Wissenschaft

  • Schulprojekt „Löwenstark“ in Hessen

    Schulprojekt „Löwenstark“ in Hessen

    „Generation Corona“ – die Schüler, die durch Home Schooling und Co. während des Lockdowns auf der Strecke geblieben sind. Studien zufolge hat die Coronakrise bei bis zu einem Viertel aller Schüler zu deutlichen Lernrückständen geführt. Das Bildungsprogramm „Löwenstark“ der hessischen Landesregierung will Abhilfe schaffen. Wir haben uns das heute in Offenbach angeschaut. Was ist euer Traumberuf? Diese Frage stellt sich gerade 36 Schülern aus Offenbach. Hier in den Climb-Lernferien suchen sie die Antwort auf diese Frage und erfahren, welche Schulfächer für ihren Traumberuf besonders wichtig sind. Lesen, schreiben, rechnen stehen auf dem Stundenplan – allerdings ohne Frontalunterricht. Die Schüler lernen spielerisch, sollen sich ausprobieren und ihre Stärken entdecken. Ein Ansatz für den im normalen Unterricht oft keine Zeit bleibt. Hier wird gerade am Traumarbeitszimmer gebastelt. Dieser Ferienkurs aus dem Bildungsprogramm „Löwenstark“ der hessischen Landesregierung richtet sich vor allem an sozial benachteiligte Kinder. Julia Hintze, Lehrerin „Das funktioniert aus dem Grund, weil die wissen, wofür sie es praktisch machen, wofür sie es brauchen später mal. Sprich, ja ein Arzt muss ja auch dann praktisch lesen können, um dann Diagnosen zu schreiben etc. Ja, die wissen einfach, wofür sie es machen und das macht einfach dann Spaß am Ende des Tages.“ Mit dem Förderprogramm sollen Kinder nicht nur klassische Nachhilfe bekommen, sondern auch durch kreative Ideen wieder Spaß am Lernen finden. Deshalb stehen auch Musikangebote, Ausflüge oder Theaterbesuche auf dem Programm. Ein Konzept, dass bei den Schülern voll aufgeht. Armando, 10 Jahre alt „Ich bin einfach hier, weil ich wollte es auch so probieren und ich hab auch gehört, dass wir auch in Kletterpark gehen. Und das hat mich sehr interessiert.“ Makis, 8 Jahre alt „Wir haben gelernt, dass wir nicht so viel Angst haben sollen.“ Andjela, 10 Jahre alt „Wir haben im Park gegangen und dann haben wir alle Leute aus […]

  • Modernste Technik bekämpft die Blaualge

    Modernste Technik bekämpft die Blaualge

    Der Frühling ist da, die Sonne scheint, die Temperaturen klettern langsam nach oben. Schon bald könnte es für viele wieder heißen: Ab an den Badesee! In Offenbach besonders beliebt: Der idyllisch in einem Naturschutzgebiet gelegene Schultheis-Weiher. Doch immer wieder muss der See wegen Blaualgen gesperrt werden. Ein deutschlandweit einzigartiges Pilotprojekt soll die Blaualgenplage bekämpfen. Auf den ersten Blick sieht die Anlage aus wie ein ganz normaler Baucontainer. Doch ihre inneren Werte können sich sehen lassen: Mit modernster Technik werden hier im großen Stil Phosphate aus dem Wasser gefiltert. Gleichzeitig wird das Seewasser mit Sauerstoff angereichert. Und so funktioniert’s: Tobias Hoffmann, Projektleiter Verfahrenstechnik ALMAWATECH GmbH „Durch mengenproportionale Zugabe des Fällmittels wird das gelöste Phosphat in eine unlösliche Form überführt. Die ungelösten Phosphate treiben in der Filtration an die Oberfläche und werden mit einem Schlammräumer abgeschöpft. Das gereinigte Wasser verlässt die Anlage im freien Gefälle und fließt zurück in den See.“ Klingt kompliziert, ist aber im Prinzip ganz einfach: Mit einem Fällmittel, in diesem Fall Dialuminiumchloridpentahydroxid, werden die Phosphate aus dem Seewasser in einem chemischen Prozess gebunden. Wie Fett auf einer Suppe schwimmt die neue Verbindung dann nach oben – und kann schließlich wie mit einem großen Suppenlöffel einfach abgeschöpft werden. Aber wozu ist es überhaupt nötig, das Phosphat aus dem Wasser zu holen? Die Probleme beginnen damit, dass der Schultheis-Weiher keinen natürlichen Zu- oder Abfluss hat. Er speist sich ausschließlich über Regen und Grundwasser. Gleichzeitig fühlen sich hier besonders viele Wasservögel wie diese Enten wohl. Und die Sorgen mit ihren Ausscheidungen dafür, dass der Phosphatgehalt im See immer weiter ansteigt. Das ist wiederum der ideale Nährboden für Wasserpflanzen und Blaualgen: Sie vermehren sich so massiv, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser immer weiter abnimmt und der See schließlich umkippt. Sabine Groß, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgermeisterin Offenbach „Im Frühling ist es immer noch […]

