Wirtschaft

  • Der 17:30-Corona-Ticker

    Der 17:30-Corona-Ticker

    Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen — Rheinland-Pfalz: Terminvergabe in Impfzentren gestartet — Impfbus: Wohnortbindung bleibt bestehen — BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Booster-Impfung ab 18 Jahren empfohlen Die Ständige Impfkommission weitet ihre Empfehlung zur Auffrischungsimpfung weiter aus. Sie empfiehlt allen Bürgern ab 18 Jahren sich ein drittes Mal impfen zu lassen, wenn die Zweitimpfung länger als sechs Monate zurückliegt. In Einzelfällen könne der Impfabstand auch auf fünf Monate verkürzt werden. Trotz genereller Empfehlung, sollen laut Gremium besonders gefährdete Menschen bei der Booster-Impfung bevorzugt werden. Terminvergabe in Impfzentren gestartet In Rheinland-Pfalz ist es ab heute wieder möglich, sich in Impfzentren für eine Corona-Impfung anzumelden, unabhängig davon, ob es sich um eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung handelt. Acht der ehemals 31 Impfzentren des Landes werden dafür ab dem 24. November wieder geöffnet. Auch in Hessen werden die Impfzentren allmählich wieder hochgefahren. Alle Impfangebote finden sie auf der Internetseite der jeweiligen Gesundheitsministerien. Wohnortbindung bleibt bestehen In den Impfzentren und mobilen Impfbussen können sich in Hessen und Rheinland-Pfalz weiterhin nur Bürger impfen lassen, die in dem jeweiligen Bundesland wohnen. Touristen und Urlauber aus anderen Regionen bleiben vom Angebot ausgeschlossen. Die meisten Bundesländer hatten die Wohnortbindung beim Impfen kurz vor der Urlaubssaison aufgehoben. BioNTech-Gründer erhalten Zukunftspreis Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte die Auszeichnung gestern Abend in Berlin an die Entwickler des ersten Corona-Impfstoffes, das Gründerpaar Ugur Sahin und Özlem Türeci aus Mainz. Um den Preis zu erhalten, muss ein Produkt nicht nur innovativ sein, sondern auch auf den Markt gebracht werden. Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250.000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland.

  • Pop-Up Stores im Ahrtal

    Pop-Up Stores im Ahrtal

    Erst setzten monatelange Corona-Lockdowns dem Einzelhandel im Bad Neuenahr-Ahrweiler zu, dann kam die Flutkatastrophe im Juli mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen. Viele Läden wurden vollkommen zerstört. Einfach einkaufen war plötzlich gar nicht mehr so einfach. Nun kehrt endlich wieder etwas Normalität zurück in den Einzelhandel der Stadt, wenn auch in Containern und Zelten. Die Flut im Ahrtal hat Volker Danko nie in Lebensgefahr gebracht – aber sie hat einen Teil seines Lebens hat zerstört. Hier hatte er seine wirtschaftliche Existenz, hier war sein Weinladen. Bilder aus besseren Zeiten. Die Wassermassen rissen alles fort. Volker Danko, Einzelhändler „Und hier sieht man auch, wo das Weinregal stand, auf dieser Seite sieht man auch, wie hoch das Wasser war, ungefähr 2,5 Meter hoch.“ Volker Danko ist nur einer von vielen. Nach Angaben der Industrie- und Handelskammer sind mehr als 800 Betriebe im Ahrtal betroffen. Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleister, der Tourismusbereich. Aus Schlamm und Dreck kämpfen sich jetzt viele Händler zurück: Zwei Pop-Up-Malls machen das möglich – provisorisch in Containern und Zelten. In anderen Städten dienen sie Start-Ups, um ihre Geschäftsideen zu testen – in Ahrweiler um nach der Flut ein Stück Normalität zurückzubringen. Heute wurde dort die zweite Pop-Up-Mall eröffnet. Kevin Hengsberg, City-Manager „Wir haben an beiden Standorten klassische Textileinzelhändler, wir haben Gastronomen, wir haben Dienstleister. Also, wir haben tatsächlich, Gott sei Dank, von allem ein bisschen, sozusagen das typische Innenstadtangebot finden wir hier an ungewohntem Ort.“ Rund 50 Geschäfte bieten hier ihre Waren und Dienstleistungen an; die meisten in einem doppelstöckigen Einkaufszentrum aus Containern. Hier verkauft auch Volker Danko wieder – auf 35 Quadratmeter betreibt er seinen Wein- und Feinkostladen. Volker Danko, Einzelhändler „ Es macht wieder Freude mit Kunden Kontakt zu haben, mal ein kleines Schwätzchen zu halten, da ist auch das Bedürfnis bei den Kunden auch groß, aber auch bei uns, einfach […]

