Verbraucherschützer warnen vor gefälschten E-Mails
Haben Sie zuletzt mal etwas online bestellt und sich dann über merkwürdige SMS vom vermeintlichen Paketzusteller gewundert? Solche Nachrichten erreichen aktuell wieder viele Menschen, auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. Dahinter verbergen sich Betrüger, die versuchen, sensible Daten abzugreifen. Wir zeigen Ihnen, wie man gefälschte Nachrichten erkennt und was man tun kann, um sich zu schützen.
Wir sind in Mainz unterwegs – wollen wissen, welche Erfahrungen die Leute mit Datenklau-Versuchen gemacht haben und kommen mit Susanne Deckstein ins Gespräch.
Nachdem sie etwas online bestellt hat, soll sie über einen Link Zollgebühren bezahlen. Ein falscher Click und die Odyssee beginnt.
Susanne Deckstein
„Seitdem bekomme ich Abbuchungen, also Lastschriftabbuchungen von meinem Konto. Das sind so Abbuchungen von irgendwelchen … Telekom, Deutsche Bahn und so. Da steckt zwar nicht die Deutsche Bahn dahinter, oder Flixbus, aber das Logo wird verwendet und dann kommt die Abbuchung und die Sparkasse sagt natürlich: ‚Naja, da müssen Sie eben bei der Firma mal anrufen und mal gucken und dann sich dort beschweren‘.’“
Susanne Deckstein ist kein Einzelfall. Anfallende Zollgebühren, fehlende Adressdaten, Probleme bei der Zustellung von Paketen. Nur einige Beispiele für aktuelle Maschen, mit denen Täter persönliche Daten abgreifen wollen, erklärt Verbraucherschützer Maximilian Heitkämper.
Maximilian Heitkämper, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
„Das sind im Zweifelsfall immer Zugangsinformationen zu einer Schnittstelle, mit der eingekauft oder mit der bezahlt werden kann. Der Klassiker ist das Bankkonto. Ich werde auf eine Seite geleitet, wo ich angeblich mein Konto wieder freischalten soll, dazu soll ich am besten meine Zugangsdaten eingeben, dann haben die schon mal diese Zugangsdaten. Im Hintergrund würde Schadsoftware installiert werden, um mich eben auch weiter auszuspähen.“
Eine ausländische Vorwahl, fehlende Leerzeichen zwischen Wörtern, Rechtschreibfehler, Satzzeichen statt Umlauten – eindeutige Anzeichen dafür, dass es sich hier um Betrugsversuche handelt.
Doch richtig professionelle Tätergruppen erschaffen mittlerweile Oberflächen, die kaum als gefälscht erkennbar sind, sagt der Experte. Entscheidend sei es, nie leichtfertig Links zu öffnen und wichtige digitale Anwendungen, wie zum Beispiel das Online-Banking, mit einer sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung abzusichern.
Das bedeutet, dass man seine Identität neben einem Passwort noch mit einem weiteren Faktor bestätigt. Zum Beispiel dem Fingerabdruck.
Maximilian Heitkämper, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
„Weil ich kann nie für mich hundertprozentig sicherstellen, dass nicht doch meine Zugangsdaten abgegriffen werden. Also muss ich dafür sorgen, um wirklich eine Zahlung auszuführen, man diese zwei-Faktor-Authentifizierung haben muss. Und die besteht im Zweifelsfall in meinem Gerät, in meinem Gesichtsscan, in irgendwas jedenfalls, was die Täter nicht ohne Weiteres von der Ferne erbeuten können.“