Die Pilzsaison beginnt

Ein Korb voller frisch gesammelter Pilze, das gehört für viele im Herbst einfach dazu. Und jetzt ist die ideale Zeit zum Sammeln. Das wechselhafte Wetter, mit viel Regen und auch mal Sonne lässt die Pilze nur so aus dem Boden sprießen. Aber welche sind genießbar und welche sollte man besser stehen lassen? Wir waren mit einem Pilzsachverständigen im Frankfurter Stadtwald unterwegs.

 Ob Fliegenpilz, Glimmertintling, Knoblauchschwindling oder Schleimrübling. Es ist Pilzzeit im Frankfurter Stadtwald.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
Na, sind die nicht hübsch. Da haben wir etwas ganz Typisches hier gefunden. Das sind die sogenannten Spechttintlinge. Die sehen aus, wie ein Specht vom Gefieder. Schwarz, weiß, ein bisschen so wie ein Buntspecht.
Leider schmeckt der Spechttintling so, wie er riecht: nach Mottenpulver.  Dietmar Krüger beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Pilzen, er hat viele Lehrgänge absolviert. Ist geprüfter Pilzberater und Sachverständiger.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
Erstmal muss man sagen, es gibt bei uns Tausende von Arten und davon zählen überhaupt nur 150 als Speisepilze. Die meisten sind geschmacklos, unbekömmlich, vielleicht auch giftig. Aber diese Austernpilze, die jetzt kommen, weil die Temperaturen jetzt heruntergehen, das sind gute Speisepilze.
Austernpilze wachsen an Bäumen, besonders oft an Buchen. Sie sind sehr vitamin- und proteinreich.
Dietmar Krüger, Pilzberater
Die Pilze wachsen seitlich aus dem Baum und deswegen nennt man sie auch Austernseitlinge, weil das aussieht, wie so eine kleine Austernbank.
Dem Austernpilz sehr ähnlich ist der Schleimrübling.
Dietmar Krüger, Pilzberater
Das sind diese Schleimrüblinge. Da Austernpilz, Schleimrübling. Beide wären essbar, wäre also nicht tragisch, wenn man da was verwechseln würde und wenn man da hochguckt, ist alles voll mit Schleimrübling und Austernpilz.
2024 scheint ein Austernpilz-Jahr zu sein. Dietmar Krüger findet auf jeden Fall sehr viele.  Allerdings wächst im Frankfurter Stadtwald auch sehr Giftiges, wie diese Fliegenpilze, und für Feinschmecker gibt es auch Steinpilze. Wo genau, das bleibt allerdings ein Geheimnis.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
Ja natürlich. Die besten Pilzplätze werden nicht verraten, oder werden an die nächsten Generationen weitergegeben. Ist immer so ein bisschen geheimnisvoll, Pilze finden.
Geheimnisvoll und nichts für Anfänger. Pilzvergiftungen können tödlich enden.  Dietmar Krüger wird oft von der Giftnotrufzentrale zur genauen Pilzbestimmung zurate gezogen. Er empfiehlt geführte Wanderungen oder wirklich nur die Arten zu sammeln, die man wirklich kennt. Und am besten dort, wo sie häufig zu finden sind. Wie Austernpilze in Buchenwäldern.
Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger
Und so kann ich immer mein Körbchen füllen, ja nachdem was ich für einen Wissensstand habe und wenn ich weiß, was ich wann und wo zu erwarten habe.
Ein gut gefüllter Korb. Das feuchte Wetter ist perfekt für Pilze. Der Ausflug in den Frankfurter Stadtwald hat sich gelohnt.