  • Neues ESA-Zentrum für Weltraumsicherheit in Darmstadt

    Neues ESA-Zentrum für Weltraumsicherheit in Darmstadt

    Das Wetter ist das beliebteste Smalltalk-Thema. Kein Wunder, wo doch in unserem Alltag viel vom Wetter abhängt. Doch auch im Weltraum gibt es Wetter und das kann unter Umständen für uns noch viel wichtiger sein. Denn starke sogenannte Sonnenstürme können unter anderem Satelliten lahmlegen und für Stromausfälle sorgen. Gerade ist wieder so ein Sonnensturm in Richtung Erde unterwegs, wenn auch vermutlich ein eher moderater. Experten für Weltraumwetter sitzen unter anderem bei der Europäischen Weltraum-Organisation ESA in Darmstadt. Es ist ein faszinierendes Naturschauspiel: Aurora Borealis, auch Polarlichter genannt. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen aus dem Weltraum auf das Magnetfeld der Erde treffen. Was Touristen ins Schwärmen bringt, bereitet Wissenschaftlern eher Unbehagen. Stefan Kraft, Physiker „Es ist natürlich sehr schön, auf der anderen Seite ist da natürlich auch ein physikalischer Effekt dahinter, das heißt, das wird irgendwo generiert dieses Polarlicht und letztendlich ist das natürlich die Wechselwirkung unserer Sonne, das heißt, die Sonne emittiert letztendlich Teilchen und dieser Sonnenwind, der kommt zur Erde.“ Physiker sprechen dabei vom Weltraumwetter, denn es gibt viele Parallelen zum Wetter auf der Erde. Bei uns sorgen die Wolken für Niederschläge, im All ist es die Sonne. Stefan Kraft, Koordinator Weltraumwetter-Beobachtungssystem „Der Begriff des Regens oder des Niederschlags sozusagen, den gibt es halt im Wetter auf der Erde und dieser Niederschlag, den gibt es auch im Weltraumwetter sozusagen, nur das ist dann halt zum Beispiel der Niederschlag von Ionen, also geladenen Teilchen oder von Elektronen.“ Starke Sonnenwinde stören sensible Elektronik und unsere Kommunikation, denn die funktioniert heutzutage hauptsächlich über Satelliten im Weltall. Die Folgen: Störungen im Flugverkehr, das TV- und Handynetz bricht zusammen und sogar Blackouts gab es schon, weil Hochspannungswerke kollabiert sind. Es können Schäden in Milliardenhöhe entstehen. Auch für Astronauten sind Sonnenstürme sehr gefährlich. Stefan Kraft, Physiker „Das einzige, was man machen kann, das sind Vorwarnungen. […]

  • Telemedizin-Projekt der Uniklinik Mainz: Parkinson-Therapie im heimischen Wohnzimmer

    Telemedizin-Projekt der Uniklinik Mainz: Parkinson-Therapie im heimischen Wohnzimmer

