Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Was erwartet die Fußball-Bundesliga-Vereine aus Hessen und Rheinland-Pfalz an diesem Spieltag? Darüber haben wir im Studio mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold gesprochen.

Moderator Markus Appelmann: Und wir kommen wir zum Sport. Die Länderspielpause ist vorbei, es geht weiter in der Fußball-Bundesliga. Und deshalb habe ich Verstärkung im Studio, Thorsten Arnold aus der Sportredaktion. Thorsten, diese eine Woche Aussetzen, die Spieler sind ja bei ihren Nationalmannschaften, ist das für die Vereine Fluch oder Segen?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Nun ja, also jeder Trainer wünscht sich natürlich, möglichst mit voller Kapelle durchzutrainieren, sich auf das nächste Bundesliga-Spiel vorbereiten. Aber wenn die Spieler eben so gut sind, dass sie international für ihre Nationalmannschaften auch antreten dürfen, dann gehört das ein Stück weit eben dazu. Auch für Eintracht Frankfurt übrigens., die morgen ein schwieriges Auswärtsspiel haben beim VfL Wolfsburg. Und Trainer Dino Toppmöller der konnte diesem Länderspiel-Intermezzo sogar was Positives abgewinnen:
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Viele, die jetzt von der Nationalmannschaft zurückgekommen sind, sind jetzt natürlich ein Stück weit beflügelt. Igor Matanović hat sein erstes Länderspiel gemacht und dann direkt das erste auch von Beginn an. Robin Koch hat seine Minuten bekommen. Einige Jungs haben Tore erzielt. Von daher merkst du, dass sie mit einem positiven Rückenwind kommen und grundsätzlich sind sie sowieso gerne hier. Von daher glaube ich, dass wir da auch eine gute Energie haben und diese Top-Energie dann am Samstag auch auf dem Platz bekommen.“
Thorsten Arnold: Ja, gute Energie und gut eingestellt auf den Gegner Wolfsburg, der nämlich – so nebenbei bemerkt – ordentlich hinlangt. Hat in der Statistik die meisten Fouls. Also da wird’s beim ein oder anderen Zweikampf mal ordentlich scheppern.
Markus Appelmann: Apropos scheppern. Dass soll’s am Wochenende, am Sonntag auch in der Mainzer MEWA Arena. Die Mainzer wollen ihren ersten Sieg in dieser Saison einfahren.
Thorsten Arnold: Ja, zu Hause gegen Werder Bremen. Und fast hätte es ja schon mit dem ersten Heimsieg geklappt, am allerersten Spieltag gegen Union Berlin. Aber da haben die 05er in der Schlussviertelstunde noch den Gegentreffer gefangen. Und damit genau das nicht mehr passiert, hat Trainer Bo Henriksen eine Marschroute ausgegeben: Angriff bis zum Schluss.
Bo Henriksen, Trainer FSV Mainz 05
„Wenn du nur verteidigen willst, dann ist es ein Problem. Und das war auch das Problem gegen Union Berlin. Wir müssen immer wieder angreifen, nach vorne gehen und nicht so viel denken. Das ist das wichtigste für uns, dass wir, wenn wir nach vorne gehen, dann hoffentlich das 2:0, 3:0 oder 4:0 machen können, wie im letzten Jahr.“
Thorsten Arnold: Ja, also Bo Henriksen bleibt seiner Linie treu. Hurra-Fußball im eigenen Stadion. Auf geht´s, nach vorne !
Markus Appelmann: Wir schauen jetzt in die zweite Liga. Da wurde ja am Montag der neue Trainer der Lilien, von Darmstadt 98 vorgestellt, Florian Kohfeldt. Wie war denn sein erste Arbeitswoche?
Thorsten Arnold: Recht unglücklich, muss man sagen. Gestern die große Hiobsbotschaft: gleich zwei Spieler mit schweren Kreuzbandverletzungen! Matthias Bader und Paul Will. Also, eine bittere Nachricht vor dem Heimspiel gegen Braunschweig für Team und Trainer.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Ja also klar wünscht man sich in der ersten Woche nicht gleich zwei Schwerverletzte, vor allen Dingen auch zwei Unfälle, die man irgendwie schwer verhindern kann. Das ist immer tragisch, am aller tragischsten für die Spieler. Wie wir da intern mit umgegangen sind, mit Ruhe, lösungsorientiert, nicht in Panik verfallen – wir haben einen guten Kader, wir vertrauen diesem Kater und dementsprechend sind wir auch sicher, dass wir – alle im Staff – da am Samstag eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz bringen.“
Thorsten Arnold: Ja, wird auch notwendig sein. Denn ein bisschen Druck ist schon da. Da  spielt der Vorletzte gegen den Letzten. Und sollten die Lilien das Spiel verlieren, dann sehen sie sich plötzlich ganz am Ende, mit der roten Laterne.
Markus Appelmann: Wir schauen noch auf den 1. FC Kaiserslautern. Die wollen den Anschluss in der Tabelle nach oben halten. Aber das wird schon ein schwieriges Auswärtsspiel, das muss man sagen.
Thorsten Arnold: Ja, bei Hannover 96. Eine Mannschaft, die jetzt drei Jahre zusammengewachsen ist, immer mit dem gleichen Trainer. Und in diesem Jahr soll es klappen für die Niedersachsen mit dem Aufstieg. Und Lautern-Trainer Markus Anfang, der weiß ziemlich genau, was da auf seine Truppe zukommt.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Immer wenn sie in den 16er reinkommen, dann wird’s halt auch gefährlich, dann kommst du auch in die Situation rein, wo dann vielleicht der ein oder andere Stürmer von ihnen auch in der Vergangenheit immer wieder getroffen hat, Tore machen kann. Du musst sie halt weg halten vom eigenen 16er und darüber hinaus musst du natürlich auch im Ballbesitz viel längere Phasen haben. Du musst halt auch gucken, dass du selber auch viel vom Spiel bestimmen kannst. Dafür brauchst auch teilweise mal den Ball und da musst du auch Lösungen mit Ball haben.“
Thorsten Arnold: Ja, Ball wäre nicht schlecht. Also, die alte Trainer-Weisheit: Wenn wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor schießen. Aber klar, es wird schwer in Hannover, zumal die Lauterer noch warten müssen,  ob zwei Spieler noch fit werden: Almamy Touré und Marlon Ritter, die haben momentan noch mit dem Oberschenkel zu kämpfen.
Markus Appelmann: Wir sind gespannt, wie’s ausgeht. Danke für Deinen Ausblick auf´s Fußball-Wochenende, Thorsten Arnold!
Thorsten Arnold: Gerne!