Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Maike Dickhaus, Moderatorin: Und nun rüber zum Sport. Nach der Länderspielpause, in der die deutsche Fußballnationalmannschaft uns ja insgesamt leider nur wenig Freude bereiten konnte, startet an diesem Wochenende wieder die Bundesliga voll durch. Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, Thorsten Arnold. Hallo Thorsten!
Thorsten Arnold, Sportreporter: Hallo Maike!
Maike Dickhaus: Ja Thorsten, Mitte November startet ja schon wieder die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Und für die Bundesliga bedeutet das jetzt möglichst viele Spiele in der kurzen Zeit durchbringen, sozusagen im Schweinsgalopp. Und eines der härtesten Programme steht ja für die Frankfurter Eintracht an: 13 Spiele in nur gut sechs Wochen. Das ist doch ein Wahnsinns-Pensum, oder?
Thorsten Arnold: Das ist ganz schön viel. Frage mich, wie Sie es machen wollen, aber Sie werden es hinkriegen. Und morgen kommt schon der erste große Knaller ins Waldstadion nach Frankfurt. Nämlich der aktuelle Bundesliga-Tabellenführer. Und das ist nun mal Union Berlin. Wer hätte es gedacht. Da muss die Eintracht jetzt alle drei Tage gewissermaßen ran. Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League. Da sind Sie selber daran schuld, dass sie so erfolgreich sind, könnte man sagen. Aber genauso sieht es Oliver Glasner, der Trainer, auch.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
 
„Zuerst mal ist es das wichtigste, dass wir das mit einem Lächeln angehen. Weil das ist immer noch die erste Champions League Saison der Eintracht. Und deswegen haben wir so viele Spiele. Und dann ist es schon nur noch halb so anstrengend. Und deswegen denke ich, dass das die Grundvoraussetzung ist, um durch diesen relativ straffen Terminplan durchzukommen.“
Thorsten Arnold:  Also gut, jetzt erstmal Union Berlin. Da gucken wir mal, wie es läuft. Leicht wird es nicht, denn die stehen ja kompakt, bieten wenig an. Da hat sich schon so mancher die Zähne ausgebissen. Also das ist wirklich ein recht unangenehmer Gegner für die Eintracht.
Maike Dickhaus: Ein unangenehmer Gegner kommt auch auf unseren anderen Erstligisten zu. Mainz 05 muss morgen nämlich beim SC Freiburg ran.
Thorsten Arnold: Ja, und die überzeugen ja auch derzeit durch Kontinuität und Kompaktheit. Und das ist natürlich der Verdienst von Christian Streich, dem langjährigen Trainer. Und er stellt sie immer super ein und diesmal natürlich auch auf die Mainzer. Und der Mainzer Trainer Bo Svensson, der sagt: Ja, die Stabilität der Freiburger, das ist das Problem.
Bo Svensson, Trainer 1.FSV Mainz 05
 
„Die haben fast nie sozusagen schlechte Tage. Also ihr schlechtes Niveau ist schon immer noch sehr hoch. Und das macht es für jeden Gegner einfach schwer, weil sie selten dann auch einen schlechten Tag erwischen.“
Thorsten Arnold: Da wird es fast philosophisch. Also wenn sie schlecht sind, dann immer noch gut und das auch selten. Also gut, wir warten es ab. Aber eine gute Nachricht gibt es für die Mainzer: Vorne im Sturm, Johnny Burkhardt, der ist wieder mit an Bord. Der hatte sich eine Fleischwunde zugezogen am Fuß. Der will auf die Zähne beißen.
Maike Dickhaus: Schauen wir noch schnell in die zweite Liga, denn da geht es ja auch schon bald los für die Lilien aus Darmstadt.
Thorsten Arnold: Auswärts beim SC Paderborn um halb sieben ist dann gleich Anpfiff. Und Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht, der hat da so manche denkwürdige Schlacht geschlagen, da erinnert er sich gerne zurück. Hören wir mal rein.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
 
„Wo der SC Paderborn, glaube ich, damals aufsteigen konnte, ob es Mickie Krause war, oder irgendjemand anders, der vor dem Spiel noch dort auf dem Platz gesungen hat. Da war volle Aufstiegseuphorie, ich weiß es noch. Und dann haben wir mit Braunschweig damals – mit mir als Spieler –  trotzdem gewonnen und das war dann nicht so schön für die Paderborner, weil die da voll auf Aufstieg waren.“
Thorsten Arnold: Also Mickie Krause, selbst der hat nicht geholfen. Ich weiß jetzt nicht – wir gucken mit einem Auge hin – noch hat keiner gesungen in Paderborn. Ich hoffe, es bleibt dabei. Da steht dann wirklich der Fußball heute im Mittelpunkt. Und 500 Lilien Fans sind mitgefahren nach Ostwestfalen.
Maike Dickhaus: Deutlich mehr Fans werden es auf dem Betzenberg sein. Über 33.000 Tickets hat der 1. FC Kaiserslautern verkauft für sein Heimspiel.
Thorsten Arnold: Ja, da steht ja auch ein echtes Traditions-Duell an: FCK gegen Eintracht Braunschweig. Die waren ja mal Deutscher Meister in den 60er Jahren. Tja, und diese Woche: Dirk Schuster, der Trainer, der war krank, grippaler Infekt. Aber jetzt ist er wieder in der Senkrechten, will auch am Sonntag an der Seitenlinie stehen. Und eigentlich soll man sich schonen, so die ersten Tage. Aber ich glaube, das wird nichts. Das wird doch recht aufregend, glaub ich.
Maike Dickhaus: Ja, dann warten wir es mal ab, wie es dann ausgeht. Das war er schon, dein Fußball Ausblick fürs Wochenende. Danke, Thorsten Arnold.
Thorsten Arnold: Gerne.