  • Opel-Werke werden doch nicht ausgegliedert

    Opel-Werke werden doch nicht ausgegliedert

    Eine erfreuliche Meldung für die Opel-Mitarbeiter: Nach heftigen Protesten ist der Plan des Autokonzerns Stellantis, die Produktionswerke der deutschen Tochter Opel auszugliedern, nun vom Tisch. Das Unternehmen und die IG Metall haben heute bekannt gegeben, dass sie sich tariflich darauf geeinigt haben, den Stammsitz in Rüsselsheim und das Werk Eisenach innerhalb der deutschen Opel Automobile GmbH weiterzuführen. Für die Beschäftigten des Autobauers Opel ist das ein Erfolg. Uwe Baum, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Opel „Das Herz von so einem Automobilhersteller ist natürlich die Herstellung von Autos. Und wäre so eine wichtige Einheit, wie beispielsweise die Produktionswerke, aus dem Verbund herausgelöst worden – was ja jetzt verhindert wurde und was jetzt nicht gemacht wird -, dann wäre das tatsächlich eine Zerschlagung von Opel gleichgekommen. Wir wären eben kein Hersteller gewesen, sondern wir wären nur noch eine Marke gewesen

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Prozess in Frankfurt: Unterbringung in Psychiatrie gefordert — Fresenius Medical Care will Stellen abbauen — Brand in Breitenbach am Herzberg Unterbringung in Psychiatrie gefordert Nach einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Todesopfern in Frankfurt soll ein 39-jähriger Autofahrer dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden. Das hat heute die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Frankfurt gefordert. Laut einem Gutachten fehlt dem Angeklagten die Steuerungsfähigkeit. Er ist eine Gefahr für die Allgemeinheit. Der 39-Jährige war im Februar dieses Jahres durch Frankfurt gerast. In Sachsenhausen erfasste er zwei Passanten auf einem Fußgängerüberweg und verletzte sie tödlich. Bei seiner Festnahme sprach der Angeklagte von inneren Stimmen, die ihm das Rasen befohlen hätten. Massive Stellenstreichungen geplant Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care will bis zu 750 der insgesamt rund 7.400 Arbeitsplätze an seinen deutschen Standorten abbauen. Dabei sind auch alle Bereiche am Hauptsitz des Unternehmens in Bad Homburg betroffen. Weltweit sollen 5.000 Stellen wegfallen. Die Fresenius-Tochter muss ihre Kosten senken. Anfang November hatte sie ein Sparprogramm angekündigt, um die jährlichen Ausgaben bis 2025 um 500 Millionen Euro zu verringern. Fresenius Medical Care betreibt weltweit rund 4.100 Dialysezentren für Nierenkranke. Vereinsheim in Flammen Der Brand des einstöckigen Gebäude im osthessischen Breitenbach am Herzberg hat gestern am späten Abend einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte das Vereinsheim von Wanderfreunden bereits lichterloh. Zwei Männer, die sich beim Ausbruch des Feuers in dem Gebäude aufhielten, konnten sich retten. Einer von ihnen erlitt leichte Brandverletzungen. Der Sachschaden liegt bei mindestens 100.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar.

