Boris Pistorius besucht Luftwaffe in Büchel
100 Milliarden Euro. So viel Geld soll die Bundeswehr für Rüstungsprojekte erhalten. Finanziert mit einem Sondervermögen. Der größte Teil davon fließt in neue Kampfjets, sogenannte F-35. Ab 2027 sollen sie am Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel stationiert werden. Grund genug für Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius der zukünftigen Heimat der Jets einen Besuch abzustatten.
Ganz genau blickt Verteidigungsminister Boris Pistorius heute auf das Milliardenprojekt der Bundeswehr in Büchel. Der Fliegerhorst wird für die neuen F-35 Jets hergerichtet. Sie gelten als die modernsten Kampfflugzeuge der Welt und sollen hier bis 2030 die in die Jahre gekommenen Tornados ersetzen. Dafür müssen mehrere neue Hangars gebaut werden. Die Start- und Landebahn wird erneuert. Die Bundeswehr spricht von der größten Einzelbaustelle in Rheinland-Pfalz.
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister: Was man hier erleben kann ist, wie wir die Zeitenwende in den vergangenen eineinhalb Jahren gestaltet haben. Die schnellstmögliche Beschaffung in kürzester Zeit und die Einführung eines Marktverfügbaren und zugleich hochmodernen Waffensystems mit der F-35. Und natürlich Infrastrukturvorhaben von gigantischem Ausmaß. Die Umfangreichsten aktuell für die Bundeswehr.
Doch den Minister plagen Geldsorgen. Die Modernisierung des Luftwaffenstützpunktes könnte doppelt so teuer werden wie geplant – im schlimmsten Fall 1,7 Milliarden Euro. Schlechtes Timing für steigende Kosten. Denn nach den Haushaltsverhandlungen der Bundesregierung bekommt das Verteidigungsministerium im nächsten Jahr statt der geforderten 6,7 Milliarden lediglich 1,25 Milliarden Euro mehr. Büchel sei davon aber nicht betroffen.
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister: Weil diese Vorhaben durchfinanziert sind. Bis zum Ende durchfinanziert sein werden und deswegen hat das überhaupt keinen Einfluss darauf.
Die 35 neuen Jets sollen 8,3 Milliarden Euro kosten. Geliefert aus den USA samt Munition und Ersatzteilen. Wenn sie am Fliegerhorst Büchel stationiert sind, könnten sie auch die Atomwaffen transportieren, die die US-Amerikaner hier angeblich gelagert haben. Offiziell bestätigt wird das allerdings nicht.
Doch die Bundeswehr bekommt nicht nur neue Flugzeuge, sondern auch neue Soldaten. Laut Pistorius ist die Zahl der Bewerbungen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen.
Boris Pistorius (SPD), Bundesverteidigungsminister: Kampagnen wirken unsere Präsenz wirkt aber auch wir reden viel über die Bundeswehr, insgesamt wird besser gesprochen über die Bundeswehr. Die Bundeswehr wird massiv besser ausgestattet. Auch das sieht die Truppe, sehen die Soldatinnen und Soldaten und sprechen darüber. Das alles sorgt für mehr Attraktivität.
Doch auch wenn das Ansehen der Bundeswehr gestiegen ist. Die Diskussion um mehr Soldaten, neue Waffen und ihre Finanzierung wird sich bestimmt weiterdrehen.