Maßnahmen gegen Schweinepest

Nach dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest in Hessen in einem Waldstück im Kreis Groß-Gerau, ist nun das siebte Wildschwein positiv auf die Krankheit getestet worden. Für uns Menschen nicht gefährlich – unter Schweinen aber hochansteckend und fast immer tödlich. In einem Radius von 15 Kilometern um den Fundort gelten eine Leinenpflicht für Hunde und Einschränlungen für Jagd und Landwirtschaft. Die wichtigste Aufgabe der Behörden jetzt: Herausfinden, wie weit die Seuche sich bereits ausgebreitet hat.

Paco ist der afrikanischen Schweinepest auf der Spur. Hier im Gebüsch scheint er etwas Verdächtiges gewittert zu haben. Ein echter Tierkadaver ist es diesmal allerdings nicht, sonst dürften wir Journalisten nicht dabei sein – aus Sicherheitsgründen. Rund 70 Suchteams sind zurzeit unterwegs, um herauszufinden, wie weit die Seuche sich bereits ausgebreitet hat.
Heike Wagner, Hundeführerin
„Der erkennt den verwesenden Geruch von dem Wildschwein und läuft halt das Revier ab und guckt, wo er eine Geruchsfahne kriegt und folgt der dann zum Ursprungsort, also zum Kadaver. Eventuell, wenn die Tiere länger liegen, sind es auch teilweise nur Stücke vom Schwein, es ist nicht immer das ganze Schwein.“
Oft müssen Paco und Frauchen Heike Wagner durch schwieriges Gelände und Gestrüpp und kommen nur langsam voran. Wird ein Hund fündig, lässt sich der Standort mittels GPS-Halsband genau nachverfolgen. In der umzäunten Zone rund um den Fundort des ersten infizierten Tieres wurde die afrikanische Schweinepest mittlerweile an über 70 Stellen nachgewiesen. Eine Zahl, die aber wenig Aussagekraft hat, betont Forst- und Landwirtschaftsminister Ingmar Jung heute.
Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen
„Wir könnten ganz viele in dem Gebiet um die Opelrennbahn wahrscheinlich jetzt finden, aber da suchen wir ja gar nicht, sondern wir suchen jetzt immer stichprobenartig in bestimmten Bereichen, die werden abgesucht, um festzustellen, ob es positive Funde noch wo anders gibt als dort im Moment, damit wir dann genau wissen, wo eine Kernzone des Geschehens ist.“
Neben den Hunden sind auch Drohnen mit Wärmebildkameras im Einsatz. Sie fliegen eine programmierte Strecke ab und schießen alle 20 Meter ein Bild. 3 bis 4 Wochen lang strahlt ein Kadaver noch Wärme aus und ist für die Drohne erkennbar. Viele der bisher gefunden infizierten Tiere waren bereits seit mehreren Wochen tot. Noch gab es außerhalb der umzäunten Zone keine Funde.
Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen
„Die Topographie gibt uns eine gewisse Chance, weil wir natürliche Begrenzungen haben durch die A67, die A60, durch den Rhein, der bei Hochwasser mit starker Strömung gerade auch eine feste Barriere ist, deswegen haben wir eine gewisse Hoffnung und suchen so intensiv, weil wir es dann vielleicht noch eingrenzen können.“
Wo die Wildschweine im Kreis Groß-Gerau sich angesteckt haben könnten, ist noch nicht bekannt. Der Minister bittet die Bevölkerung, nicht auf eigene Faust auf die Suche zu gehen, sondern die Arbeit den Profis zu überlassen – Profis wie Paco.