Verkaufsstart für 9-Euro-Monatsticket

Die Politik will die Folgen der hohen Energiepreise mildern: Ein Baustein das 9 Euro Ticket für Bus und Bahn, mit dem die Bürger einen Monat lang den gesamten öffentlichen Nahverkehr in Deutschland nutzen können. Heute herrschte reger Andrang, als die ersten Verkehrsverbünde den Startschuss gaben. Teilweise war ganz schön viel Geduld gefragt.

Kundin: „Hallo. Ich hätte gerne das 9-Euro-Ticket für alle drei Monate.“
Hier in der Verkaufsstelle des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel kommen gleich heute Morgen viele Menschen um das 9-Euro Ticket zu kaufen. Und auch an den Reisecentern wie hier in Koblenz bilden sich lange Schlangen. Die Ticketseite der Deutschen Bahn bricht heute Morgen wegen des Andrangs sogar ganz zusammen. Das 9-Euro-Ticket scheint bereits zum Start ein Verkaufsschlager zu werden.
Walter Schlappa, Rentner: „Wir sind also ne größere Wandergruppe und für uns bietet sich natürlich dieses 9-Euro-Ticket jetzt wunderbar an. Wir haben hier die Möglichkeit Rheinsteig, Moselsteig, Lahnsteig gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Haben wir bisher nie so genützt, oder nicht immer gemacht, weil halt eben ganz klar die Kosten zu teuer waren.“
Regina Rockenfeller, Rentnerin: „Ich fahr öfters Bus aber nicht so viel, dass sich eine Wochenkarte oder Monatskarte lohnt. Joa. Und dann ist das optimal.“
Für umgerechnet 30 Cent pro Tag durch ganz Deutschland – und das 3 Monate lang. Für den Verkehrsverbund Rhein-Mosel ein echter Anreiz die Menschen aus dem Auto in den Bus zu locken.
Stephan Pauly, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Mosel: „Bei den Bussen ist es tatsächlich so, dass wir in sehr unterschiedlichen ländlichen Räumen hier im Verkehrverbund Rhein-Mosel unterwegs sind. Und da ist es tatsächlich so, dass wir in Teilbereichen Zuwachsmöglichkeiten außerhalb der Schülerverkehre von 80, 70, 80 Prozent haben. Also da bin ich wirklich guter Dinge, dass wir keine Engpässe erleben werden.“
In Regionalbahnen und den Bussen in Ballungsgebieten, so wie hier in Darmstadt, glauben einige Kunden allerdings, dass es bald etwas enger werden könnte.
Susanne Gehl, Rentnerin: „Ich befürchte schon, dass es Nachteile gibt. Also wenn man jetzt in den Urlaub fahren würde, mit Gepäck und so und der Zug ist voll. Das find ich dann nicht so gut.“
Eva Vernon, Studentin: „Das sind eher so die Arbeitszeiten, wo ich mir vorstellen kann, das es voller sein wird. Aber es wird auch wieder abschwächen. So stell ich’s mir zumindest vor.“
Annemarie Müller, selbstständige Kosmetikerin: „Das ist ne Voraussagung, die kann momentan noch keiner glaub ich so richtig abschätzen. Das muss man abwarten. “
Das Problem: Einfach die Kapazitäten in Bus und Bahn aufzustocken ist fast unmöglich. Für die Darmstädter Verkehrsbetriebe ist das Ticket daher eine Chance aber auch eine große Herausforderung.
Lennart Sauerwald, Sprecher HEAG mobilo: „weil natürlich die Busfahrerinnen und Busfahrer, Straßenbahnfahrerinnen und Straßenbahnfahrer und auch die Fahrzeuge nicht so kurzfristig in der Menge zur Verfügung stehen, also in der zusätzlichen Menge.“
Nun gilt es den Start des Tickets am ersten Juni abzuwarten. Sieht man den Ansturm an den Schaltern heute, ist mit regem Zuspruch zu rechnen. Allerdings besteht kein Grund zur Eile. Das 9-Euro Ticket kann jederzeit erworben werden. Am Automaten, beim Busfahrer, online oder in den Verkaufsstellen der Verkehrsbetriebe.