    Die Parkinson-Krankheit ist eine schwere neurologische Erkrankung. Für Betroffene beginnt die Leidensgeschichte oft mit dem Zittern von Händen und Beinen, später fällt jede Bewegung, ja sogar sprechen und schlucken schwer. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber es gibt verschiedene Behandlungsformen. Die Universitätsmedizin Mainz bietet ihren Patienten nun eine Telemedizin-Therapie, die deutschlandweit führend ist. Wie das funktioniert, haben wir uns im Eifeldorf Ochtendung angeschaut. Mit ruhigem Händchen Lippenstift auftragen war für Monika Rudow lange alles andere als selbstverständlich. Vor 14 Jahren erkrankt sie an Parkinson. Die Krankheit hat ihr Leben auf den Kopf gestellt. Monika Rudow, ist an Parkinson erkrankt „Sie stehen dann irgendwo und wollen gehen, aber der Schritt will nicht. Sie können nicht, sie können nicht gehen. Sie bleiben einfach stehen. Das Gehirn schaltet dann aus, das macht nicht, was Sie wollen. Das ist unbeschreiblich, das muss man erleben, das kann man nicht erklären.“ Abhilfe schafft dieses kleine Gerät: ein Hirnschrittmacher. Vor fünf Jahren entscheidet sich Monika Rudow für die Operation, bei der Elektroden im Gehirn platziert und durch ein Kabel mit dem Impulsgeber in der Brust verbunden werden. Nach drei Wochen Krankenhaus und sechs Wochen Reha ist sie quasi ein neuer Mensch. Monika Rudow, ist an Parkinson erkrankt „Keine Probleme, keine Beschwerden. Mir geht es gut, ich kann alles wieder machen, kann am Leben wieder voll teilnehmen.“ Heinz Rudow, Ehemann von Monika „Das war eine klasse Sache. Dass man durch so zwei Elektroden gewisse Sachen im Körper einfach steuern kann.“ Der Schrittmacher stimuliert das Gehirn der 61-Jährigen durch elektrische Impulse. Die Stärke der Impulse muss regelmäßig kontrolliert und angepasst werden. Bisher hieß das für die Rudows über 100 Kilometer aus der Eifel in die Universitätsmedizin nach Mainz fahren und wieder zurück. Heinz Rudow, Ehemann von Monika „Bis Sie wieder zuhause sind, es ist irgendwie der ganze Tag dahin.“ […]

  • FAIR wird ohne Russland gebaut

    FAIR wird ohne Russland gebaut

    In Darmstadt entsteht momentan eine der größten Teilchenbeschleuniger-Anlagen der Welt. Die Forschungsstätte soll internationalen Wissenschaftlern ab 2025 neue Erkenntnisse darüber liefern, wie unser Universum entstanden ist. Doch bei aller Euphorie gibt es momentan auch viele Sorgen, denn der Krieg in der Ukraine hat auch einen Schatten auf die Welt der Wissenschaft geworfen. Symbolische Grundsteinlegung heute am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt. Mit dem Bau des Kontrollzentrums hat heute ein weiterer wichtiger Bauabschnitt für den Ringbeschleuniger begonnen, mit dessen Hilfe die Wissenschaftler irgendwann einmal den Ursprung allen Lebens erforschen wollen. Die Entwicklung und der Bau der „Facility for Antiproton an Ion Research“, kurz FAIR, werden seit 2007 von einer internationalen Gemeinschaft aus zehn Staaten getragen, doch jetzt droht dem Projekt eine Finanzierungslücke. Denn Russland wurde wegen seinem Krieg in der Ukraine als Partner ausgeschlossen. Angela Dorn, B’90 / Grüne, Wissenschaftsministerin Hessen „Es ist absolut richtig, dass wir bei diesem Angriffskrieg, die institutionelle Kooperation auch in der Wissenschaft auf Eis legen. Da wo Geld fließt, wo institutionelle Kooperationen sind, die dürfen nicht mehr weiter passieren. Denn Herr Putin muss spüren, sein Handeln hat Konsequenzen. Sein Angriff auf die Ukraine ist völkerrechtswidrig, er bringt unglaubliches Leid auf die Menschen und das hat auch hier Konsequenzen und diese Konsequenzen tragen wir, weil das tatsächlich noch wichtiger ist, als die Frage welche Finanzmittel dann an der ein oder anderen Stelle verloren gehen.“ Finanzmittel die vor allem Deutschland und das Land Hessen werden aufbringen müssen, sind sie doch mit über 70 Prozent die größten Geldgeber für das Projekt, dessen Kosten momentan auf mehr als 3,1 Milliarden Euro geschätzt werden. Russland war bislang mit einem Anteil von rund 17,5 Prozent mit Abstand der zweitgrößte Geldgeber. Doch damit ist es noch nicht getan, denn auch wichtige Komponenten der Anlage, vor allem Magnete zum Beschleunigen der Teilchen, sollten […]

