Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Thorsten Arnold wirft einen Blick auf das kommende Fußballwochenende, das wieder mit Zuschauern stattfinden wird.

Markus Appelmann, Moderator: Und damit kommen wir zum Sport. Der 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga und endlich ist die Zeit, der Geisterspiele vorbei. Endlich wieder Stimmung und Atmosphäre im Stadion. Bei mir im Studio ist Torsten Arnold aus der Sportredaktion. Thorsten, sag mal, wie viele dürfen wieder rein ins Stadion?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Na ja, das ist, wie könnte es anders sein, nicht einheitlich. Also in Bochum, da sind es zum Beispiel knapp 8.000 und in Leipzig 15.000 Zuschauer sogar. Und bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz, da ist jetzt die Obergrenze. 10.000 Fans.Gilt also morgen für das Spiel Frankfurt gegen Wolfsburg.
Appelmann: Die Politik hat den Profifußball also erhört. Die Verantwortlichen sagen ja immer noch: „Wir sind Opfer von Symbolpolitik geworden“. Wie stehst du dazu?
Arnold: Na ja, der Profifußball hat ja immer gesagt: „Wieso dürfen denn jetzt zum Beispiel 750 Besucher ins Konzert oder ins Theater, in einem geschlossenen Saal, und draußen im Stadion, an der frischen Luft, in einem riesigen Fußballstadion, nur genauso viel?“. Gut, man muss An- und Abreise immer beachten. Aber klar, die Politik hat es jetzt korrigiert. Und eigentlich wollen die Clubs ja noch mehr Zuschauer reinlassen.
Aber da finde ich, dann müssen sie auch dafür sorgen, dass die Fans sich richtig verteilen können im Stadion. Jetzt guck mal hier, das ist mir am Sonntag aufgefallen. Das war das Spiel Dresden gegen Rostock und guck mal hier: Also irgendwie ist das irritierend, da die Zuschauer eingepfercht in so einem Block und nebendran die Sitze komplett leer. Und da frage ich mich: Hat man denn da überhaupt richtig verstanden, was so hinter den Maßnahmen steckt? Also, ich bin morgen in Frankfurt im Stadion; mal gucken. Ich denke, da lösen sie’s cleverer.
Appelmann: Lass uns ja darüber sprechen, über das Spiel Frankfurt gegen Wolfsburg. Wer hat für dich da die Favoritenrolle?
Arnold: Die Wolfsburger haben ja jetzt Max Kruse verpflichtet. Guter Fußballer, noch bessere Pokerspieler. Aber ich denke, die Eintracht hat da das bessere Blatt auf der Hand, kommen ja jetzt mit Rückenwind nach dem Sieg in Stuttgart, ud das hat der Trainer auch so empfunden diese Woche.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir hatten eine super Intensität in dieser Trainingswoche, richtig Punch und Zug drin. Man merkt auch, dass doch ein bisschen was abgefallen ist mit diesem Sieg, ein paar Rücksäcke, die wir so mitgetragen haben. Es ging alles ein bisschen einfacher und das müssen wir auch morgen im Stadion auf den Platz bringen.“
Arnold: Tja, morgen auf dem Platz, da werden nicht dabei sein Makoto Hasebe, der plagt sich noch mit seiner Brustkorbverletzung und auch Ragnar Ache, der Stürmer wird der Eintracht jetzt länger fehlen, hat muskuläre Probleme.
Appelmann: Schauen wir zu unserem anderen Erstligisten, zu Mainz 05. Die müssen auswärts ran.
Arnold: Ja, morgen beim SC Freiburg. Die haben ja jetzt auch ein ganz neues topmodernes Stadion. Und Bo Svensson, der Mainzer Trainer, der vermisst jetzt schon so ein bisschen das gute alte Dreisamstadion in Freiburg. Da war es ja im Sommer immer sehr viel heißer als im ganzen Rest der Republik und auch der Platz ein paar Meter zu kurz. Also schöne Erinnerungen. Da hören wir mal, was er sagt.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Mir kam’s eher vor, dass er genauso breit wie lang war. Und dann war es doch echt oft wärmer als hier. Diesmal würde ich sogar hoffen, dass das vielleicht der Fall ist. Aber jetzt ist es ein anderes Stadion. Ich habe echt das alte Stadion in Freiburg sehr genossen. Jetzt ist es nicht mehr da und wir werden sehen, was das neue Stadion anbietet.“
Arnold: Ich gehe mal stark davon aus, dass das Stadion jetzt einen ganz geraden, akkuraten Platz anbietet.
Appelmann: Kein Gefälle mehr.
Arnold: Im alten Stadion musste ja immer eine Mannschaft bergauf spielen. Also, sind wir mal sehr gespannt, wie die Mainzer sich bei ihrer Premiere dort präsentieren.
Appelmann: Lass uns noch rasch in Liga 2 schauen. Die Lilien kämpfen da – und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – darum, Tabellenführer zu bleiben.
Arnold: Ja, so ist es eben. Und in Hannover stehen die Chancen gar nicht schlecht. Die stehen unten drin in der Tabelle. Aber die Darmstädter, die plagt natürlich noch dieses 0:5 daheim gegen den HSV. Jetzt muss man aber hören, was plant denn der Trainer jetzt? Was hat das für Konsequenzen für das nächste Spiel?
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Also, direkt nach dem Spiel bin ich davon ausgegangen, dass ich elf neue Spieler bringen werde. Mitte der Woche waren es dann weniger. Und jetzt bin ich immer noch in der Findungsphase, ob ich elf neue bringe oder die elf gleichen wieder bringen werde, oder doch ein bisschen was verändere.“
Arnold: Also, mal sehen. Es geht ja auch um die Art und Weise und ich denke, da haben die Darmstädter ihre Lektion gehabt und es wird sich wieder eine ganz andere kampfstarke Mannschaft präsentieren.
Appelmann: Wir sind gespannt, ob die Lilien ganz oben bleiben in der Tabelle. Danke für deinen Ausblick, Torsten Arnold.
Arnold: Gerne.