Wissenschaft

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Rheinland-Pfalz: SPD verliert an Zustimmung – Frankfurt: Prozess nach Messerangriff — Witzenhausen: Fahrer war nicht betrunken — Mainz: BioNTech-Gründer werden Ehrenbürger SPD verliert an Zustimmung Wenn am nächsten Sonntag in Rheinland-Pfalz Landtagswahl wäre, bekäme die SPD 34% der Stimmen. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im September. Die CDU würde auf 21% sinken. Die Grünen könnten sich auf 12% verbessern. Die FDP könnte ihren Stimmanteil mit 11% deutlich steigern. Für die AfD würden 8% der Wähler stimmen und für die Freien Wähler 6%. Prozess nach Messerangriffen Am Landgericht Frankfurt hat heute der Prozess gegen einen 43-jährigen Mann aus Polen wegen Mordes und dreifachen Mordversuchs begonnen. Der Mann soll im Januar dieses Jahres im Frankfurter Bahnhofsviertel mit einem Messer auf Passanten eingestochen haben. Dabei soll er vier Männer zum Teil schwer verletzt haben, einer von ihnen starb später. Der Angeklagte hatte angegeben, eine innere Stimme habe ihn zum Töten gezwungen. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, ihn in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Fahrer war nicht betrunken Bei dem 30-jährige Mann, der in Witzenhausen eine Kindergruppe mit seinem Auto erfasst hatte, wurde kein Alkohol im Blut gefunden. Nach Angaben der Polizei hat das die Untersuchung der Blutprobe ergeben. Gegen den Fahrer wird wegen Mordes ermittelt. Er soll seinen Kleinwagen Ende Oktober absichtlich in Richtung der Kinder gelenkt haben. Eine achtjährige Grundschülerin starb, zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Der Tatverdächtige ist wegen einer möglichen psychischen Erkrankung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik untergebracht. Weitere Auszeichnung für BioNTech-Gründer Die Stadt Mainz wird den Gründern des Pharmaunternehmens BioNTech, Ugur Sahin und Özlem Türeci, die Ehrenbürgerwürde verleihen. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Oberbürgermeister Michael Ebling sagte, das sei die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben habe. Durch den Corona-Impfstoff von BioNTech sei Mainz in der Pandemie zur Apotheke der Welt geworden. Dafür wolle die Stadt den […]

  • Mobilität durch Wasserstoff

    Mobilität durch Wasserstoff

    15 Millionen Elektroautos bis 2030, 1 Million Ladesäulen – diese konkreten Ziele stehen für das Jahr 2030 im neuen Koalitionsvertrag der Ampelregierung. Während Autos mit Hochspannung produziert werden, ist Elektro im Nutzfahrzeug-Bereich noch keine Option. Die Reichweite der Batterien sind einfach zu gering, um Tonnen zu bewegen. Im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium hat man deswegen eine neue Antriebstechnik ins Visier genommen. Hinter dem Buchstabe „H“ im Periodensystem versteckt sich das chemische Element Wasserstoff. Wasserstoff steckt in nahezu jeder organischen Verbindung und gilt deshalb als unglaublich vielseitiges Element. Auch für die Mobilität der Zukunft könnte Wasserstoff als CO2-freier Treibstoff eine echte Alternative sein, vor allem bei Nutzfahrzeugen. Doch bislang steckt diese Antriebstechnik noch in den Kinderschuhen. Hier bei KST Motorenversuch in Bad Dürkheim hoffen sie genau das zu ändern und arbeiten schon seit zwei Jahren an Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden. Nicolas Weyland, Projektleiter Wasserstoff KST-Motorenversuch „Wir benutzen Wasserstoff und Luft, Sauerstoff, und verwenden das in den Motor und versuchen die bessere Leistung im Motor oder in der Brennstoffzelle zu bekommen und testen wirklich die Lebensdauer vom Motor.“ Bei der Technik sei man auf einem guten Weg, sagt auch der Chef von KST. Doch beim Thema Infrastruktur müsse noch einiges getan werden. Gerhard Reiff, Vorsitzender Geschäftsführer KST-Motorenversuch „Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, den Willen, dass wir den grünen Wasserstoff auch herstellen wollen. Dazu brauch wir wieder Netzte letztendlich, um die alternativen Energien, regenerativen Energien von der Nordsee beispielsweise hierher zu bringen. Und wir brauchen die gebündelte Kraft der Industrie, das auch in die Wege zu leiten. Das geht denke ich nicht als Einzelunternehmen, das müssen wir zusammenfassen und gemeinsam angehen.“ Keine Einzelmeinung. 30 Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die im Wasserstoff eine Zukunft sehen, haben sich deshalb jetzt zusammengeschlossen, um künftig noch enger bei diesem Thema zusammenzuarbeiten. Auch wenn andere Bundeländer, wie Bayern oder Baden-Württemberg […]