  • Hessischer Industrie- und Handelskammertag wählt neue Präsidentin

    Hessischer Industrie- und Handelskammertag wählt neue Präsidentin

    In Wiesbaden hat der Hessische Industrie und Handelskammer-Tag heute seine neue Präsidentin gewählt. Kirsten Schoder-Steinmüller folgt auf Eberhard Flammer, der seit 2017 die Dachorganisation der zehn hessischen Industrie- und Handelskammern anführte. Ministerpräsident Volker Bouffier würdigte den 68-jährigen Unternehmer für sein Engagement insbesondere im ländlichen Raum und verlieh ihm den hessischen Verdienstorden. Der HIHK vertritt die Interessen von rund 400.000 Unternehmen mit 1,8 Millionen Beschäftigten. Die neue Präsidentin fordert von der Politik die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben sowie Investitionen in Straßen, Schienen und Rad-Schnellwege. Als wichtigste Aufgabe für die nächsten Jahre sieht die 59-jährige Unternehmerin: Kirsten Schoder-Steinmüller, HIHK-Präsidentin „Den Prozess der Transformation der hessischen Wirtschaft zu begleiten. Was meine ich damit? Wir stehen vor großen Herausforderungen, vor dem Klimawandel und wir müssen natürlich auch die Fachkräfte für unsere Unternehmen sichern.“

  • Interview mit Julius Wagner, DEHOGA Hessen

    Interview mit Julius Wagner, DEHOGA Hessen

    Abgesagte Weihnachtsfeiern, in Hessen müssen Ungeimpfte zum Restaurantbesuch einen PCR-Test machen. Wieder harte Zeiten für die Gastronomie? Eva Dieterle, Moderatorin: Das sind angespannte Zeiten… Darüber spreche ich jetzt mit Julius Wagner, dem Hauptgeschäftsführer des hessischen Hotel- und Gastro-Verbandes DEHOGA. Guten Tag, Herr Wagner. Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer DEHOGA Hessen: Guten Tag! Hallo! Dieterle: Das muss sich doch für Sie und für die Gastronomen anfühlen wie ein Déjà-vu? Wagner: Das kann man wohl so sagen ein kollektives Déjà-vu. Wir stehen im zweiten Corona-Winter und tatsächlich fühlt sich das für die Gastronomen vielfach so an wie im letzten. Wenngleich eine große Veränderung haben wir: Wir sind nicht im Lockdown. Dieterle: Wenn Sie jetzt auf das Weihnachtsgeschäft blicken, wie schlimm ist es? Wagner: Die wirtschaftlichen Schäden, die wir gerade erleben, die sind durchaus nennenswert. Wir erleben eine richtige Welle an Stornierungen, vor allen Dingen aus dem Bereich der Weihnachts-Firmenfeiern. Firmen halten ihre Mitarbeiter aufgrund ihrer Fürsorgepflicht mehr und mehr zurück. Es ist im Land durchaus unterschiedlich. Es gibt auch viele Landgasthöfe, wo wir positive Rückmeldungen haben, aber insgesamt überwiegt die Verunsicherung der Gäste ganz deutlich. Dieterle: Wie sehr verschärft die neue PCR-Testpflicht für Ungeimpfte in Hessen, die zum Beispiel ins Restaurant wollen, jetzt die Situation? Wagner: Das ist nicht ganz so einfach und klar zu beantworten. Grundsätzlich ist natürlich die Verschärfung der PCR-Pflicht, jetzt etwas, was den Gästen den Gang zum Restaurant erschwert. Wer macht einen teuren Test, PCR, um vielleicht nur abends Eeo ssen zu gehen oder irgendeinen Cappuccino trinken zu gehen? Das findet sicher nicht statt, das ist wie ein faktisches 2G. Andererseits sind die Zahlen derart dramatisch gestiegen, dass wahrscheinlich auch ohne das PCR-Test-Erfordernis wir durchaus diese Welle an Absagen erleben würden. Dieterle: Was fordern sie jetzt von der Politik? Was würden Sie anders machen oder sich anders wünschen? Wagner: Es […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Beratungen zur Zukunft von Opel Der Chef des Rüsselsheimer Autobauers Opel, Uwe Hochgeschurtz, will sich am 19. November mit den Wirtschaftsministern aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen treffen. Die Zusammenkunft soll das Gespräch der Ministerpräsidenten der drei Länder mit dem Chef der Opel-Mutter Stellantis, Carlos Tavares, vorbereiten. Die Regierungschefs machen sich Sorgen um die Zukunft der Opel-Standorte in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Stellantis plant, die Produktionswerke aus dem deutschen Opel-Verband auszugliedern. Fraport mit Monatsrekord Die steigenden Passagierzahlen haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im Oktober den stärksten Monat seit Beginn der Corona-Pandemie beschert. Fast 3,4 Millionen Passagiere nutzten Deutschlands größten Flughafen. Das waren fast 30.000 mehr als in der Hauptsaison im August. Allerdings ist das Passagieraufkommen noch immer deutlich geringer als vor der Corona-Krise. Mehr Schutz für Nichtraucher Mit einem landesweiten Rauchverbot auf Kinderspielplätzen will das Land Hessen die Bürger stärker vor den Gefahren des Passivrauchens schützen. Außerdem sollen künftig auch E-Zigaretten vom Nichtraucherschutzgesetz erfasst werden. Das hat der hessische Landtag gestern Abend entschieden. Der Dampf von E-Zigaretten enthalte Giftstoffe, die unter anderem für Asthmatiker und Kinder gefährlich seien.