  • Koblenzer Fieberambulanz testet Corona-Medikament

    Koblenzer Fieberambulanz testet Corona-Medikament

    Ein Medikament gegen Covid-19 – diese Hoffnung ist fast so alt wie die Pandemie. Seitdem säumen viele Namen von Hoffnungsträgern den langen Weg zu einem wirksamen Medikament gegen Corona. Vielleicht erinnern Sie sich noch an Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola entwickelt worden ist, und das unter anderem Donald Trump während seiner Infektion bekommen hat. Doch keines der Mittel hat einen entscheidenden Erfolg gebracht. Nun gibt es einen neuen Hoffnungsträger: Paxlovid. Ist das die Pille gegen die Pandemie? Zumindest die Bundesregierung hat große Hoffnungen und hat eine Million Packungen Paxlovid bestellt. Seit letzter Woche verschreibt auch Dr. Astrid Weber an der Fieberambulanz Koblenz das Medikament. Mit Fieber-Ambulanz und Testzentrum sitzt sie an der Quelle: Denn Paxlovid kriegt nur, wer positiv ist – und das seien hier derzeit rund 80% aller Getesteten. Doch nur Corona-Positiv sein, genügt nicht. Dr. Astrid Weber, Fieberambulanz Koblenz: „Wir haben einen Algorithmus entwickelt, wo wir schauen, wer in eine Risiko-Gruppe fällt. Das sind Menschen, die nicht geimpft sind, das sind Menschen, die geimpft sind, aber nicht genügend angesprochen haben auf die Impfung, die filtern wir raus, die schauen wir Ärzte uns an und entscheiden dann, ob sie für eine Therapie in Frage kommen.“ Zwei Patienten von Weber nehmen Paxlovid zurzeit. Bei der Behandlung ist Geschwindigkeit entscheidend: Denn das Medikament ist nur wirksam, wenn Patienten es spätestens 5 Tage nach Beginn der Symptome einnehmen. Tagelang auf das PCR-Ergebnis warten ist also nicht drin. Darauf hat sich das Labor eingestellt, dass die Tests aus der Fieberambulanz auswertet. Dirk Schmidt, MVZ-Labor Koblenz: „Bei Paxlovid und insbesondere bei der Frühtherapie ist es wichtig, dass Proben priorisiert werden und schnell abgearbeitet werden – schneller als die 12 – 24 Stunden – und da haben wir eine Fast Lane entwickelt, in denen wir die Proben in 2 – 4 Stunden abarbeiten können.“ Ist […]

  • Ministerpräsidentin Dreyer ehrt BioNTech-Gründer

    Ministerpräsidentin Dreyer ehrt BioNTech-Gründer

    Das Bundesverdienstkreuz haben sie bereits im vergangenen Jahr aus den Händen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhalten. Jetzt will das Land Rheinland-Pfalz natürlich nicht nachstehen und verleiht den beiden Gründern des Mainzer Impfstoff-Herstellers BioNTech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, den Landesverdienstorden – die höchste Auszeichnung, die das Land Rheinland-Pfalz zu vergeben hat. Im Rahmen einer Feierstunde wurde den beiden Wissenschaftlern heute Nachmittag diese große Ehre zuteil. Der Landesverdienstorden für Özlem Türeci und Ugur Sahin – überreicht durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet hier in Mainz Weltgeschichte geschrieben wird? Der Corona-Impfstoff Comirnaty – er war der allererste, der weltweit für den Einsatz gegen Covid-19 zugelassen wurde. Prof. Özlem Türeci, BioNTech-Gründerin „Wir sind vor 22 Jahren genau hierher gekommen, hier in diese quirlige Stadt, nach Mainz und in dieses weltoffene Bundesland. Und es war damals schon Liebe auf den ersten Blick. Wir haben tatsächlich beide hier eine Heimat gefunden. Und Heimat ist ja so ein nostalgisches Konzept, aber trotzdem zeitlos. Und das erdet und es gibt Stabilität und Stärke.“ Noch ist die Corona-Pandemie nicht überwunden, es gilt für BioNTech, den nächsten Meilenstein zu setzen: Die erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf Omikron zugeschnittenen Impfstoffs hat begonnen. Ziel ist, einen veränderten Impfstoff zu entwickeln, der vor Omikron Schutz bietet, und auch länger anhält. Rheinland-Pfalz feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Dass zum Auftakt des Jubiläumsjahres diese beiden Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, freut die Ministerpräsidentin ganz besonders: Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Danke für Ihre großartige Wissenschaft, danke für Ihre mutige Initiative aber auch, finde ich, für Ihre Beharrlichkeit und Ihre Glauben an das Gelingen.“ Der Landesverdienstorden für außergewöhnliche wissenschaftliche und unternehmerische Verdienste – Herzlichen Glückwunsch, Özlem Türeci und Ugur Sahin!