  • Der 17:30-Corona-Ticker

    Der 17:30-Corona-Ticker

    Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen — Rheinland-Pfalz: Terminvergabe in Impfzentren gestartet — Impfbus: Wohnortbindung bleibt bestehen — BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen Die Ständige Impfkommission weitet ihre Empfehlung zur Auffrischungsimpfung weiter aus. Sie empfiehlt allen Bürgern ab 18 Jahren sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn die Zweitimpfung länger als sechs Monate zurückliegt. In Einzelfällen könne der Impfabstand auch auf fünf Monate verkürzt werden. Trotz genereller Empfehlung, sollen laut Gremium besonders gefährdete Menschen bei der Booster-Impfung bevorzugt werden. Terminvergabe in Impfzentren gestartet In Rheinland-Pfalz ist es ab heute wieder möglich, sich in Impfzentren für eine Corona-Impfung anzumelden, unabhängig davon, ob es sich um eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung handelt. Acht der ehemals 31 Impfzentren des Landes werden dafür ab dem 24. November wieder geöffnet. Auch in Hessen werden die Impfzentren allmählich wieder hochgefahren. Alle Impfangebote finden sie auf der Internetseite der jeweiligen Gesundheitsministerien. Wohnortbindung bleibt bestehen In den Impfzentren und mobilen Impfbussen können sich in Hessen und Rheinland-Pfalz weiterhin nur Bürger impfen lassen, die in dem jeweiligen Bundesland wohnen. Touristen und Urlauber aus anderen Regionen bleiben vom Angebot ausgeschlossen. Die meisten Bundesländer hatten die Wohnortbindung beim Impfen kurz vor der Urlaubssaison aufgehoben. BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die Auszeichnung gestern Abend in Berlin an die Entwickler des ersten Corona-Impfstoffes, das Gründerpaar Ugur Sahin und Özlem Türeci aus Mainz. Um den Preis zu erhalten, muss ein Produkt nicht nur innovativ sein, sondern auch auf den Markt gebracht werden. Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland.

  • Virologe Plachter zur aktuellen Corona-Situation

    Virologe Plachter zur aktuellen Corona-Situation

    Wo stehen wir derzeit? Eine Frage, die wir Prof. Bodo Plachter stellen. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie an der Universitätsmedizin in Mainz. Markus Appelmann, Moderator: Guten Tag! Prof. Bodo Plachter, kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie an der Universitätsmedizin Mainz: Schönen guten Tag! Appelmann: 33.949 Corona-Neuinfektionen an einem Tag – ein Rekordwert. Kurze Einschätzung: Wie würden Sie die aktuelle Lage beschreiben? Plachter: Die Lage ist natürlich ein bisschen anders als zum Beispiel vor einem Jahr, wo wir auch so hohe Werte erreicht haben. Wir haben halt jetzt die Impfung. Wir sehen viele, die sich infizieren, geimpft und auch geschützt, sodass die Zahlen … man muss sie beobachten. Aber viel wichtiger ist natürlich im Augenblick auch, dass man schaut, was passiert in Krankenhäusern, welche Auswirkungen haben diese hohen Zahlen auch auf die Intensivstationen beispielsweise? Das heißt nicht Entspannung, aber man sollte doch zunächst mal die Sache erst mal beobachten und dann vielleicht reagieren. Appelmann: Herr Plachter, lassen Sie uns genau da bleiben: Haben Sie noch freie Betten? Wie sieht es auf den Intensivstationen aus? Plachter: Ja, was man so hört, natürlich sind einzelne Intensivstationen überlastet. Natürlich in den Bereichen auch, wo Hotspots entstehen, hörte man schon, dass die Intensivstationen an der Grenze sind. Problem im Augenblick ist eher, dass wir auch nicht mehr so viele Intensivbetten offensichtlich haben, das sagen uns die Intensivmediziner, wie vor einem Jahr, weil das Personal fehlt. Das heißt, man muss es schon sehr eng beobachten, wie es weiterläuft und dann eben nicht großflächig die Intensivstationen zu überlasten. Appelmann: Und trotzdem wird weiter gelockert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat diese Woche eine neue Corona-Bekämpfungsverordnung vorgestellt. Im Außenbereich können nun ohne Maske, Test und Abstand Martinszüge und Weihnachtsmärkte stattfinden. Sie, Herr Plachter, sind im Corona-Experten Team Rheinland-Pfalz. Stehen Sie hinter dieser Entscheidung? Plachter: Wir haben im […]

  • Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feldhamster, Juchtenkäfer, Ziesel – es gibt so einige Tierarten, die schon große Bauprojekte verhindert oder zumindest verzögert haben. Denn: Wer in Deutschland bauen will, muss zuerst klären, ob sich nicht vor Ort eine schützenswerte Tierart niedergelassen hat. Daher hat sich die Deutsche Bahn jetzt für neue Bauprojekte Unterstützung ins Frankfurter Team geholt. Ein tierischer Helfer, der schon mal Fährte aufnimmt. Hündin Fenna auf der Spur von Zauneidechse, Gelbbauchunke und Fledermaus. Oder besser gesagt: den Gerüchen, die sie hinterlassen. Die Labradordame ist einer von sechs neuen Artenspürhunden der Deutschen Bahn. Die Vierbeiner werden ausgebildet, bestimmte schützenswerte Tierarten aufzuspüren. Und zwar dort, wo gebaut werden soll. Jens Bergmann, Vorstand DB Netz AG „Die Hunde können uns zunächst mal sagen oder ganz klar feststellen, gibt es solch eine Art dort oder gibt es sie nicht. Wenn es sie nicht gibt, dann ist das schon mal ein erstes wichtiges Ergebnis. Wenn es sie gibt, können die Hunde die Artenkartierer ganz spezifisch dorthin führen, wo die Art lebt – also zu den Bauten beispielsweise – und damit kann man viel schneller die Ergebnisse erreichen, wetterunabhängiger und jahreszeitunabhängiger.“ Entdecken die Hunde eine schützenswerte Tierart, muss die Bahn diese vor dem Bau umsiedeln. Bislang haben Menschen die Baustellen nach Zauneidechse und Co. abgesucht. Das konnte schon mal ein ganzes Jahr dauern. Die Hunde brauchen nur eine einzige Schnüffeltour. Doch dafür braucht es Übung, zum Beispiel mit solchen sogenannten Geruchsmaschinen. Nur wenn Golden Retriever Whisper seine Nase lange genug in das richtige Loch hält, bekommt er sein Leckerli. Robert Schnell, Hundetrainer „Grundsätzlich ist es dem Hund natürlich egal, ob das eine geschützte Art ist oder nicht. Und die Hunde sind auch grundsätzlich nicht daran interessiert, Eidechsen zu finden. Wir geben im Training diesem Geruch von Eidechsen oder anderen Tieren eine Bedeutung, indem wir es konditionieren, indem wir an […]

  • Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Lithium – einer der begehrtesten Rohstoffe. Ob Smartphones, Laptops oder Elektroautos – alle werden mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Glücklich das Land also, das ein großes Lithium-Vorkommen hat. Australien zum Beispiel, oder auch Bolivien – und Deutschland. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schlummert ganz tief in der Erde der begehrte Rohstoff. Der Oberrhein bei Leimersheim in der Südpfalz. Hier ist ein Schatz versteckt. Ein ganz realer. Ganz tief unter der Erde schlummert Lithium. Das als „weißes Gold“ bezeichnete Metall ist in heißem Thermalwasser enthalten, das in rund 3.000 Metern Tiefe ganz natürlich vorkommt. In einem Labor in Eggenstein-Leopoldshafen wird Lithium aus dem Thermalwasser herausgefiltert. Horst Kreuter, Geschäftsführer Vulcan Energie „Das Thermalwasser haben wir in einer Geothermieanlage im Oberrheingraben gewonnen. Es wird dort aus dem Untergrund gefördert. Und weil es im Untergrund des Oberrheingrabens Gesteine hat, die Minerale mit Lithium enthalten, hat auch das Thermalwasser Lithium.“ Insgesamt ist der Oberrheingraben rund 300 Kilometer lang. Zu einem kleinen Teil liegt er in Hessen, ca. 150 Kilometer liegen in Rheinland-Pfalz. Hier im Geothermiekraftwerk in Landau wird Thermalwasser zur Stromgewinnung aus der Erde gepumpt. Genau aus diesem Thermalwasser wird im Labor von Vulcan Energy flüssiges Lithium herausgefiltert. Noch in ganz kleinen Mengen. Dass es im Oberrheingraben ein großes Lithiumvorkommen gibt, ist schon lange bekannt. Horst Kreuter, Geologe „In den 1980er Jahren haben die französischen Kollegen im Elsass diese Tatsache festgestellt. Was damals gefehlt hat, war der Markt. Jetzt ist die Nachfrage nach Lithium riesig, so dass auch diese Kenntnis, dass Lithium im Thermalwasser ist, von großer Bedeutung ist.“ Elektroautos scheinen die Mobilität der Zukunft zu sein. Sie fahren mit Lithium-Ionen-Akkus. Bisher wird der begehrte Rohstoff vor allem in Australien und in Südamerika gewonnen. Doch mehr als 15 Millionen Tonnen Lithium könnten im Oberrheintal liegen. Eine erste Genehmigung zur Förderung hat das zuständige Bergbauamt bereits erteilt. Im Geothermiekraftwerk […]

  • Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Kritische Stimme zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Mehr als drei Monate ist das verheerende Hochwasser an Ahr und Co. her und noch immer sind die betroffenen Gebiete weit entfernt von Normalität. Viele Gebäude sind weiterhin nicht bewohnbar, einige wurden so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten. Fast alle Häuser dürfen aber wieder an selber Stelle aufgebaut werden, das besagt ein Erlass des Landes. Ein hohes Risiko, denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Der Blick aus der Ferne lässt kaum erahnen, was sich hier in Dernau vor wenigen Monaten abgespielt hat. Das 1700-Seelen-Dorf am Fuße der Weinberge ist einer der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Orte im Ahrtal. Fast neunzig Prozent der Gebäude wurden beschädigt. Wegziehen und woanders neu anfangen? Die meisten Dernauer denken gar nicht daran. Alfred Sebastian (CDU), Ortsbürgermeister Dernau: „Neunzig Prozent wollen auf jeden Fall hierbleiben. Es sind einige wenige, die einfach nicht mehr mit der Angst leben können, dass so eine Flut, so ein starkes Hochwasser uns wieder erreicht. Aber das sind die Ausnahmen.“ Die meisten Anwohner wollen ihre Häuser sanieren oder wiederaufbauen – und dürfen das auch. Das hat das Land Rheinland-Pfalz beschlossen. Obwohl ein Großteil der Gebäude im hochwassergefährdeten Gebiet liegt. Ein riskanter Plan, findet Hochwasser-Forscher Thomas Roggenkamp. Thomas Roggenkamp, Hochwasser-Forscher: „Aus Hochwasserrisikosicht ist es natürlich immer besser, dem Fluss möglichst viel Raum einzuräumen und möglichst viel Platz zu geben und der Platz ist einfach nicht mehr vorhanden im Ahrtal. Die meisten Gebiete, gerade im Mittel- und Unterlauf, sind fast vollständig besiedelt und gerade diese dichte Bebauung, die dichte Besiedlung sorgt natürlich auch eine erhöhte Gefahr, gerade was die Wasserstände angeht.“ Je dichter die Fläche besiedelt sei, desto mehr werde der Fluss aufgestaut und desto stärker steige folglich auch der Pegel. Am besten sei deshalb: In dem Gebiet, das immer wieder überschwemmt werde, keine Häuser mehr zu bauen. Doch wenn die […]

