvertrauen und Klarheit sind Themen, die für uns extrem wichtig sind. Auch Richtung Wochenende. Und ich konnte bei der Mannschaft jetzt im Training keinen Rückgang im Thema Intensität, Konzentration und Fokus feststellen. Und das wäre auch höchst fahrlässig, wenn das so wäre.“
Arnold:
Und aufpassen müssen die Lilien vor allem auf das Umschaltspiel, die Konter der Ulmer. Da sind sie stark. Und es ist auch eine stabile, großgewachsene Mannschaft. Das wird nicht leicht.
Appelmann:
Grund zur Freude hatte der erste FC Kaiserslautern am vergangenen Wochenende. 3:0 hieß es da für die roten Teufel. Und auch dieses Wochenende steht schon wieder ein Highlight an!
Arnold:
Ja, guck mal, das Traditionsduell, Samstagabend bei Fortuna Düsseldorf. Und bei den roten Teufeln, da gab es in dieser Woche so eine Art Wunderheilung. Boris Tomiak, der hatte sich ja vor gut drei Wochen die Bänder im Sprunggelenk gerissen, da hatte der FCK schon befürchtet, der fällt bis zu acht Wochen aus. Aber jetzt steht er wieder – da ist er – auf dem Trainingsplatz. Und Trainer Markus Anfang, der denkt sich: “Ja, nehmen wir ihn einfach schon mal mit zum nächsten Spiel.”
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Er hat keine Probleme. Und sagt halt, er kann und deswegen nehmen wir ihn mit rein. Aber grundsätzlich ist so eine Verletzungsspanne, die kann bis zu dieser Zeitangabe gehen, die wir dann auch gegeben haben. Ob das dann schneller geht, weiß man nicht. Also das ist immer spielertypabhängig. Der eine heilt wie ne Katze, richtig schnell. Und der andere braucht ein bisschen länger.“
Arnold:
Okay, heilt so schnell wie eine Katze.
Appelmann:
Die Katze mit den sieben Leben eben.
Arnold:
Das auch noch. Also in jedem Fall eine Rückkehr von Boris Tomiak ganz schnell in die Defensivformation des FCK, das wäre wirklich eine super Sache, denn er ist da wirklich das tragende Element.
Appelmann:
Danke schön für deinen Ausblick auf das Fußball-Bundesliga-Wochenende. Thorsten Arnold.
Arnold:
Gerne.