  • Hessen investiert rund eine halbe Milliarde in privates Krankenhaus

    Hessen investiert rund eine halbe Milliarde in privates Krankenhaus

    Die hessische Landesregierung hat sich mit dem Universitätsklinikum Gießen Marburg und dessen Eigentümer, der Rhön-Klinikum AG, über die zukünftige Finanzierung geeinigt. Das Land wird in den kommenden zehn Jahren rund eine halbe Milliarde Euro für Investitionen zur Verfügung stellen. Die Kliniken garantieren dafür eine optimale Gesundheitsversorgung und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass alle erwirtschafteten Gewinne wieder in die Unikliniken Gießen und Marburg investiert werden. Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident Hessen „Unter dem Strich ist diese Entscheidung nach meiner festen Überzeugung eine Zukunftsentscheidung für die Region, für das Klinikum, für die Menschen, die dort arbeiten, aber eben auch für die, die dort behandelt werden.“ Sollte es einen Eigentümerwechsel geben, hat das Land in Zukunft die Möglichkeit, die beiden privatisierten Kliniken wieder in Landeseigentum zu überführen. Der Landtag muss der Vereinbarung noch zustimmen

  • Run auf PCR-Tests

    Run auf PCR-Tests

    Wieder einmal gibt es einen Rekord bei der Zahl der Corona-Neu-Infektionen. Mehr als 81.000 neue Fälle wurden dem Robert-Koch-Institut gestern gemeldet. Heute stimmt der Bundestag über neue Corona-Regeln ab. Danach soll künftig in allen Restaurants und Cafés eine 2G-Plus-Regel gelten, das heißt es werden nur noch Geimpfte oder Genesene eingelassen, die einen negativen Corona-Test oder eine Auffrischungs-Impfung nachweisen können. Durch die angepsannte Corona-Lage sind aber schon jetzt viele Testlabore an der Belastungs-Grenze. Eine Probe nach der anderen wird hier, im größten medizinischen Labor von Rheinland-Pfalz genauestens untersucht. Corona-positiv oder nicht, darum geht es bei Bioscentia in Ingelheim. Rund um die Uhr werten Mitarbeiter und Maschinen PCR-Tests aus. Am Tag sind bis zu 12.000 Stück. Und die Nachfrage wächst. Denn mit der Zahl der Neuinfektionen steigt auch die Zahl der PCR-Tests, und die können eben nur solche Labore auswerten. Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscentia: „Wir sind auch schon wieder gut ausgelastet in unseren Laboren in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen. Aber wir sind noch nicht da, wo wir mal waren, als wir in diesen ganz großen Peak-Wochen waren, als die Delta-Variante uns nach den Herbstferien so gequält hat. Wenn jetzt die Super-Welle kommt und wir kriegen nochmal doppelt so viel wie mit Delta, dann wird’s einfach sehr lange dauern.“ Denn irgendwann sei die Kapazitätsgrenze auch erreicht. Ob es dazu kommen wird, dazu wagt der Bioscentia-Chef keine Prognose. Bei über 80 Prozent der Corona-Viren, die in Ingelheim untersucht werden, handelt es sich um die Omikron-Variante. Nach mehreren internationalen Studien führt diese zu deutlich weniger schweren Erkrankungen als die Delta-Variante. Das bestätigt jetzt auch eine neue Studie aus den USA. Danach kommen von 100.000 Menschen, die sich mit der Delta-Variante infiziert haben, kommen demnach 1310 in ein Krankenhaus. 82 Patienten sterben. Von 100.000 Omikron-Patienten kommen laut den US-Wissenschaftlern nur 450 in ein […]