  • Interview mit dem Virologen Dr. Martin Stürmer

    Interview mit dem Virologen Dr. Martin Stürmer

    Wie geht es weiter mit Corona? Zu diesem Thema ist uns der Frankfurter Virologe Dr. Martin Stürmer zugeschaltet. Maike Dickhaus, Moderatorin: Guten Abend. Dr. Martin Stürmer, Virologe IMD Labor Frankfurt: Ich grüße Sie. Dickhaus: Wir haben es eben im Beitrag gesehen: In den jüngeren Altersgruppen gibt es teilweise sehr hohe Inzidenzen, in den Schulen haben wir aber trotzdem Präsenzunterricht. Ist das zu verantworten, die Pandemie da jetzt einfach so durchlaufen zu lassen? Stürmer: Also, der Präsenzunterricht an sich kann meiner Meinung nach durchaus stattfinden, weil wir haben ja in den letzten Monaten gelernt, wie schädlich es letztendlich für die Kinder ist, wenn sie eben nicht vernünftig in den Unterricht gehen können. Aber man muss natürlich angesichts des Infektionsgeschehens und der hohen Inzidenz in dieser Altersgruppe eigentlich vernünftige Vorsichtsmaßnahmen treffen, dass es dort eben nicht zu Ausbrüchen kommt. Dazu gehört für mich ganz klar auch das Masketragen in Innenräumen und während des Unterrichts. Da ist ja die Diskussion in Richtung Abschaffung und teilweise ist es ja schon abgeschafft worden. Das halte ich für kontraproduktiv, weil das widerstrebt meinem Befinden. Ich möchte gerne, das Infektionsgeschehen auch in gerade dieser Altersgruppe so gering wie möglich halten. Dickhaus: Noch wissen wir nicht viel über Long Covid, also die Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung – auch bei Kindern – und vielleicht wird das auch noch Jahre dauern. Das würde ja heißen, wenn man den Begriff Long Covid ernst nimmt, dass wir die Schutzmaßnahmen noch jahrelang laufen lassen müssten. Stürmer: Ach, nein. Long Covid ist natürlich eine ganz wichtige wichtige Diskussion, weil das ist genau mein Argument. Die Kinder werden ja in der akuten Phase gar nicht richtig schwerkrank. Es gibt selten Krankenhauseinweisungen, noch weniger Todesfälle. Insofern wird damit immer argumentiert: Lass es doch laufen bei den Kindern. Aber Long Covid ist eben ein Problem. Ich sehe es […]

  • Senckenberg Institut untersucht invasive Arten

    Senckenberg Institut untersucht invasive Arten

    Eingewanderte Tier- und Pflanzenarten, die bei uns ursprünglich nicht heimisch sind, richten jedes Jahr beträchtliche Schäden an. Ein internationales Forscherteam hat nun berechnet, dass sich die Kosten in den vergangenen 60 Jahren in ganz Europa auf über 115 Milliarden Euro belaufen haben. Mitgeforscht haben auch Wissenschaftler vom Frankfurter Senckenberg Institut. Sie zeigen: Invasive Arten sind ein Problem, das direkt vor der Haustür anfängt. Dr. Phillip Haubrock greift im Instituts-Keller ganz tief ins Wasserbecken. Phillip Haubrock, Biologe Senckenberg Institut Gelnhausen „Das hier sind invasive Signalkrebse, eine nordamerikanische Krebsart, die in Deutschland invasiv ist. Die Schäden sind mannigfaltig, wir reden von Schäden in Gewässern und ökologischen Folgeschäden. Die sind gut zu erkennen an den unten rot gefärbten Scheren mit dem leicht bläulichen Touch. Dazu der weiße Fleck auf den Scheren selbst. Sind relativ groß, vergleichbar der Größe zu unserem heimischen Edelkrebs, ind deutlich aggressiver, wachsen schneller und sind sehr sehr reproduktionsfähig.“ Gefunden hat Philipp Haubrock – zusammen mit seinen Töchtern Ilaria und Sophia – den Krebs dort, wo man ihn eigentlich gar nicht finden dürfte: Hier in der Kinzig, die nur wenige Meter hinter der Senckenberg-Außenstelle in Gelnhausen vorbeifließt. Ein invasiver, also ein hierher eingewanderter Krebs – der Probleme verursacht. Phillip Haubrock, Biologe Senckenberg Institut Gelnhausen „Ist der Signalkrebs einmal im Gewässer eingebracht, kann es passieren, dass er Pathogene oder Viren, Krankheitserreger, die er mit sich bringt, in das Gewässer mitnimmt und dort heimische Krebse befallen werden, die dann sterben. Andererseits kommt es natürlich zum Wettkampf zwischen heimischen und nicht heimischen Krebs. Und der nicht heimische Krebs ist oft konkurrenzstärker und verdrängt den heimischen Krebs. Diese Schäden mögen nicht relevant sein für jedermann, aber sie verändern die ganzen Gewässer, die trophischen Veränderungen, die Interaktion zwischen Tieren. Die Nahrungskette wird maßgeblich durch nicht heimische Arten verändert.“ Bleibt noch die Frage: Wie kommen fremde […]

