Merck macht Milliardengewinn

Mit einer kleinen Apotheke in Darmstadt fing vor über 350 Jahren alles an. Und aus der kleinen Apotheke ist das älteste chemisch-pharmazeutische Unternehmen der Welt geworden – Merck. Mit über 12.000 Arbeitsplätzen ist Merck Darmstadts größter Arbeitgeber. Heute hat der Vorstand des Unternehmens die Bilanz für das Jahr 2022 vorgestellt. Es zeigt sich: Der Konzern, der aus der kleinen Apotheke hervorging, trotzt den Krisen unserer Zeit.

Medikamente gegen viele verschiedene Krankheiten, Flüssigkristalle für Handy-Displays – die Produkt-Palette des Darmstädter Traditionsunternehmens ist groß – und so konnte Merck 2022 wachsen.
Belen Garijo, Vorstandsvorsitzende Merck
„Wir haben geliefert bei allen unseren Zielen 2022. Trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, trotz einer Pandemie, die immer noch angedauert hat und viele große Drehkreuze der Welt im Griff hatte, trotz einer Rezession und Rekordinflation. Wir haben geliefert.“
2022 hat Merck nach Abzug von Steuern einen Gewinn von mehr als 3,3 Milliarden Euro erzielt – 300 Millionen Euro mehr als 2021. Und das obwohl 500 Millionen Euro Sondereinnahmen aus Pandemiezeiten weggefallen sind. So hatte Merck etwa den Mainzer Impfstoffhersteller Biontech beliefert. Dank der breiten Aufstellung des Konzerns konnte Merck den Gewinn dennoch steigern.
Markus Kuhnert, Finanzvorstand Merck
„Wir haben drei gut positionierte Unternehmensbereiche: Health Care, Life Science und Electronics. Wir haben auch eine gewisse Preissetzungspower in den drei Bereichen, was uns hilft, die negativen Auswirkungen der Inflation abzumildern.“
Bedeutet: Das Unternehmen konnte die gestiegenen Herstellungskosten weitergeben. Durch die Inflation rechnet Merck im laufenden Jahr aber damit, den Gewinn von 2022 bestenfalls halten zu können.
Gleichzeitig hat Garijo Ziele für die Zukunft im Blick – wie etwa Klimaneutralität. Dazu plant der Konzern zusammen mit dem Energieversorger Entega einen Solarpark.
Belen Garijo, Vorstandsvorsitzende Merck
„Alles das bringt uns einen Schritt weiter zu unserem Ziel der Klimaneutralität 2040. Unser Ziel ist es, Geschäftswachstum von negativen Folgen für die Umwelt abzukoppeln.“
Das Unternehmen will in Darmstadt weitere 600 Stellen schaffen. In einer Zeit, in der Chemieunternehmen wie die BASF Stellen in Ludwigshafen abbauen, bekräftigt Garijo heute die Treue zum Stammsitz Darmstadt – wo alles mit einer kleinen Apotheke begonnen hat.