100 Jahre Luftfahrt in Frankfurt
Wir blicken auf ein besonderes Jubiläum: auf 100 Jahre Flughafengeschichte in Frankfurt. Zu diesem Anlass kamen jede Menge Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in die Paulskirche. Getrübt wird die Feststimmung allerdings durch ein Thema, das den Flughafen-Betreiber Fraport umtreibt: die hohen Abgaben, die insbesondere deutsche Flughäfen zahlen müssen.
Fliegen als Luxusgut. In den 50er-Jahren war das so. Ein Flugticket von Frankfurt nach New York kostet rund die Hälfte eines durchschnittlichen Jahresgehalts. So exklusiv wie damals ist Fliegen heute nicht mehr. Doch zur Feier von 100 Jahren Frankfurter Flughafen-Geschichte warnt Fraport-Chef Stefan Schulte: Hohe Abgaben verschaffen deutschen Airports einen Standortnachteil. Schulte zieht einen Vergleich.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport
„Wenn Sie heute eine 787 ab Frankfurt oder ab München nach New York fliegen, vollkommen egal, zahlen wir, zahlt Lufthansa, zahlt der Passagier, an den Staat 18.000 Euro. Für einen Flug. Nur an den Staat. In Paris, in Amsterdam, muss er 6.000 zahlen. So. Also, das müssen wir in den Griff kriegen, ganz schlicht.“
Deutsche Flughäfen zahlen die höchste Luftverkehrssteuer aller EU-Länder. Ein untragbarer Zustand, findet auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Deswegen muss aus meiner Sicht die Erhöhung der Luftverkehrsabgabe zurückgenommen werden. Ist ganz dringend notwendig. Und die Luftverkehrsabgabe überhaupt und die Erlöse der Luftverkehrsabgabe müssen für Forschung und Innovation genutzt werden, und nicht, um Haushaltslöcher zu stopfen. Beispielsweise um E-Fuel als Kraftstoff für Flugzeuge zu entwickeln.“
Die Jubiläumsveranstaltung des Flughafenbetreibers findet unmittelbar vor dem Deutschen Wirtschaftsforum in Frankfurt statt. Die Probleme der Luftverkehrsbranche kennen auch andere Industrien in Deutschland: hohe Abgaben, viel Bürokratie und eine schwindende internationale Konkurrenzfähigkeit.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport
„Wir sind klar abgehangen. Wir haben immer weniger Verbindungen ins Ausland. Und eine gute Verbindung ins Ausland ist ein Wirtschaftsfaktor, für die deutsche Wirtschaft. Deswegen muss da was passieren.“