„Essbare Stadt“ in Andernach

 „Urban gardening“, also Gärtnern in der Stadt, ist ein weltweiter Trend. Die Stadt Andernach pflanzt schon seit einigen Jahren zwischen Blumenbeeten rund um die Stadtmauer Gemüse und Obst an. „Essbare Stadt“ heißt das Projekt. Neben vielen nationalen Auszeichnungen ist die Stadt am Mittelrhein auch Preisträgerin des von den Vereinten Nationen ausgeschriebenen Wettbewerbs „Soziale Natur“.

Viel Grün, viel Natur, viel Abwechslung mitten in der Altstadt. Das alte Schloss ist hier nicht die Hauptattraktion. Sondern die ganz spezielle Bepflanzung der Grünflächen. In Andernach wachsen neben Blumen Lauch, Rote Beete, Kohlrabi und ganz viel mehr Obst und Gemüse. Rund um die alte Stadtmauer ist Andernach  die „essbare Stadt“.
Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“
Das Hautmotto ist eigentlich pflücken erlaubt, statt betreten verboten. Also das Hauptziel ist es, dass die Andernacher oder auch die Besucher der Stadt kommen und sagen, hier können wir zum einen was lernen und ein bisschen was abgucken, aber vor allem auch ernten.
Für die Bepflanzung ist in erster Linie die Stadt zuständig, aber auch Langzeitarbeitslose und Schulen kümmern sich um die Gestaltung der essbaren Beete. Ob Zucchini oder Birnen, noch ist vieles nicht erntereif. Aber das Projekt soll  vor allem  auch aufzeigen, dass städtische Grünflächen erlebbar gestaltet werden können.
Umfrage: Weil das wichtig ist für die Menschen/ Ich finde die Idee super, gegessen habe ich ehrlich gesagt noch nichts aus der essbaren Stadt/sehr viel Obst und Gemüse bei uns, es fängt an von Gurken, Kräutern und so weiter.
Ob Granatäpfel, Artischocken oder Bitterorangen. Obst und Gemüse, für das es bisher zu kalt in Deutschland war. Doch die immer heißeren Sommer fordern Anbaualternativen. Auch darauf will die Stadt Andernach mit dem Projekt „essbare Stadt“ aufmerksam machen. Bisher auf einer Fläche von insgesamt rund 3000 Quadratmetern.
Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“
Ja, also das ist ein Langzeitprojekt ohne Ende in Sicht quasi. Solange es gewollt ist, bleibt es und wir haben natürlich die bestehenden Flächen zu pflegen, aber wir versuchen auch immer wieder jedes Jahr uns neue Sachen auszudenken und die essbare Stadt weiterzuentwickeln.
Die „essbare Stadt“ wird durch den normalen Etat für Grünflächen finanziert. Viele Städte und Kommunen sind bereits an dem Konzept interessiert, mittlerweile auch international.  Andernach ist Preisträger des Wettbewerbs „soziale Natur“ der Vereinten Nationen.  Biologische Vielfalt ist möglich, auch mitten in der Stadt.