Frankfurt vernichtet illegale Glücksspiel-Geräte

Das illegale Glücksspiel ist in Deutschland auf dem Vormarsch, vor allem mit manipulierten Spielautomaten. In Frankfurt hat man diesem Millionenbetrug den Kampf angesagt mit einer speziellen Polizei-Einheit. Doch wie gehen die Beamten, die normalerweise im Hintergrund arbeiten, vor? Das Team hat uns heute einen seltenen Einblick gegeben.

Von ihnen geht keine Gefahr mehr aus: 45 illegale Geräte, die von der Stadtpolizei Frankfurt in den vergangenen Monaten eingezogen wurden. Laut Experten könnte inzwischen jeder dritte Spielautomat in Deutschland manipuliert sein, meist stehen die Geräte in Gaststätten oder dunklen Hinterzimmern. Vor allem für Spielsüchtige können sie zum echten Problem werden.
Matthias Heinrich, Leiter Stadtpolizei Frankfurt
„Die können dort innerhalb von wenigen Sekunden und Minuten Tausende von Euros verspielen. Und dadurch wird derjenige sozusagen um Haus und Hof gebracht und kann es nicht mehr steuern. Das ist der Ansatz, wo wir sagen: Das geht gar nicht.“
Das Glücksspiel an Automaten ist hierzulande normalerweise stark reglementiert: Man darf nicht mehr als 60 Euro pro Stunde verlieren. Der Einsatz ist begrenzt, kann an diesen Geräten aber beliebig erhöht werden. Um die gesetzlichen Vorgaben zu umgehen, greifen die Betrüger meist auf zuvor ganz legale Spielautomaten zurück.
Matthias Heinrich, Leiter Stadtpolizei Frankfurt
„Und die werden dann entsprechend manipuliert. Da wird Software aufgespielt, die entsprechend nicht zulässig ist, um dann eine viel höhere Gewinnsumme zu erzielen.“
Ein Gewinn vor allem für die Aufsteller und die Manipulateure. Strafbar macht sich aber auch der Spieler: Sollte er gewinnen, bekommt er das Geld sprichwörtlich unter der Ladentheke. Die jährliche Steuerhinterziehung durch illegales Glücksspiel dürfte in die Milliarden gehen. In Frankfurt geht seit Anfang 2018 die „operative Ermittlungs- und Kontrolleinheit“ der Stadtpolizei dagegen vor. Die Beamten konnten inzwischen 800 illegale Geräte sicherstellen, 200 Strafverfahren und knapp anderthalbtausend Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten. Dabei stießen die Kollegen von Stadtpolizei-Leiter Matthias Heinrich auch auf manche versteckte Tür.
Matthias Heinrich, Leiter Stadtpolizei Frankfurt
„In dem Hinterzimmer waren dann nur illegale Geräte. Abgedunkelt, um dem Spieler gar nicht das Gefühl zu geben, wann ist Tag und Nacht, damit er bis zum Anschlag spielen kann und das Geld dort eben verspielt, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Und das ist hochkriminell.“
Die 45 zuletzt in Frankfurt sichergestellten Geräte werden heute zu einem Recyclingunternehmen transportiert, wo sie endgültig vernichtet werden. Damit zumindest von ihnen wirklich keine Gefahr mehr ausgeht.