Der 17:30-Sporttalk mit Thorsten Arnold

Unsere Bundesliga-Vereine haben es an diesem Wochenende mit starken Gegnern zu tun.

Maike Dickhaus, Moderatorin: Ganze vier Bundesliga-Spieltage sind es noch bis zum Start der WM am 20. November. Und unsere heimischen Erstligisten, die haben an diesem Wochenende Gegner vor der Brust, die schwerer wohl kaum sein dürften. Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, Thorsten Arnold. Hallo!
Thorsten Arnold: Hallo Maike.
Dickhaus: Thorsten, Mainz 05 dürfte ja wohl einer der schwierigsten Aufgaben bevorstehen, oder?
Arnold: Ja, klar. Also das ist, wie wenn man einmal pro Jahr zum Zahnarzt muss, nach München müssen sie alle irgendwann, und das ist der Rekordmeister, der große FC Bayern, der aktuell nicht Tabellenführer ist. Das ist ein bisschen überraschend nach dem elften Spieltag. Aber klar, die Kurve geht wieder steil bergauf. Und einer, der tut sich ja gerade ganz besonders hervor im Sturm, der schießt Tore, wie er will. Eric Maxim Choupo-Moting hat ja drei Jahre lang das Mainzer Trikot getragen. Der Mainzer Trainer Bo Svensson, der hat ihn natürlich genau beobachtet.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Er hat nicht das gleiche Tempo wie früher, er ist mehr über den Flügel gekommen. Jetzt ist er mehr Strafraum-Stürmer. Aber man sieht jetzt: Seine Torabschlüsse, seine Bewegungen im Strafraum sind echt gut. Ich glaube, jede Bundesliga-Mannschaft würde sich freuen und hätte sich auch vor dieser Saison gefreut, den Choupo im Kader zu haben.“
Arnold: Ja, und beide haben ja selbst noch zusammen in einer Mannschaft gespielt und trainiert, Zweikämpfe bestritten im Training. Also vielleicht hat der Bo Svensson doch noch einen Tipp an seine Mannschaft, wie’s zu regeln ist.
Dickhaus: Schauen wir noch schnell auf unseren anderen Erstligisten, auf Eintracht Frankfurt. Auch denen steht morgen eine denkbar schwierige Aufgabe bevor.
Arnold: Ja, auch ein ganz tolles Spiel, Borussia Dortmund kommt ins Waldstadion, also Champions-League-Teilnehmer gegen Champions-League-Teilnehmer. Und nach dem tollen Erfolg der Eintracht unter der Woche gegen Marseille, ja, da hat jeder auf die Schultern geklopft und sagt: “Ja, nächste Woche, da regeln wir es in Lissabon, da geht es um die Wurst, da ist der große Showdown”. Und da hatte Trainer Oliver Glasner gesagt: “Moment mal, ich bin doch am Samstag noch Bundesliga gegen Dortmund”. Das gerät fast ein bisschen in Vergessenheit. Aber Glasner sagt: “Jedes Spiel voll Power, keine Müdigkeit vorschützen.”
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Sehr schwierige Aufgabe für uns, aber wir haben natürlich viel Selbstvertrauen. Die Jungs trotzen auch allen Widerständen und auch Müdigkeit, aber irgendwie machen sie auch gar keinen müden Eindruck. Also alles soweit sehr gut und sehr positiv.“
Arnold: Ja, nicht so positiv ist, dass die Abwehr immer mehr auseinanderfällt, muss man fast sagen. Christopher Lenz, der hat sich verletzt im Champions-League-Spiel, der hat eine schwere Verletzung am Oberschenkel. Da wünschen wir mal gute Genesung.
Dickhaus: Ja, das tun wir und schauen noch in Liga zwei. Da spielen die Darmstädter Lilien ja morgen auswärts im hohen Norden.
Arnold: Ja, beim FC St. Pauli. Auch ein tolles Spiel. Ausverkauftes Millerntor und Flutlicht. Mir kommt es so vor, als spielen die Darmstädter nur noch unter Flutlicht. Aber Torsten Lieberknecht, dem Trainer, dem ist es nur recht. Der freut sich wieder auf einen tollen Fußballabend.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Flutlichtspiele haben eben etwas ganz Besonderes und wenn dann noch hinzukommt, dass nicht nur unser Bereich ausverkauft ist, sondern das Millerntor wird ausverkauft sein, die Anstoßzeit 20:45 Uhr ist immer etwas Besonderes. Ich finde, das sind immer Highlight Spiele, die man da hat.“
Arnold: Ja, nur der Anstoß ist 20:30 Uhr, also eine Viertelstunde früher. Das hat er ein bisschen durcheinandergebracht. Das wäre ja mal witzig, wenn er dann die Mannschaft einfach eine Viertelstunde später raus schickt. Aber alles gut.
Dickhaus: Ja, genau, ein gutes Stichwort, weil der erste FC Kaiserslautern, der ist ja auch früher dran, empfäng, schon morgen Nachmittag den ersten FC Nürnberg. Ein echtes Traditionsduell, könnte man sagen. Was ist denn da drin für die roten Teufel?
Arnold: Ja, das ist schon ein schwieriger Gegner, Nürnberg, ein echtes Schwergewicht in der zweiten Liga. Die haben ja vor der Saison noch mal ordentlich Geld in die Hand genommen für neue Spieler und das weiß natürlich auch Trainer Dirk Schuster, der den Gegner auch sehr, sehr genau analysiert hat.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Der 1. FC Nürnberg hat in den letzten Spielen eine kompakte, gute, defensive Grundordnung gehabt, wo sie vielleicht gar nicht so viel Ballbesitz hatten. Ich weiß nicht, ob sie das auch hier so versuchen, umzusetzen. Auf jeden Fall wollen wir unser Spiel nach Möglichkeit durchdrücken, wollen versuchen, aus diesem Spiel am Samstag wieder ein Event zu machen, wo hoffentlich alle glücklich nach Hause gehen.“
Arnold: Tja, und die Rahmenbedingungen passen: “Ausverkauftes Haus” hat der FCK heute vermeldet, keine Restkarten mehr da. Also auch auf dem Betze ordentlich was los.
Dickhaus: Da steht uns ein spannendes Fußball Wochenende in der Bundesliga bevor. Vielen Dank für deinen Ausblick, Thorsten Arnold.
Arnold: Gerne.