  • Galloway-Rinder im Weinberg

    Galloway-Rinder im Weinberg

    Wenn Sie auf dem Binger Rochusberg zwischen den Weinbergen entlangschlendern, staunen Sie nicht schlecht. Denn: Mitten in der bekannten Weinlage – zwischen den Reben – grasen Galloway-Rinder. Was schottische Rinder in Bingen zu suchen haben, das verrät Ihnen der Mann, der hinter dem Pilotprojekt steht. Heute steht für die Galloway-Rinder von Felix Prinz zu Salm-Salm ein Umzug an. Die schottischen Nutztiere ziehen von dieser Weide in einen Weinberg. Prinz Felix und sein Mitarbeiter treffen die letzten Vorbereitungen. Dann kann es losgehen. Die sieben Rinder müssen nur einige Hundert Meter zu ihrem neuen Futterplatz zurücklegen. Doch am Wegesrand gibt es so einige Ablenkungen. Am Zielort wartet auf die Galloways schon ein reichhaltiges Buffet. Prinz Felix hat sich die Tiere vor sechs Wochen zugelegt. Seitdem streifen sie durch seine Weinberge. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Es geht hier grundsätzlich um das Thema ´regenerative Landwirtschaft´ und das ist an sich ein relativ neues in Deutschland. Es geht darum: Wie können wir den Boden, der uns anvertraut ist, bewirtschaften, um ihn möglichst besser, lebendiger, fruchtbarer in die nächste Generation auch weiterzubringen. Und Tiere spielen bei der regenerativen Landwirtschaft eine große Rolle.“ Denn: Wer viel futtert, düngt auch viel. Und der Dung, den die Rinder produzieren, bietet beste Voraussetzungen für eine Verbesserung des Bodens. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Das ist, wo wir uns einfach lebendigere Böden erhoffen, Stickstoff- und Kohlenstoffeintrag, weil der Stickstoff und letztlich Kohlenstoff eben gebunden werden im Gras – in dem, was die Kuh frisst – und dadurch eben den Boden belebt.“ Je belebter der Boden, desto ertragreicher die Traubenlese. Doch die wolligen Tiere haben noch einige andere Effekte, die die Technische Hochschule Bingen aktuell erforscht. Durch den Kot werden jede Menge Insekten angelockt, die sich dann vermehren. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Ein Dunghaufen […]

  • Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft schwer getroffen – allerdings nicht alle Unternehmen gleichermaßen. Während manche ums nackte Überleben kämpfen, wurden anderen unerwartete Höhenflüge beschert. Wie dem Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech. Jetzt wird der Impfstoffhersteller zur sprudelnden Steuerquelle. So wird Mainz von der Schuldenstadt zum Musterschüler. Die Stadtoberen nennen es historisch. In Mainz könnten bald goldene Zeiten anbrechen. Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen versprechen für das laufende Jahr einen Haushaltsüberschuss von rund 1,1 Milliarden Euro. Der dürfte vor allem auf das Konto des Pharmaunternehmens BioNTech gehen, das mit seiner Produktion von Corona-Impfstoffen gerade einen Gewinn von über sieben Milliarden Euro eingefahren hat – in einem Dreivierteljahr. Davon profitiert jetzt auch die hochverschuldete Landeshauptstadt Mainz. Und die dort ansässigen Unternehmen. Michael Ebling, SPD, Oberbürgermeister Mainz „Zum einen werden alle Unternehmen in Mainz – das sind ja nicht nur die großen Namen, das sind viele mittelständische, kleine Unternehmen – spüren, dass ab nächstem Jahr die Gewerbesteuer sinkt. Das gibt Push, das gibt sichere Arbeitsplätze.“ Die Stadt will mit den hohen Gewerbesteuereinnahmen vor allem ihre Schulden abbauen. Sie will in den nächsten zehn Jahren aber auch eine Milliarde Euro investieren, um ein führender Biotechnologie-Standort zu werden. Und weitere 5.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Mainzer Bürger dagegen haben ihre eigenen Vorstellungen, wohin das viele Geld fließen soll. Jörg Karthein, Rechtsanwalt „Die Stadt Mainz sollte hier stärker in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Insbesondere, um das Umland anzubinden und dementsprechend eben eine Entlastung des Verkehrs in der Stadt zu erreichen.“ Harald Gilcher, Beamter „Ja, da würde ich das ganze viele Geld doch zunächst einmal in die Digitalisierung der Schulen stecken.“ Alina Kuhröber, Studentin „Ich glaube, grundsätzlich gesehen könnte man in der Innenstadt mal was machen. Weil es ist halt nichts mehr wirklich Besonderes. Und vielleicht ein bisschen an den Rheinanlagen. Weil da ist immer sehr viel Müll. Und dass man vielleicht […]

  • Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Die Fraport AG, Betreiberin von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt, befindet sich wieder im Aufwind. Dank der Urlaubslust der Deutschen gehen die Zahlen in die richtige Richtung. Und neue alte Destinationen kehren auf die Anzeigetafeln zurück. Endlich wieder in die USA reisen. Seit gestern dürfen geimpfte EU-Bürger wieder in die Vereinigten Staaten, erstmals nach knapp 20 Monaten Einreisestopp. Der Andrang ist groß, die erste Maschine am Frankfurter Flughafen nahezu ausgebucht. Die Vorfreude vor dem Abflug ist groß. Melanie Märklin, reist nach New York „Ich werde nach New York fliegen und meine beste Freundin besuchen. Die habe ich im Januar 2020 hingebracht und jetzt lange nicht gesehen, lange nicht besuchen können. Und freue mich, dass ich sie wiedersehen kann.“ Rainer Stresow, fliegt nach Miami „Wir sind natürlich aufgeregt und sind natürlich gespannt, wie das alles abläuft. Auch vom Flug her.“ Die neuen Reisemöglichkeiten dürften noch mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen abheben lassen. Nachdem die Zahlen nach einem Rekordjahr während der Corona-Krise nahezu ins Bodenlose stürzten, rechnet Flughafen-Betreiber Fraport für dieses Jahr immerhin mit bis zu 25 Millionen Fluggästen. Knapp 16 Millionen waren es bereits zwischen Januar und September. Vorstandschef Stefan Schulte sieht für sein Unternehmen zumindest etwas Licht am Horizont. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG „Wir sind noch voll in der Krise, aber das Glas ist halbvoll. Es geht uns besser. Wir haben gesehen, dass im Sommer und jetzt auch in den Herbstferien die Verkehre deutlich wiedergekommen sind. Die Menschen wollen fliegen.“ Neben den Passagierzahlen hat vor allem der Frachtverkehr zugelegt: Inzwischen werden am Frankfurter Flughafen sogar mehr Güter umgeschlagen als vor der Coronakrise, das füllt den Geldbeutel. Vom hohen Umsatz vor Pandemiebeginn ist die Fraport zwar weit entfernt, sie geht für dieses Jahr aber von über 2 Milliarden Euro aus. Doch der Stellenabbau ist beendet. Nachdem dieses Jahr zunächst 4.000 […]