  • Endlich wieder Präsenzveranstaltungen an der Mainzer Uni

    Endlich wieder Präsenzveranstaltungen an der Mainzer Uni

    Herbstferien! Ab heute haben die Schüler in Hessen und in Rheinland-Pfalz zwei Wochen lang frei. Für die Studierenden dagegen geht’s bald los mit dem neuen Semester. Ab heute starten die Einführungs-Veranstaltungen für die Erstis. Und das bedeutet an den Unis im Land – endlich wieder Lernen in Präsenz! So auch an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Leere Stühle, leere Hörsäle, leere Gänge. Drei Semester lang war es still in der Universität Mainz. Ab heute kehrt das Leben zurück auf den Campus. Bevor es in einer Woche für alle Studierenden wieder losgeht, gehört die Uni heute ganz den Erstsemestern. Die Einführungswoche steht auf dem Plan und als erster Jahrgang seit anderthalb Jahren können die Neuen von Anfang an das echte Campusleben kennenlernen. Prof. Stephan Jolie, Vizepräsident Johannes-Gutenberg-Universität Mainz „Wir können den Studierenden über 80 Prozent wirkliche Präsenzlehre anbieten an Veranstaltungen, wir werden einige hybride Veranstaltungen haben, also kleinere Gruppen, die gemischt – ein Teil online, ein Teil in Präsenz – stattfinden, und gute zehn Prozent dann vielleicht reine Onlineübertragungen, vor allem eben die großen Vorlesungen.“ Egal ob Student oder Dozent, wer an den Präsenzveranstaltungen teilnehmen will, muss geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Ein externer Sicherheitsdienst wird die Einhaltung dieser Regel stichprobenartig überprüfen, den Nachweis muss jeder immer bei sich tragen. Wer ein Gebäude betritt, muss sich mit der neuen JGU-App einloggen und eine medizinische Maske tragen. All das sind Maßnahmen, um den Studierenden trotz anhaltender Pandemie das gemeinsame Lernen vor Ort zu ermöglichen. Azize, studiert Biologie „Finde ich auf jeden Fall besser, weil es mir sehr schwerfällt, daheim zu lernen, und weil ich denke, dass das irgendwie zum Uni-Leben dazugehört, dass man Leute kennenlernt, dass man mit anderen gemeinsam studiert.“ Ediz, studiert Molekularbiologie „Ich finde das eigentlich ganz gut, weil wir in der Uni eh wenig praktische Erfahrung haben und […]

