Frauen-Fußballnationalmannschaft bereitet sich auf Länderspiele vor

Seit März ist klar: Christian Wück wird der neue Bundestrainer der Frauenfußball-Nationalmannschaft und damit Nachfolger von Horst Hrubesch. Im vergangenen Jahr hat Wück die U17-Auswahl der DFB-Männer innerhalb von sechs Monaten zum Titel-Double aus Europameisterschaft UND Weltmeisterschaft geführt. Jetzt freut sich der 51-jährige auf seine neue Aufgabe mit den DFB-Frauen – diese Woche leitete er in Frankfurt sein erstes Training.

Ein Fahnenmeer in Schwarz-Rot-Gold im Stadion am Brentanobad in Frankfurt. Mehr als 2.000 Fans beobachten die Trainingspremiere des neuen Bundestrainers Christian Wück und seiner Co-Trainerinnen Maren Meinert und Saskia Bartusiak. Auch unter dem neuen Trainerteam setzt die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft voll auf Fannähe.
Christian Wück, Bundestrainer Frauenfußball-Nationalmannschaft
„Wir wollen uns ja schon durch diese Nahbarkeit auszeichnen. Und das war der Frauenfußball immer. Es ist ein anderes Publikum, was uns zuschaut, und wir wollen vor allem nah an den Fans dran sein. Und es macht mich stolz, dass so viele Zuschauer … ich glaube ich habe noch nie vor so vielen Zuschauern trainiert.“
Giulia Gwinn, Nationalspielerin
„Ich glaube, wenn man ein paar Jahre zurückschaut, hatten wir so viele Leute nicht bei einem Spiel. Und jetzt inzwischen verfolgen sie uns beim Training. Und das ist einfach was enorm Schönes, eine tolle Entwicklung und da wollen wir einfach was zurückgeben.“
Für seine Trainings-Premiere hat der neue Bundestrainer 23 Spielerinnen berufen, um sich auf die letzten beiden Länderspiele des Jahres vorzubereiten. Besonders auffällig: Dem Kader gehören insgesamt acht Spielerinnen von Eintracht Frankfurt an. Eine davon Abwehrspielerin Sophia Kleinherne, die die besonders kommuniktative Art des neuen Trainers lobt.
Sophia Kleinherne, Nationalspielerin
„Von uns Frankfurtern weiß ich, dass er jeden telefonisch erreicht hat, klare Anforderungen gestellt hat, was er sehen möchte und was wir schon haben und was uns stark macht. Und auf dem Platz bisher auch super kommuniktativ. Eine gute Mischung zwischen ‚Ich lass euch machen‘, aber ‚Ich verbesser euch auch‘“.
Christian Wück, Bundestrainer Frauenfußball-Nationalmannschaft
„Ich glaube, es ist unheimlich wichtig, dass die Kommunikation nicht nur in eine Richtung läuft, sondern ich erwarte auch von den Spielerinnen, dass sie mir natürlich auch sagen, was gut und was schlecht ist. Und, dass wir ehrlich miteinander umgehen. Und diese Ehrlichkeit ist auch ein Baustein, um Erfolg zu haben.“
Die letzten beiden Länderspiele der DFB-Frauen in diesem Jahr sind Testspiele. Am Freitag geht es zunächst gegen England ins Wembley-Stadion nach London, in dem das DFB-Team 2022 das EM-Finale gegen Gastgeber England nur knapp verlor. Das kommende Match also – für alle ein besonderes.
Giulia Gwinn, Nationalspielerin
„Dort in das Stadion einzulaufen vor damals, glaube ich, 85.000 Fans. Das ist was, was auf jeden Fall hängen bleibt und was einen sehr stolz macht. Deswegen ist es immer schön, wenn man dort wieder zurück darf. Dieses Mal hoffentlich mit einem positiven Ausgang.
Christian Wück, Bundestrainer Frauenfußball-Nationalmannschaft
„Ich freue mich unheimlich auf das Spiel. Ich glaube, das wird dann ein richtig aufregender Zeitpunkt oder Moment für mich werden, da in dieses Stadion reinzugehen. Dann auch noch als verantwortlicher Trainer, aber ich glaube, da kann man nur gewinnen.“
Sophia Kleinherne, Nationalspielerin
„Ja, das ist natürlich immer ein Privileg, in einem großen Stadion zu spielen. Vor allem Wembley, weil es einfach eine eigene Geschichte ist.“
Giovanna Hoffmann, Neu-Nationalspielerin
„Von Normalität kann man da, glaube ich, nicht sprechen. Also ich selber war ja auch noch nie dort oder generell in so einem großen Stadion vor so einem Riesenpublikum.“
Nach dem Spiel am Freitag gegen England folgt das Duell gegen Australien am kommenden Montag. Dann wird Torjägerin Alexandra Popp, Identifikationsfigur des deutschen Frauenfußballs, zum letzten Mal im DFB-Dress auflaufen und ihr Abschiedsspiel geben.