  • Protest gegen Privatisierung

    Protest gegen Privatisierung

    15 Jahre ist es jetzt her, dass die Universitätskliniken Gießen und Marburg fusionierten und dann privatisiert wurden. Als erste und bis heute einzige Uniklinik in ganz Deutschland. Schon damals gab es viel Kritik – und die Proteste sind bis zum heutigen Tag nicht abgeebbt. Immer mehr Patienten, immer mehr Aufgaben – doch gleichzeitig wird am Personal gespart: Mitarbeiter des Universitätsklinikums Gießen und Marburg protestieren heute in der Nähe des hessischen Landtags in Wiesbaden für bessere Arbeitsbedingungen. Mark Müller, Intensivpfleger UKGM Marburg „Die Stimmung im Haus, egal in welchen Bereich man schaut, ist zum Zerreißen angespannt. Die Leute sind ausgelaugt, fertig mit den Nerven, die können nicht mehr. Wir schaffen die Patientenversorgung nicht mehr. Wir arbeiten in den 24-Stunden-Diensten im OP 22 Stunden durch. Wir machen keine Pause, auf Normalstation oder auf Intensivstation. Wir schaffen es nicht mehr.“ Für die Mitarbeiter steht fest: Wären die Unikliniken damals nicht privatisiert worden, wären die Bedingungen sowohl für das Personal als auch für die Patienten heute deutlich besser. Zusammen mit der Gewerkschaft ver.di fordern sie deshalb, die Entscheidung von damals rückgängig zu machen und die Kliniken in öffentliches Eigentum zurückzuführen. Fabian Dzewas-Rehm, ver.di Hessen „Wir hoffen, dass man dann eben ein Gewinnerzielungsverbot festschreiben könnte. Wir hoffen, dass kein Geld mehr aus der Krankenversorgung in private Taschen abfließt, sondern in der Krankenversorgung verbleibt und für die Patientinnen und Patienten da ist. Und natürlich, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern.“ Privateigentum vergesellschaftlichen – bei der schwarz-grünen Landesregierung stoßen solche Forderungen bislang meist auf taube Ohren. Die zuständige Ministerin Angela Dorn zeigt aber zumindest Verständnis. Angela Dorn, B’90 / Grüne, Wissenschaftsministerin Hessen „Ich verstehe die Forderung sehr gut, die Perspektive einer Rücküberführung des Klinikums in öffentliches Eigentum nicht aufzugeben, und ich kann sie nachvollziehen. (…) Aber ich kenne keinen realisierbaren Vorschlag dafür, die Privatisierung rückgängig zu machen.“ Heißt […]

  • Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feine Nase im Dienst der Bahn

    Feldhamster, Juchtenkäfer, Ziesel – es gibt so einige Tierarten, die schon große Bauprojekte verhindert oder zumindest verzögert haben. Denn: Wer in Deutschland bauen will, muss zuerst klären, ob sich nicht vor Ort eine schützenswerte Tierart niedergelassen hat. Daher hat sich die Deutsche Bahn jetzt für neue Bauprojekte Unterstützung ins Frankfurter Team geholt. Ein tierischer Helfer, der schon mal Fährte aufnimmt. Hündin Fenna auf der Spur von Zauneidechse, Gelbbauchunke und Fledermaus. Oder besser gesagt: den Gerüchen, die sie hinterlassen. Die Labradordame ist einer von sechs neuen Artenspürhunden der Deutschen Bahn. Die Vierbeiner werden ausgebildet, bestimmte schützenswerte Tierarten aufzuspüren. Und zwar dort, wo gebaut werden soll. Jens Bergmann, Vorstand DB Netz AG „Die Hunde können uns zunächst mal sagen oder ganz klar feststellen, gibt es solch eine Art dort oder gibt es sie nicht. Wenn es sie nicht gibt, dann ist das schon mal ein erstes wichtiges Ergebnis. Wenn es sie gibt, können die Hunde die Artenkartierer ganz spezifisch dorthin führen, wo die Art lebt – also zu den Bauten beispielsweise – und damit kann man viel schneller die Ergebnisse erreichen, wetterunabhängiger und jahreszeitunabhängiger.“ Entdecken die Hunde eine schützenswerte Tierart, muss die Bahn diese vor dem Bau umsiedeln. Bislang haben Menschen die Baustellen nach Zauneidechse und Co. abgesucht. Das konnte schon mal ein ganzes Jahr dauern. Die Hunde brauchen nur eine einzige Schnüffeltour. Doch dafür braucht es Übung, zum Beispiel mit solchen sogenannten Geruchsmaschinen. Nur wenn Golden Retriever Whisper seine Nase lange genug in das richtige Loch hält, bekommt er sein Leckerli. Robert Schnell, Hundetrainer „Grundsätzlich ist es dem Hund natürlich egal, ob das eine geschützte Art ist oder nicht. Und die Hunde sind auch grundsätzlich nicht daran interessiert, Eidechsen zu finden. Wir geben im Training diesem Geruch von Eidechsen oder anderen Tieren eine Bedeutung, indem wir es konditionieren, indem wir an […]