  • Navi-App berücksichtigt zeitaufwändige Parkplatzsuche

    Navi-App berücksichtigt zeitaufwändige Parkplatzsuche

    Wer kennt es nicht? Man ist eigentlich rechtzeitig zu seinem Termin losgefahren, muss dann aber lange nach einem Parkplatz suchen und kommt im Endeffekt doch zu spät. Ein Forscherteam aus Frankfurt will diese Problematik ein für allemal Herr werden und nebenbei noch die Mobilitätswende ankurbeln. Unser Kollege Robert Murmann hat sich das mal angeschaut. Ich bin auf dem Weg nach Frankfurt. Fünf Minuten noch, sagt das Navi. Einen Parkplatz muss ich ausnahmsweise nicht suchen, denn an der University of Applied Sciences gibt es zum Glück einen Besucherparkplatz. Hier treffe ich Professor Tobias Hagen. Er leitet das Forschungsprojekt „Start2Park“. Tobias Hagen, Direktor Research Lab for Urban Transport „In diesem Forschungsprojekt geht es darum, dass wir erstmals die Parksuchzeit wirklich genau erheben. Warum ist das relevant diese Fragestellung? Dafür dass wir, die Politik und die Verkehrsplanung eine Idee davon haben, wie groß das Problem der Parksuchzeit ist und, dass wird dann der nächste Schritt sein, dass unsere Navi-Apps, die wir alle verwenden, in der Lage sind, uns vorherzusagen ,wie lange wird wohl eine Fahrt – beispielsweise in die Frankfurter Innenstadt – dauern, plus der zu erwartenden Parksuchzeit.“ An der Untersuchung der Frankfurter Forscher kann jeder mitwirken; das Ganze funktioniert nämlich über eine kostenlose App. Auf der können freiwillige Testfahrer wie ich genau angeben, wann sie losfahren und wann sie die Suche nach einem Parkplatz starten. Nachdem ich den dann gefunden habe, bestätige ich auch dies per Knopfdruck. Zuletzt erfasst die App auch noch die Zeit, die ich zu Fuß von meinem Parkplatz bis zu meinem Ziel benötige. Die Fahrten können sich die Forscher dann angucken und auswerten, wo die Testfahrer wann wie lange nach einem Parkplatz gesucht haben. Das vom Bundesministerium für Verkehr geförderte Projekt läuft noch bis Mitte 2023. Dann wollen die Forscher die Parksuchzeit bei gängigen Navigationsanbietern an den Start […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Entsetzen über Tankstellen-Mord Nachdem am Samstag in Idar-Oberstein ein Mann vermutlich aus Ärger über die Maskenpflicht einen Tankstellen-Kassierer erschossen hat, zeigten sich heute viele Politiker tief bestürzt über die Tat. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Wie die Menschen in Rheinland-Pfalz so sind wir auch sehr schockiert über diesen feigen Mord, man muss es so sagen. Und was uns natürlich im Moment innehalten lässt, ist das Gedenken an diesen jungen Mann, an die Familie, an die, die so viel Leid erfahren haben.“ Lewentz kritisierte die abscheuliche Instrumentalisierung der Tat durch Corona-Leugner in den sozialen Netzwerken. Nach Angaben der Ermittler hat der 49jährige Deutsche die Tat gestanden. Er sagte, dass ihn die Pandemie stark belaste und er die Corona-Maßnahmen ablehne. Inzwischen hat die Stadt Idar-Oberstein Trauerbeflaggung angeordnet. Zudem diskutiert die Stadtverwaltung über eine öffentliche Gedenkveranstaltung für das Opfer. Auszeichnung für BioNTech-Forscher Die Gründer des Mainzer Pharma-Unternehmens BioNTech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sowie die Biochemikerin Katalin Karikó werden mit dem Paul Ehrlich-Preis 2022 geehrt. Wie der Stiftungsrat heute in Frankfurt mitteilte, erhalten sie die Auszeichnung für die Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA zu präventiven und therapeutischen Zwecken. Die schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs würdigte die Jury als herausragenden Erfolg. Der Paul-Ehrlich-Preis ist mit 120.000 Euro dotiert und gilt als eine der bedeutendsten Ehrungen in der Medizin. Hessen hat neue Großstadt Hanau ist nun die sechste und kleinste Großstadt des Landes. Wie die Stadtverwaltung heute mitteilte, lebten seit dem 9. September mehr als 100.000 Menschen in der Stadt. Für die Bürger werde sich wenig ändern. Hanau erhoffe sich von dem Status vor allem wirtschaftliche Vorteile als neuer Standort für Unternehmen. Zudem gebe es Einzelhandelsketten, die ausschließlich in Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern investierten.

  • Zukunftsmodell E-Highway für den Schwerlastverkehr?

    Zukunftsmodell E-Highway für den Schwerlastverkehr?

