Bühnenbild für die Nibelungen-Festspiele vorgestellt

Die Macher der Nibelungenfestspiele lassen sich jedes Jahr etwas Besonderes einfallen, um die Inszenierung vor dem Wormser Dom richtig schön dramatisch wirken zu lassen. In diesem Jahr soll es vor allem blutig werden!

Palle Steen Christensen hat sich die passende Erde für sein Bühnenbild ausgesucht. Graberde, auf der in diesem Jahr Drachentöter Siegfried gleich am Anfang Tod darnieder liegen wird. So beginnt das neue Wormser Nibelungenstück. Der preisgekrönte dänische Bühnenbildner hat sich darauf eingestellt.
Palle Steen Christensen, Bühnenbildner Nibelungenfestspiele Worms
„Dahinter wird viel Schlamm liegen, noch ist es Graberde. Aber wir werden sie in ekelhaften, blutigen Schlamm verwandeln. Es wird schlammig, blutig und sehr nass.“
So soll es dann pünktlich zur Premiere am 12. Juli vor dem Wormser Kaiserdom aussehen. Mehrere Tonnen Graberde, gemischt mit 100 Liter Kunstblut. Noch lässt sich alles nur erahnen, die technische Planung ist allerdings schon viel weiter.
Sebastian Bolz, technischer Leiter Nibelungenfestspiele Worms
„Ich als technischer Leiter stimme die Termine fürs nächste Jahr ab, ganz konkret, also damit beginnt dann eigentlich die Vorbereitung. Und die ersten Entwürfe für das Bühnenbild, so auch in diesem Fall, kriegen wir eigentlich Ende des Jahres.“
Die Nibelungenfestspiele sind seit 22 Jahren das Theater-Event in Rheinland-Pfalz. Vor kurzem hat Festspielintendant Nico Hofmann seinen Vertrag verlängert. 21.000 Besucher gab es im vergangenen Jahr, eine Auslastung von 90 Prozent.
Sascha Kaiser, Geschäftsführer Nibelungenfestspiele Worms
„Die Nibelungenfestspiele sind erst mal fortlaufend angedacht. Wir planen immer so drei, vier Jahre. Dazu hat Nico Hofmann jetzt bis 28 verlängert. Und in die Detail-Planung gehen wir rein, aber wir werden uns auch spätestens in ein, zwei Jahren um die Folgejahre dann kümmern.“
In diesem Jahr steht „Der Diplomat“ auf dem Programm. Bespielt wird das Nordportal des Doms. Palle Steen Christensen ist bereits zum dritten Mal für das Bühnenbild zuständig. Statt ekligem Blutschlamm gab es vor zwei Jahren ein angenehm kühles, riesiges Schwimmbad.
Palle Steen Christensen, Bühnenbildner Nibelungenfestspiele Worms
„Was fantastisch hier ist, ist die Lage. Theater vor so einem Dom zu spielen. Das ist einfach der beste Ort, den man sich vorstellen kann. Der ganze historische Hintergrund und dann noch die Nibelungensage. Es ist einfach toll, Geschichten vor so einem schönen Gebäude zu erzählen.“
So sieht ein fertiges Bühnenbild von Palle Steen Christensen aus. Man kann also gespannt sein, wie der Wormser Dom wirkt, wenn sich die Graberde in roten Blutschlamm verwandelt.