  • Insolvenzverwalter informiert die Belegschaft am Pleite-Airport Hahn

    Insolvenzverwalter informiert die Belegschaft am Pleite-Airport Hahn

    Schon lange sah es am Flughafen Hahn im Hunsrück nicht mehr rosig aus – vor zwei Wochen dann die Insolvenz. Und jetzt? Die wichtigste aktuelle Botschaft: Zunächst geht der Betrieb bis zum Jahresende weiter. Während es also im herbstlichen Hunsrück für Urlauber weiter in die Sonne geht, erscheinen die Aussichten für die Beschäftigten am Hahn eher trübe. Während die Passagiere am Terminal 1 heute nach Italien oder Portugal aufbrechen, informiert Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner im ersten Stock darüber, wo die Reise für den Pleite-Flughafen hingehen könnte. Das Wort, an dem sich hier wohl fast alle Hoffnungen aufhängen, heißt: „Investor“. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter Frankfurt-Hahn GmbH „Ich bin aber auch durchaus ein bisschen optimistisch, weil ich habe ja gesagt, dass es durchaus schon Anfragen gab. Ich habe mit diesen Investoren noch nicht gesprochen, weil wir das schlichtweg in einem geordneten Investoren-Prozess machen werden und allen im Prinzip die gleiche Chancen geben. Aber es zeigt mir, dass es zumindest ein reges Interesse gibt, was einen Flughafen betrifft. Und das stimmt einen schon ein bisschen optimistisch.“ Um potentielle Interessenten ins Boot zu holen, muss Plathner sich erst einmal mit den Schulden des Flughafens auseinandersetzen, die nach der Pleite des letzten Investors HNA zur Insolvenz geführt hatten. Ein Teilerlass der Schulden könnte für eine Rettung nötig sein und auch um weitere Hilfen der Landesregierung, die 2017 ihre Anteile an HNA verkauft hatte, wird man sich wohl bemühen. Fakt ist, dass ein endgültiges Aus am Hahn auch den Wegfall der am Flughafen angesiedelten Arbeitsplätze bedeuten würde. Karl-Heinz Heinrich, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Flughafen Hahn „Wir haben bis heute von unserer Geschäftsführung noch keinerlei Stellungnahme. Also, die Informationen, die wir am Anfang bekamen, waren rein von den Medien, bis wir uns dann selbst schlau gemacht haben. Wenn Sie in einer Großstadt 2.000 Arbeitsplätze verlieren, dann interessiert das keinen. […]

