Rosenmontagszug in Mainz

Zwei Jahre lang mussten die Narren und Närrinnen wegen Corona pausieren. Doch heute ist der Rosenmontagszug endlich wieder durch Mainz gerollt. Und das haben sich rund 550 000 Zuschauer nicht entgehen lassen.

 

„In Mainz steht Fastnacht voll und ganz für Frieden, Freiheit, Toleranz“! Und für grandioses Narrenwetter! Heute stimmt einfach alles.  Ob Schwellkopf, Fahnenschwinger oder Gardist.  – Die Sonne lacht für die Meenzer Fassenacht.   14 Grad für den „Lindwurm der Lebensfreude“, der sich 7 Kilometer lang  durch die Mainzer Innenstadt schlängelt. Wie immer seit 1838 starten die Narren pünktlich um 11.11 Uhr.
O-Ton Narren
Es ist die fünfte Jahreszeit. Trinken/Feiern gute Laune. /Ich war noch nie hier, aber es ist cool/Ich bin einfach nur froh, dass wir endlich wieder Fastnacht feiern können/Helau, Ale Hop, Schupla, Haio!
Richtig gut gelaunte Narren! Und auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin ist mitten drin im Getümmel.
Malu Dreyer(SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
Ich freu mich riesig und es scheint auch die Sonne, blauer Himmel. Es ist wirklich genial und die ganzen Aktiven haben es echt verdient und natürlich auch die ganzen Bürgerinnen und Bürger, die sich darauf gefreut haben.
Gefreut auch auf die zehn Motivwagen, die am Start sind.  –  Bissige Satire als Kommentar zur Weltpolitik. Die deutsche Wirtschaft liegt darnieder. Der kalte Entzug vom russischen Gas bekommt ihr ausgesprochen schlecht. Wind of Change heißt ein anderer Wagen, hier feiern die Fastnachter die iranischen Frauen, die dem Mullah-Regime Paroli bieten. Auch der Bundeskanzler bekommt sein Fett weg, als Scholzomat, ein Roboter der nur Phrasen schwingen kann.
Michael Ebling(SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
Fastnacht ist entstanden dadurch, dass man irgendwann nicht die Gelegenheit hatte, das zu sagen, was man denkt. Und es ist deshalb auch ein klares Zeichen in die Welt hinaus, hier Diktaturen darauf pfeifen wir, wir wollen reden wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das ist unsere freiheitliche Kultur und die verteidigen wir auch.
Zur Fastnachtskultur gehört auch, dass manchmal ein bisschen zu viel gefeiert wird. Doch bis zum späten Nachmittag hatten die Einsatzkräfte zum Glück auch mal Zeit was Süßes zu fangen.
Rinaldo Roberto, Sprecher Polizei Mainz
Na alles friedlich ist utopisch. Aber was wir sehen ist, dass die Veranstaltung extrem voll ist, extrem viele Menschen. Aber in der Bilanz können wir sagen: Es passiert natürlich etwas, aber wir sind trotzdem zufrieden.
Es sind rund 550 000 Menschen die heute hier feiern. Für einige wird es wohl noch eine sehr lange Nacht!
Freistehend: Bis Aschermittwoch bin ich verloren. Denn Rosenmontagskinder müssen närrisch sein.