    Vor zwei Jahren wurde auf der A5 in Hessen der E-Highway eröffnet. Eine Teststrecke mit Stromoberleitungen für Hybrid-Lastwagen. Das Projekt schaffte es damals auf Anhieb ins Schwarzbuch der Steuerzahler. Eine Paradebeispiel für Steuergeldverschwendung, hieß es damals. Jetzt gab das hessische Verkehrsministerium bekannt, dass die Oberleitungen für einen dreistelligen Millionenbetrag bis zur baden-württembergischen Grenze ausgebaut werden. Doch lohnt sich das? Ist das wirklich Zukunft? Straßenbahn oder Autobahn? Ein bisschen befremdlich sehen die Stromabnehmer auf den Fahrerkabinen schon aus. Ganze fünf dieser LKW sind auf der zehn Kilometer langen Teststrecke unterwegs. Rund 15 Millionen Euro aus dem Steuertopf hat der Bau damals gekostet. Nach zwei Jahren zeigen sich die Betreiber des Projekts sehr zufrieden. Achim Reußwig, Autobahn GmbH: „Man muss sehen, ein wesentliches Forschungsziel war ja, dass sich die Anlage bewehrt unter den Verkehrsbedingungen wie wir sie hier im Rhein-Main-Gebiet haben. Das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung, dass man die Technologie überhaupt einsetzen kann. Und diesbezüglich sind wir da sehr zufrieden. Wir haben da auch schon viel erlebt im Feldversuchsbetrieb in dieser Hinsicht.“ Momentan werden die gesammelten Daten aus den vergangenen Jahren immer noch ausgewertet. Eine Zwischenbilanz liegt noch nicht vor. So sollen beispielsweise die Ladeeigenschaften der Batterie, oder die Auswirkungen auf den Umgebungsverkehr erforscht werden. Bei der geplanten Verlängerung der Teststrecke, sollen auch andere alternative Antriebsarten, wie zum Beispiel Wasserstoff, in das Projekt integriert werden. Prof. Volker Blees, Verkehrsexperte Hochschule Rhein-Main: „Wir stehen vor großen Herausforderungen sehr, sehr schnell zu Lösungen zu kommen. As heißt: Wir müssen verschiedene Technologien gleichzeitig parallel testen, miteinander vergleichen, in den Einsatz bringen, die Akzeptanz testen und kommen möglicherweise zum Schluss zu dem Ergebnis im Rückblick: Okay die eine Technologie hat sich nicht bewährt, die andere hat sich durchgesetzt.“ Ein teurer Versuchsaufbau ! Denn für die neue verlängerte Teststrecke wird ein dreistelliger Millionenbetrag aus Steuern fällig. […]

  • PCR-Test in 15 Minuten

    PCR-Test in 15 Minuten

    PCR-Tests sind der „Goldstandard“ unter den Corona-Tests. Während Antigen-Schnelltests, die in Apotheken, Test-Centern oder auch zuhause innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis anzeigen, durchaus fehleranfällig sind, erkennen PCR-Tests nahezu zweifelsfrei, ob ein Mensch mit Corona-Viren infiziert ist. Der Nachteil: PCR-Tests dauern viel länger, zumindest bis jetzt. Wissenschaftler des Mainzer Fraunhofer-Instituts haben dafür jetzt eine Lösung gefunden. Dieser kleine Apparat hat es in sich. Er revolutioniert die Corona-Testungen, kann er doch innerhalb von nur 15 Minuten Testergebnisse unter höchstem Standard – auf PCR-Niveau – liefern. Im Unterschied zu den praktisch handlichen Antigen-Schnelltests, können PCR-Tests im Labor eine Coronavirus-Infektion auch dann erkennen, wenn in der Probe nur eine sehr geringe Menge des Virus vorhanden ist. Sie geben also viel zuverlässiger Auskunft darüber, ob jemand mit Corona-Viren infiziert ist. Aber: Dr. Cornelius Bausch, Projektleiter Fraunhofer-Institut Mainz „In den PCR-Geräten, die sie kommerziell in den externen Labors vorfinden, da gibt es einen Heißblock. Dieser Heißblock wird aufgeheizt zu einer gewissen Temperatur, dann wird dort die Temperatur ein bisschen gehalten und dann wird er wieder abgekühlt. Das verbraucht sehr viel Zeit.“ Abwechselndes Erhitzen und Abkühlen der Probenflüssigkeit muss aber sein. Anders lässt sich ein PCR-Test biochemisch nicht durchführen. Aber es muss doch schneller gehen können, dachten sich Cornelius Busch und sein Team. Und tatsächlich: Dr. Cornelius Bausch, Projektleiter Fraunhofer-Institut Mainz: „Stellen Sie sich vor, wenn sie Flüssigkeit auf eine heiße Herdplatte schütten, sie fängt sofort an zu kochen. Da vergeht überhaupt keine Zeit, damit die Flüssigkeit die Temperatur erreicht, die sie haben wollen. Wenn Sie andererseits kaltes Wasser auf die Heizplatte legen und dann den Herd einschalten, dann dauert das Minuten, wenn nicht sogar noch länger, bis tatsächlich die Flüssigkeit die Temperatur erreicht, die sie haben wollen.“ Cornelius Bausch und seine Kollegen haben sich für die erste Version entschieden. Statt die Probenflüssigkeit wie beim herkömmlichen […]

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