Aus Hanauer Kaufhof wird „Stadthof“
Die Stadt Mainz steht also vor einer Aufgabe, die andere Städte schon kennen: Wie kann die zukünftige Nutzung eines Galeria-Kaufhauses aussehen? In Hanau soll man das noch in diesem Jahr sehen können. Im neuen „Stadthof Hanau“ soll den Besuchern eine neue Einkaufserfahrung mit Erlebnischarakter ermöglicht werden.
Leergefegte Verkaufsflächen, herumliegende Stromkabel und verlassene Treppenaufgänge. Noch gleicht das ehemalige Galeria-Kaufhaus in Hanau einem Lost Place – doch schon in diesem Jahr soll wieder Leben in das Gebäude zurückkehren. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat Großes vor.
Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister Hanau
„Einkaufen ist nicht gleich Einkaufen, sondern wenn wir den den Unterschied machen wollen, dann muss Einkaufen in einer Atmosphäre stattfinden. Diese „‚Orte der Begegnung‘ als Überschrift, das wird die Zukunft der Innenstädte ausmachen. Und darunter wird es Einzelhandel, Kultur, Gastronomie, Atmosphäre geben müssen. In diesem Zusammenspiel.“
Im Sinne dieses Zusammenspiels widmet sich jede Etage einem anderen Bereich. Neben dem klassischen Einzelhandel soll auch ein Bildungsstockwerk mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaften entstehen. Geplant sind auch Räume für Jugendkultur, Gesundheit und Sport. Das Erlebnis soll im Vordergrund stehen. Im großflächigen Untergeschoss sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.
Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH
„Wir reden im Moment gerade mit einem Spielwarenhersteller, der auch Sandspielzeug herstellt. Und der hat als eine Idee, die wir gemeinsam entwickelt haben, vor, hier unten einen sehr großen Sandkasten aufzubauen, wo man seine Sandspielzeuge eben auch ausprobieren kann. Und dann kann man sie nebendran kaufen und das ist diese Verbindung aus Handel und Erleben.“
Und so wird aus dem alten Galeria Kaufhof der „Stadthof Hanau“, eine neue Begegnungsstätte im Zentrum der Stadt. 25 Millionen Euro hat die Stadt für das Gebäude bezahlt. Weitere 40 Millionen Euro kostet die Sanierung.
Claus Kaminsky (SPD), Oberbürgermeister Hanau
„Wir hätten es uns auch monetär nicht leisten können, die Immobilie nicht zu erwerben. Manche, die diese Begriffe oder diese Zahlen kritisch sehen, haben nicht im Blick, dass eine leerstehende Immobilie in einer 1a-Lage, mitten in der Stadt, jeden Tag auch Vermögen zerstören würde.“
Bei der Kaufentscheidung hat aber nicht nur die Wiederbelebung des denkmalgeschützten Gebäudes eine Rolle gespielt. Auch das umliegende Viertel soll profitieren und in Zeiten des florierenden Online-Handels den lokalen Einzelhandel in der Hanauer Innenstadt stärken.
Martin Bieberle, Stadtentwicklung Hanau
„Es geht natürlich ausdrücklich darum, dieses Gebäude in den Dialog zu bringen mit der Umgebung. Es ist eine riesen Chance, aber es wäre umgekehrt auch natürlich ein Drama, wenn dieses Gebäude abgeschlossen wäre, weil es unglaublich viel Wechselwirkung hätte auf die Umgebung.“