Ministerrat ändert Corona-Regeln

In Rheinland-Pfalz gefährdete Corona-Verordnung den Spielbetrieb im Jugendfußball. Der Ministerrat hat deshalb heute die Schutzmaßnahmen in diesem Bereich gelockert.

Der Ball rollt ab heute wieder unbeschwert. Denn unabhängig davon, welche Farbe die Corona-Ampel in Rheinland-Pfalz gerade zeigt, für nicht immunisierte Kinder und Jugendliche gelten im Freizeitsport und im Musikunterricht künftig mildere Kontaktbeschränkungen.
Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz
„Wir haben ja ausgebracht für Erwachsene, dass die Grenzen dann sind 25 Personen, 10 Personen, 5 Personen, dass wir den Anteil der Ungeimpften schrittweise reduzieren. Bei Kindern und Jugendlichen sehen wir aber, dass sie nicht so schwer erkranken und seltenst im Krankenhaus dann auch ein Bett benötigen und deswegen finden wir jetzt als Landesregierung, es ist eine gute Balance in der jetzigen epidemiologischen Lage zu sagen, wir können etwas mehr Freiheit bei Kindern und Jugendlichen auch zulassen.“
Unabhängig von der Warnstufe können deshalb jetzt 25 nicht immunisierte Kinder zusammen musizieren oder Sport machen. Hinzu kommen Geimpfte und Genesene. Ein Ziel, für dass sich auch der Fußballverband Rheinland eingesetzt hatte.
Walter Desch, Präsident Fußballverband Rheinland
„Die Kinder müssen sich wieder bewegen. Ich habe dem Gesundheitsministerium ja auch gesagt, es geht ja nicht nur ums Impfen, es geht auch darum, dass die Gesundheit von Kindern gefördert wird und das geschieht im Sport ja massiv. Mir haben Trainer berichtet, dass sie die Kinder, nachdem sie sie endlich nach Monaten wieder auf dem Platz hatten, dass die ein halbes Jahr zurückgeworfen waren, von ihrer körperlichen Beweglichkeit, von der Leistungsfähigkeit und von der Leistungsbereitschaft und da ist ein erheblicher Nachholbedarf.“
Das Land will außerdem die Impfkampagne bei Kindern und Jugendlichen ausweiten. Laut Gesundheitsminister haben bereits über 40% der zwischen 12 und 17-Jährigen ihre erste Impfung erhalten. Die Sportvereine wollen in Zukunft noch stärker mithelfen, dass die Impfquote steigt.
Walter Desch, Präsident Fußballverband Rheinland
„Wir haben eben viele Kinder und Jugendliche aus Migrationsverhältnissen, aus schwierigen Verhältnissen. Dort wird es umso wichtiger sein, dass gerade wir im Sport die Menschen dann überzeugen. Nach dem Motto „Lasst euch impfen, wir wollen euch unbedingt dabei haben.“ Das ist ein Argument, der Sport ist ein Argument mehr und ich glaube, dass wir da auch in dieser schwierigen Klientel doch einiges bewegen können.“
Die neuen Regelungen gelten vorerst bis Ende November. Bis dahin können sich die jungen Kicker wieder ganz aufs Tore schießen konzentrieren.