Weltklasse im Rettungsschwimmen

Rettungsschwimmer – da denken viele erst einmal an Aufpasser an Badeseen und Freibädern. Es gibt sie aber auch bei internationalen Wettkämpfen. Rettungsschwimmen ist nämlich auch eine Sportart. Die Wiesbadenerin Kerstin Lange hat bei den World Games ordentlich abgeräumt. Das sind sozusagen die olympischen Spiele für nicht-olympische Sportarten. Und sie hat – mit der Staffel im Rettungssport – auch einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Hinter jedem Zug steckt Kraft und Willensstärke. Zug um Zug hat sie sich so bei den World Games in Alabama an die Medaillen herangekämpft: Zwei Mal Staffel-Gold und einmal Einzel-Bronze für Kerstin Lange.
Kerstin Lange, Gold bei den World Games im Rettungsschwimmen
„Unser Ziel war schon, zu gewinnen. Aber wir wollten auch ganz gerne den Weltrekord angreifen. Ja, war wunderbar. Also, wir haben uns super gefreut, lagen uns in den Armen, ja, waren glücklich.“
Den Weltrekord angreifen und auch knacken: Das hat die Wiesbadenerin mit ihren Mannschaftskolleginnen in der Disziplin „Vier mal 50 Meter Gurtretterstaffel“ geschafft. Fast zwei Sekunden schneller als der bisherige Rekord – ein Wahnsinns-Erfolg.
Kerstin Lange, Siegerin bei den World Games im Rettungsschwimmen
„Meine Lieblingsdisziplin sind eigentlich die Staffeln. Da macht’s immer am meisten Spaß, wenn man dann noch zu viert ist. Und eine Staffel ist zum Beispiel die vier mal 50 Meter Gurtretterstaffel. Da schwimmt die erste Person 50 Meter kraulen, die zweite Person taucht 50 Meter mit Flossen. Die dritte Person schwimmt 50 Meter mit dem Gurtretter und die vierte Person zieht dann die dritte Person mit dem Gurtretter mit Flossen ins Ziel.“
Schon mit fünf Jahren schwimmt Kerstin Lange in ihrem ersten Verein. Wenige Jahre später entdeckt sie ihre Leidenschaft für den Rettungssport bei der DLRG.
Kerstin Lange, Gold bei den World Games im Rettungsschwimmen
„Das Rettungsschwimmen ist vielseitiger. Also, wir haben ganz viele verschiedene Disziplinen, sei es jetzt im Pool oder auch im Freigewässer. Und da sind auch noch andere Fähigkeiten gefordert als jetzt nur beim Schwimmen. Also, der technische Punkt ist viel größer als beim normalen Schwimmen.“
Wie beispielsweise bei „50 Meter retten einer Puppe“: Die Sportlerin krault zuerst und taucht schließlich zu einem 50 Kilo schweren Dummy. Dann zieht sie ihn aus dem Wasser. In dieser Disziplin holt Kerstin Lange Bronze bei den World Games. Und bald steht auch schon der nächste Wettkampf an: Die Weltmeisterschaften Ende September in Italien. Hier rechnet sie sich gute Chancen aus.
Kerstin Lange, Gold bei den World Games im Rettungsschwimmen
„Also, wir sind jetzt fast oder mit einem ähnlichen Team wie bei den World Games am Start. Von daher hoffen wir einfach, dass wir ähnlich erfolgreich sein können. Die World Games waren jetzt schon so gut, das geht eigentlich gar nicht mehr zu toppen. Wenn’s nochmal genauso liefe, wäre es perfekt.“
Um es am Ende vielleicht doch toppen zu können, laufen die Vorbereitungen auf die WM in Italien auf Hochtouren. Auch da will die Wiesbadenerin wieder zeigen, dass sie in der Weltspitze mitschwimmt.