  • Kabarettist wird Honorarprofessor

    Kabarettist wird Honorarprofessor

    Er gehört sicherlich zu den bekanntesten Ärzten Deutschlands, die Rede ist von Eckart von Hirschhausen. Der bekannte TV-Doktor und Comedian wird nun Honorarprofessor an der Universität in Marburg. Als Dozent will Eckart von Hirschhausen den Spagat zwischen Spaß und dem nötigen Ernst wagen. Immer mit einem Schmunzeln, so kennt man Eckart von Hirschhausen. Am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg will er den Studierenden etwas über menschliche Kommunikation zwischen Arzt und Patienten mitgeben. Das macht er sogleich in seiner Antrittsvorlesung klar und zitiert dafür aus einem seiner Bücher: Ein Praxisbesuch aus Patientensicht. Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Honorarprofessor Universität Marburg: „Dann geht’s um die Ansprache: Wie werde ich aufgerufen? Persönlich vom Arzt – drei Punkte. Von der Sprechstundenhilfe mit Namen – zwei Punkte. Über Lautsprecher mit Namen – ein Punkt. Über Lautsprecher mit Diagnose – null Punkte. ‚Der Analabszess bitte in die Drei‘.“ Bekannt wurde Eckart von Hirschhausen als TV-Moderator und Comedian, durch eigene Stiftungen wie „Humor hilft Heilen“ oder gar als Zauberkünstler. Etwas Magie will der gebürtige Frankfurter auch in seinen Vorlesungen versprühen und Medizin und Patienten einander näher bringen. Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Honorarprofessor Universität Marburg: „Meine Kunst bestand immer darin, die Dinge erstmal zu recherchieren und dann so zu erzählen, dass jeder möglichst versteht: Aha, da steckt etwas dahinter, aber ich habe es trotzdem verstanden. Dass diese Kunst heute mit einer Professur geehrt wird, das macht mich fast sprachlos. Aber dann wäre ich ein schlechter Lehrender.“ Sprachlos ist Eckart von Hirschhausen bei seinem Antritt sicher nicht, schließlich hat er jahrelange Übung. In den vergangenen fünf Jahren hielt er in Marburg bereits Gastvorlesungen ab, bei denen die Hörsäle fast aus allen Nähten platzten. Seine Stelle als Honorarprofessor tritt der 54-Järige nun ehrenamtlich an. Vom neuen Thema sind die Studierenden begeistert, die persönlichen Wirkung als Arzt. Hanna Burow, Medizinstudentin: […]

  • Was Mediziner von Fischen lernen können

    Was Mediziner von Fischen lernen können

    Nachwachsende Gliedmaßen – was für uns Menschen unmöglich erscheint, ist für manche Tiere ganz normal. Während der menschliche Organismus höchstens Wunden schließen und eine Narbe bilden kann, können einige Tiere Gewebe vollständig regenerieren und zum Beispiel eine Querschnittslähmung heilen. Doch wie machen sie das? Und können wir uns von ihnen etwas abschauen? Das versuchen gerade Forscher des Max-Planck-Instituts und der Universität Gießen herauszufinden. Diese kleinen Fische könnten die Medizin revolutionieren. Zebrabärblinge sind wahre Alleskönner, was die körpereigene Regeneration angeht. Verlieren sie eine Flosse, wächst diese einfach wieder nach. Sven Reischauer und sein Team erforschen die Fische an der Universität Gießen und dem Max-Planck-Institut Bad Nauheim. Sie wollen herausfinden, was die Tiere anders machen als wir Menschen und welche Gene daran beteiligt sind. Dr. Sven Reischauer, Entwicklungsbiologe Universität Gießen „Säugetiere, zu denen wir ja selber auch zählen, können keine Gewebe regenerieren, das heißt, nur wenige Gewebe sagen wir mal. Das heißt, dass ist in der Evolution erst mal verloren gegangen. Und die Frage ist, warum ist das verloren gegangen? Wir untersuchen eben, was verloren gegangen ist und das Ziel unserer Forschung ist natürlich, die Regenerationsfähigkeit in Säugetieren wiederherzustellen.“ Besonders interessant für die Forscher: Zebrafische bilden bei der Heilung keine Narben. Diese führen zu Verhärtungen im Gewebe, wodurch zum Beispiel das menschliche Herz nach einem Infarkt nicht mehr so gut arbeiten kann. Dr. Sven Reischauer, Entwicklungsbiologe Universität Gießen „Unsere Arbeit untersucht, welche Möglichkeiten darin bestehen, nach einem Herzinfarkt beispielsweise das Herz, den verlorenen Herzmuskel oder den beschädigten Herzmuskel wieder zu regenerieren.“ Bei den Untersuchungen ist das Team auf ein spezielles Protein gestoßen, das die Narbenbildung bei Zebrafischen verhindert. In einem Experiment schalteten die Forscher das Gen aus, das für das Protein verantwortlich ist. Und siehe da: Die Fische bildeten eine Narbe. Dieses Schlüsselprotein gibt es auch bei Menschen. Doch bei uns hat […]

