Bob-Anschubanlage in Hachenburg

Die Bob-Saison startet in diesen Wochen. Passend dazu öffnet in Hachenburg eine neue Trainingsanlage. Sie soll nicht nur den Leistungssportlern das Training erleichtern, sondern auch neuen Nachwuchs anlocken. Wir haben uns die neue Attraktion im Westerwald angeschaut.

Viel Kraft und Schnelligkeit: Die Bob Anschieber Leon Schwöbel und Lena Brunnhübner trainieren für die deutsche Bob Meisterschaft. Die neue Trainingsanlage ist für die beiden aus dem Westerwald ein Segen.
Lena Brunnhübner, Anschieberin im Bob
„So eine ähnliche Anlage gibt es tatsächlich nur in Magdeburg. Magdeburg ist sehr weit weg von hier. Sechs Stunden Fahrt hin, sechs Stunden Fahrt zurück. Wir sparen uns einfach sehr, sehr viel und können einfach in der Zeit viel mehr trainieren.“
Die beiden Bob-Anschieber wollen sich für den Europacup qualifizieren. Eigentlich sind sie im Eiskanal unterwegs: mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde.
Lena Brunnhübner, Anschieberin im Bob
„Eigentlich ist es genau das, was wir auch im Eiskanal haben. Wir haben im Eiskanal auch am Anfang ein Profil und das ist genau die Stärke eines Anschiebers, was wir können müssen. Wir müssen mit dem Piloten gemeinsam den Bob so schnell wie möglich in die erste Kurve bringen und mit dem höchsten Speed mit der geringsten Zeit sozusagen und dafür trainieren wir den ganzen Sommer.“
Und auch Skeleton-Sportler können hier üben. Die neue Trainingsanlage ist eine neue Attraktion im Westerwald. Nicht zuletzt aufgrund der Trainerin: Die Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin im Bob, Sandra Kiriasis.
Sandra Kiriasis, Olympiasiegerin 2006 im Bob
„Wir finden es natürlich toll, wenn die Leute hier reinkommen. ‚Dürfen wir mal gucken?‘ Und dann sagen wir auch meistens, wenn Kinder dabei sind: ‚Wollt ihr mal mitfahren?‘ Und dann kommt immer ein ‚Ja‘! Und dann: ‚Ach, nochmal!’“
Die Übungsanlage ist knapp 100 Meter lang. Die Neigung beträgt bis zu 12 Prozent. Für die Spitzensportler perfekt, um an die Grenzen zu gehen.
Marcel Gassan, Reporter: „Ein bisschen außer Atem biste, ist es so anstrengend?“
Leon Schwöbel, Anschieber im Bob: „Es ist schon anstrengend, wenn man gut drückt und schon schnell läuft. Dann ist es relativ anstrengend aber es ist auf jeden Fall machbar und am besten direkt mal ausprobieren.“
Ich probiere es selbst aus. Olympiasiegerin Sandra gibt mir noch die letzten Tipps. Dann geht’s ohne viel Vorbereitung los.
Ich gebe alles und merke: Sobald ich mich reinsetze, ist es ziemlich entspannt – ein bisschen wie Achterbahnfahren.
Aber richtig schnell bin ich nicht geworden. Zum Vergleich: links Leon – der Profi – und rechts ich – der Anfänger. Für mich wird es für den Europacup wohl nicht reichen. Leon und Lena allerdings starten im November in ihre ersten Wettkämpfe dieser Saison.