Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte eingeweiht
Die mittelhessische Stadt Marburg beherbergt neben einem überdurchschnittlich großen Anteil Studenten auch ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Institut. Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – kurz DDK. Mit rund 2,6 Millionen Aufnahmen eines der größten Bildarchive zur europäischen Kunst und Architektur. Ein riesiger Kulturschatz, für den es jetzt einen großen Neubau mitten in der Lahnstadt gibt.
Eine der ältesten Fotografien von Marburg gegen Ende des 19. Jahrhunderts, noch vor den beiden Weltkriegen, entstanden. Aufnahmen, die das Marburger Bildarchiv von fast jeder deutschen Stadt bereithält. Seit 100 Jahren werden hier Bilder von europäischen Bau- und Kunstwerken gesammelt.
Nach rund vier Jahren Bauzeit steht nun der Neubau. Der zuständige und um die Ecke geborene Kunst- und Kulturminister hat ganz eigene Erinnerungen an den Standort.
Timon Gremmels (SPD), Kunst- und Kulturminister Hessen
„An dieser Stelle stand eine alte Brauerei und gegenüber war das Hörsaalgebäude. Da haben wir wilde Studentenpartys gefeiert. Und wenn das Bier nicht ausgereicht hat, konnten wir hier Nachschub holen – mit dem Hubwagen rüber, Bier holen – und jetzt steht hier ein Universitätsgebäude. Das ist eine tolle Transformation und ich glaube, es ist genauso gut studentisch nutzbar wie früher auch die Brauerei.“
Auch für Bier nutzbar, doch eher für empfindliche Fotonegative gedacht, ist dieser riesige Kühlschrank. Rund 2.500 Quadratmeter auf vier Etagen, stehen den etwa 55 Mitarbeitern nun zur Verfügung, die bislang auf mehrere Standorte über die Stadt verstreut waren.
Prof. Hubert Locher, Direktor Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte
„Genau diese Verbindung zwischen einem sehr technischen Archiv, das ein Drittel des Gebäudevolumens umfasst, und den Arbeitsplätzen, den Büros, der Bibliothek, der fotografischen Ateliers, der Restaurierung, das ist alles eng beisammen, ganz kurze Wege und das gibt es in dieser Weise in keiner vergleichbaren Institutionen, das ist wirklich einzigartig.“
Die Kosten für das Projekt liegen bei rund 26 Millionen Euro.
Timon Gremmels (SPD), Kunst- und Kulturminister Hessen
„Die Uni hat Eigenmittel gegeben, der Bund hat 9 Millionen € gegeben und den Rest hat das Land gezahlt, aber das ist gut angelegtes Geld für den Standort Marburg.“
„Ein Bau für kommende Generationen“, heißt es heute. Für die Sammlung wird der anstehende Umzug noch zur Herausforderung.
Prof. Hubert Locher, Direktor Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte
„Wir haben nicht eine Mona Lisa. Wir haben ganz viele davon, und die müssen alle geordnet und sorgfältig umgezogen werden.“