  • Corona-Testlabore finden immer mehr Omikron-Fälle

    Corona-Testlabore finden immer mehr Omikron-Fälle

    Wie dominant ist Omikron heute schon? Darüber spricht Markus Appelmann mit dem Geschäftsführer des Labors Bioscientia in Ingelheim, Dr. Oliver Harzer. Markus Appelmann, Moderator: Guten Tag. Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscentia Ingelheim: Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Ihre Proben stammen vor allem aus Rheinland-Pfalz und aus Hessen. In wie vielen finden Sie prozentual momentan die neue Omikron Variante? Harzer: Also seit gestern shaben wir die 70% geknackt in den beiden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz. Und ja, das ist so die Entwicklung, die wir jetzt über die ganze letzte Woche, also die Woche zwischen Weihnachten und Silvester auch schon gesehen haben. Wir sind da kontinuierlich angestiegen in der Relation Omikron zu Omikron hat Delta also sozusagen dann jetzt überholt und ist jetzt eigentlich in der Zwischenzeit die führende Variante geworden. Appelmann: Wenn Omikron die vorherrschende Variante ist, müssen dann die Impfstoffe schnell angepasst werden? Harzer: Also, ich glaube, dazu., da bin ich jetzt kein Spezialist. Ich kann dazu nur sagen, dass ich glaube, dass die Impfstoffhersteller da ein Auge drauf haben. Und wir müssen natürlich auch beobachten, wie jetzt die geimpften Patienten generell reagieren auf Omikorn. Das, was man bis jetzt so sieht, ist es ja so, dass die Impfung auf jeden Fall schützt, nach wie vor. Ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass es dann jetzt im Rahmen der Veränderungen des Virus Anpassungen gibt, wie wir das ja auch beim Grippevirus kennen. Das wird ja auch regelmäßig von der WHO immer wieder untersucht. Und dann gibt es jedes Jahr oder alle zwei Jahre dann auch neue neue Impfstoff-Konstellationen und das könnte es sicherlich hier auch geben. Appelmann: Durch die neue Omikron-Variante steigen die Infektionszahlen rasant an. Das bedeutet: Wir benötigen mehr PCR-Tests. Haben wir überhaupt die Kapazitäten, um mehr Tests durchzuführen? Harzer: Ja, wir sind … ich glaube, die Labore in […]

  • Ausstellung im Historischen Museum zeigt Frankfurt zur NS-Zeit

    Ausstellung im Historischen Museum zeigt Frankfurt zur NS-Zeit

    Frankfurt am Main steht für vieles: Die Stadt ist zum einen die Wiege der deutschen Demokratie – denn hier in der Paulskirche tagte das erste frei gewählte Parlament auf deutschem Boden. Frankfurt – das ist die Stadt des Handels und der Messen. Hier wurden der Dichter Johann Wolfgang von Goethe und der kritische Denker Theodor Adorno geboren. Die Mainmetropole war auch einmal die Stadt, in der die meisten jüdischen Deutschen lebten. Man könnte annehmen, eine solche Stadt wäre Hitler und dem Nationalsozialismus nicht so leicht verfallen. Doch das Gegenteil war der Fall. Noch bis zum 11. September zeigt jetzt eine Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt, warum. Freistehend, O-Ton Täter: „Es dauerte drei bis 15 Minuten, um die Menschen in den Todeskammern zu töten. Wir wussten, wenn die Menschen in den Kammern tot waren, weil ihr Kreischen aufhörte….“ Es ist die Stimme eines Täters, der an einem Verbrechen gegen die Menschheit beteiligt war. Denn die Ausstellung „Frankfurt im NS“ im Historischen Museum der Stadt zeigt vor allem: Täter – das waren nicht nur Hitler oder „die Nationalsozialisten“. Jenny Jung, Kuratorin „Wir haben hier mit dem Titel ‚Eine Stadt macht mit‘ den Fokus gelegt auf die Täterinnen und Täter, große und kleine, die sowohl hinter den Schreibtischen saßen als auch diejenigen, die in den Vereinen dafür gesorgt haben, dass jüdische Mitglieder ausgeschlossen worden sind.“ Die Heimat genau dieser Täter wirkt in vielen Aufnahmen seltsam vertraut: Bürger vergnügten sich auf der Dippemess oder tanzten bei ihrer Abiturfeier – wie konnte Frankfurt eine Stadt der Täter werden? Der Aufstieg der Nazis beginnt auf der Straße: Die Aufmärsche der Nationalsozialisten beeindrucken viele. Durch Gewalt gegen politische Gegner erhält die NSDAP viel Aufmerksamkeit, obwohl sie lange nur eine Splitterpartei ist. Jan Gerchow, Museumsdirektor „Ein erschütterndes Ergebnis der Recherchen ist, dass Frankfurt schon vor 1933 eine relativ […]