  • Interview mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter am Hahn

    Interview mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter am Hahn

    Wie geht’s weiter am Flughafen Hahn? Dazu kann der Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner mehr sagen. Markus Appelmann, Moderator: Jan Markus Plathner ist mir nun zugeschaltet. Guten Tag! Dr. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter Frankfurt-Hahn GmbH: Hallo, Herr Appelmann. Appelmann: Sie haben heute über die Lage am Flughafen Hahn informiert, auch mit Mitarbeitern gesprochen. Wie nehmen Sie die Stimmung wahr? Plathner: Na ja, es ist natürlich so, dass in einer solchen Situation die Stimmung nicht so gut ist. Aber es geht jetzt darum, tatsächlich den Mitarbeitern und allen Beteiligten das Gefühl zu geben, dass wir alles versuchen, um hier weiterzumachen. Das ist uns auch gelungen. Das heißt, der Flughafen ist im Betrieb, und das war jetzt die erste Hürde, die wir nehmen mussten. Und das haben wir gemeinsam mit den Mitarbeitern geschafft. Appelmann: Sie haben darüber informiert, dass die Gehälter bis Ende des Jahres garantiert seien. Das ist kein besonders langer Zeitraum. Stehen Sie da nicht unter einem extremen Druck, einen Investor zu finden? Plathner: Ja, das ist richtig. Das ist im Prinzip in Insolvenzverfahren, ganz häufig so, dass man einen gewissen Zeitraum Hilfe bei der Finanzierung der Gehälter bekommt. Der Zeitraum bezieht sich hier auf das Ende des Jahres und dann muss der Flughafen in der Lage sein, aus eigener Kraft die Gehälter zu bezahlen. Und das setzt voraus, dass man an diesem Zeitpunkt dann eben auch schon bei Investorengesprächen weiter ist oder eben eine Lösung in Aussicht hat. Appelmann: Jetzt ist es Ihre Aufgabe, die Braut aufzuhübschen, sprich: den Flughafen möglichen Investoren schmackhaft zu machen. Was spricht denn für den Flughafen? Hat das Geschäftsmodell Regionalflughafen, wie hier am Hahn, überhaupt eine Zukunft? Plathner: Also, in so einer Situation kann ein vorläufiger Insolvenzverwalter natürlich nicht zaubern und auch nichts aufhübschen. Aber man kann das, was man an positiven Dingen hat, natürlich […]

  • Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Wertvolle Bodenschätze im Rhein

    Lithium – einer der begehrtesten Rohstoffe. Ob Smartphones, Laptops oder Elektroautos – alle werden mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Glücklich das Land also, das ein großes Lithium-Vorkommen hat. Australien zum Beispiel, oder auch Bolivien – und Deutschland. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz schlummert ganz tief in der Erde der begehrte Rohstoff. Der Oberrhein bei Leimersheim in der Südpfalz. Hier ist ein Schatz versteckt. Ein ganz realer. Ganz tief unter der Erde schlummert Lithium. Das als „weißes Gold“ bezeichnete Metall ist in heißem Thermalwasser enthalten, das in rund 3.000 Metern Tiefe ganz natürlich vorkommt. In einem Labor in Eggenstein-Leopoldshafen wird Lithium aus dem Thermalwasser herausgefiltert. Horst Kreuter, Geschäftsführer Vulcan Energie „Das Thermalwasser haben wir in einer Geothermieanlage im Oberrheingraben gewonnen. Es wird dort aus dem Untergrund gefördert. Und weil es im Untergrund des Oberrheingrabens Gesteine hat, die Minerale mit Lithium enthalten, hat auch das Thermalwasser Lithium.“ Insgesamt ist der Oberrheingraben rund 300 Kilometer lang. Zu einem kleinen Teil liegt er in Hessen, ca. 150 Kilometer liegen in Rheinland-Pfalz. Hier im Geothermiekraftwerk in Landau wird Thermalwasser zur Stromgewinnung aus der Erde gepumpt. Genau aus diesem Thermalwasser wird im Labor von Vulcan Energy flüssiges Lithium herausgefiltert. Noch in ganz kleinen Mengen. Dass es im Oberrheingraben ein großes Lithiumvorkommen gibt, ist schon lange bekannt. Horst Kreuter, Geologe „In den 1980er Jahren haben die französischen Kollegen im Elsass diese Tatsache festgestellt. Was damals gefehlt hat, war der Markt. Jetzt ist die Nachfrage nach Lithium riesig, so dass auch diese Kenntnis, dass Lithium im Thermalwasser ist, von großer Bedeutung ist.“ Elektroautos scheinen die Mobilität der Zukunft zu sein. Sie fahren mit Lithium-Ionen-Akkus. Bisher wird der begehrte Rohstoff vor allem in Australien und in Südamerika gewonnen. Doch mehr als 15 Millionen Tonnen Lithium könnten im Oberrheintal liegen. Eine erste Genehmigung zur Förderung hat das zuständige Bergbauamt bereits erteilt. Im Geothermiekraftwerk […]