Bundestagswahlkampf von Kanzlerkandidat Armin Laschet in Gießen

Fünf Tage vor der Bundestagswahl liegen CDU und CSU in Umfragen nur noch 3 Prozentpunkte hinter der SPD. heute versuchte der Kanzlerkandidat der Union in Gießen, den Rückstand weiter zu verkürzen.

Im bisherigen Wahlkampf war Armin Laschet nicht gerade für seine Pünktlichkeit bekannt, und dieser Linie bleibt der Christdemokrat auch auf der Zielgeraden treu. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier muss sich heute eine Dreiviertelstunde gedulden, ehe der Kanzlerkandidat in der Gießener Innenstadt auftaucht. Dafür kommt Laschet gleich zur Sache und fordert von SPD-Konkurrenten Olaf Scholz eine klare Absage an eine Koalition mit der Linken.
Armin Laschet, CDU, Bundeskanzler-Kandidat
„Man muss doch sagen: Auf keinen Fall mit einer Partei, die die Sicherheit Deutschlands gefährdet. Und ich erwarte von ihm, dass er bis Sonntag den Wählern sagt, koaliert er mit denen oder nicht. Und wenn er es nicht sagt, dann dürfen wir ihn nicht wählen. Das muss die Botschaft sein.“
Die FDP warnt Armin Laschet heute zudem vor einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen. Parteifreund Volker Bouffier springt seinem Kanzlerkandidaten in Gießen zur Seite und bemüht ebenfalls Rot-Rot-Grün.
Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Nicht die Spalter werden die Zukunft bestimmen, sondern diejenigen, die vernünftig sind, die beieinander bleiben und die vor allen Dingen den politisch Extremen sagen: Ihr dürft in einem freien Land natürlich Eure Position haben, aber ihr dürft dieses Land politisch nicht in die Hand kriegen.“
In Gießen erfährt Armin Laschet aber nicht nur Zustimmung. Unter die rund 800 Besucher mischen sich auch einige Gegendemonstranten.
Demonstranten und Besucher:
„Wir meinen, dass die CDU keine richtige Klimapolitik macht. Die CDU macht eher eine Klimaschutz-Verhinderungspolitik.“
„Wie er also jetzt gegenüber dem Scholz aufgetreten ist, es gibt nur eine Dreier-Möglichkeit, das weiß er auch ganz genau. Und in dem Moment sind auch die Linken unter Umständen gefordert.“
„Ich glaube, dass die Leute möchten, dass er deutlicher und kämpferischer sich zeigt, und deutlich noch sagt, was er möchte. Das hat er heute gut dargestellt, fand ich.“
„Ja, er war vielleicht zu Anfang zu wenig kantig. Aber das versucht er inzwischen etwas besser zu machen.“
In den Umfragen hat die Union in den letzten Tagen Boden gut gemacht. Der Rückstand von Armin Laschets Union auf die SPD könnte bis Sonntag noch weiter schmelzen. Der Wahlkampf bleibt diesmal spannend bis zum Schluss.