  • Interview mit dem Virologen Prof. Bodo Plachter

    Interview mit dem Virologen Prof. Bodo Plachter

    Markus Appelmann spricht mit Prof. Bodo Plachter über die aktuelle Corona-Lage. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz. Markus Appelmann, Moderator: Da sind noch einige Fragen offen, die wir jetzt mit Professor Bodo Pachter besprechen möchten. Er ist kommissarischer Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Mainz. Guten Abend. Prof. Bodo Plachter, Virologe Universitätsmedizin Mainz: Schönen guten Abend! Appelmann: Omikron wird bald die vorherrschende Variante sein. Wie gefährlich ist nach den aktuellen Erkenntnissen? Plachter: Abschließend kann man das immer noch nicht ganz wirklich sagen. Es gibt halt Hinweise aus Südafrika und auch aus anderen Ländern, Vereinigtes Königreich zum Beispiel, die darauf hindeuten, dass die Hospitalisierungsrate niedriger ist, das heißt, Menschen, die sich mit Omikron infiziert haben müssen seltener ins Krankenhaus. Das macht zunächst einmal Hoffnung. Aber nochmal: Die Daten sind noch relativ schwach, das müssen wir weiter beobachten. Appelmann: Die Ministerpräsidenten der Länder kommen am Freitag wieder mit Bundeskanzler Scholz zusammen, dann wird auch über verkürzte Quarantäneregeln gesprochen. Ist das mit Blick auf den noch überschaubaren Kenntnisstand zur Omikron-Variante ein guter Zeitpunkt, um die Quarantäneregeln für Beschäftigte in kritischer Infrastruktur im Grunde zu lockern? Plachter: Ja, ich glaube, das Wichtige ist wirklich zu definieren: Was ist eine kritische Infrastruktur? Ich denke, Polizei, Feuerwehr, auch natürliche Stromversorgung etc., das steht ja außer Frage, dass das funktionieren muss. Und hier muss man sich eben genau überlegen, wann unter Umständen dann tatsächlich auch einzelne, in Einzelfällen auch Menschen früher aus der Quarantäne entlassen werden, um eben auch in den Bereichen zu arbeiten. Aber noch mal: wichtig ist natürlich zu definieren Was ist wirklich wichtig? Appelmann: Die Politik möchte kürzere Quarantäneregeln für Infizierte und Kontaktpersonen. Ist das aber auch aus ideologischer Sicht vertretbar, dass die Quarantäne auf sieben Tage verkürzt wird? Also ganz konkret: Wissen wir, dass Personen nach sieben […]

  • Der 17:30-Jahresrückblick: Das erste Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Der 17:30-Jahresrückblick: Das erste Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Auch das Jahr 2021 stand schicksalhaft im Zeichen der Corona-Pandemie. Wir blicken auf das fast vergangene Jahr zurück – heute auf die ersten sechs Monate in Hessen und Rheinland-Pfalz. JANUAR: Es wird das Jahr der zweiten, dritten und vierten Welle. Im Januar gehen die ersten Impfzentren an den Start. Zwischen Lockdown und Lockerungen keimt die Hoffnung, dass viele Millionen Impfungen die Lage retten. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin RLP (am 07.01.2021): „Wir sind sehr froh darüber, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz tatsächlich die Impfungen oder die Impfbereitschaft sehr positiv aufnehmen.“ Der Andrang ist groß. Die eigens dafür eingerichtete Hotline ist schnell überlastet. Besser funktioniert die Online-Anmeldung, zumindest für die Menschen, die sich damit auskennen. Im Januar gibt es in Hessen und Rheinland-Pfalz außerdem noch zu wenig Impfstoff. Das sorgt dafür, dass es bei der Impfgeschwindigkeit hakt. Da IST das Riesending – heißt es am 27. Januar 2021. Mit seinen 120 Metern Spannweite reicht das Mittelteil der Schiersteiner Brücke nahezu fast komplett von Ufer zu Ufer. Der finale Schritt der Odyssee Schiersteiner Brücke. Die Gesamtkosten des Bauprojektes belaufen sich auf 216 Millionen Euro. Das Oberlandesgericht in Frankfurt verurteilt Stephan E. Ende Januar zu einer lebenslangen Haftstrafe für den Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Stephan E. den CDU-Politiker Walter Lübcke im Sommer 2019 auf seiner Terrasse in Wolfhagen-Istha mit einem Kopfschuss getötet hat. Das Motiv: Fremdenhass. FEBRUAR: Ein Rosenmontag in Rheinland-Pfalz ohne Umzüge? Eigentlich undenkbar. Doch Corona macht es nötig. Wo sonst Hunderttausende Narren auf die Straße gehen, ist im Februar 2021 nur sehr wenig los. Doch die Meenzer lassen sich ihr dreifach donnerndes Helau trotzdem nicht nehmen. „Helau! Helau! Helau!“ Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt nicht. Schuld daran ist eine Mutante. Zuerst wird sie in Großbritannien […]