Verkehr

  • Ärger über Baustellen in Bad Soden

    Ärger über Baustellen in Bad Soden

    Wie immer in den Sommeferien ist auch in Hessen und Rheinland-Pfalz vielerorts Geduld gefragt. In vielen Städten und Gemeinden schießen die Baustellen in der verkehrsärmeren Ferienzeit wie Pilze aus dem Boden. Besonders hart trifft es die Menschen gerade in Bad Soden am Taunus: Dort sorgen mehrere Großbaustellen gleichzeitig für längere Wartezeiten und lange Gesichter – vor allem bei Autofahrern. Die Königsteiner Straße ist die Hauptverkehrsader in Bad Soden am Taunus. Doch momentan geht hier nicht viel. Seit Anfang vergangener Woche ist die Straße aufgerissen. Grund sind umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Wasserleitungen und der Kanalisation. Nur ein paar hundert Meter weiter die nächste Großbaustelle: Am Ortsausgang entsteht ein neuer Kreisverkehr. Bis der fertig ist, müssen sich die Verkehrsteilnehmer in Geduld üben. Viele Autofahrer sind genervt. Holger Ideler „Total chaotisch, ja. Ich brauche zehn, zwölf Minuten länger, um hier vorbei zu kommen. Von der Autobahn komme ich. Ganz schlimm. Ganz schlimm.“ Dobrica Zeba „Jeden Morgen muss man hier circa eine Viertelstunde warten, dass man vorbei kommt. Und es wird nicht besser, es wird immer schlimmer.“ Unbekannt „Die B8 ist gesperrt. Wir müssen alle hier drüber. Und dann ist das so.“ (Reporter: „Stehen Sie oft im Stau?“) „Ja, immer. Nicht nur oft – immer im Stau!“ Doch damit nicht genug: Mindesten fünf weitere Straßensperrungen sorgen in Bad Soden derzeit für Verdruss. Aber wie konnte es dazu kommen, dass es in der Kurstadt am Taunus gerade so viele Baustellen gleichzeitig gibt – und das auch noch am empfindlichsten Nadelöhr? Ganz einfach, sagt der Bürgermeister: Weil die Arbeiten schon seit langem geplant und dringend erforderlich seien – und weil man die Sache nun einfach gerne möglichst schnell und schmerzlos durchziehen wolle. Frank Blasch (CDU), Bürgermeister Bad Soden „Die beiden größten Baustellen, die wir haben, sind Bestandteile von Projekten, die über zwei bis drei Jahre gehen […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Corona kostet Land Milliarden. Die Bewältigung der Corona-Krise hat das Land Rheinland-Pfalz insgesamt 5,386 Milliarden Euro gekostet. Davon waren rund 1,5 Milliarden Landes- und rund 4 Milliarden Bundesmittel. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Freien Wähler hervor. Die größten Kostenpunkte seien die Kompensation von ausbleibenden Gewerbesteuerzahlungen an Kommunen, ÖPNV-Maßnahmen und die Pandemie-Vorsorge gewesen. Nur noch wenige Grundsteuererklärungen fehlen. Rund ein halbes Jahr nach Ablauf der Abgabefrist gehen bei den hessischen Finanzämtern immer noch Grundsteuererklärungen ein. Mittlerweile haben hier mehr als 96 Prozent der Immobilienbesitzer ihre Erklärung abgegeben. Das teilt die Oberfinanzdirektion Frankfurt mit. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss die Grundsteuer bundesweit neu berechnet werden, in Hessen betrifft das 2,8 Millionen Grundstücke. Bürgerbegehren gegen Mobilitätskonzept. Die Marburger CDU hat ein Bürgerbegehren gegen das neue städtische Mobilitätskonzept „MoVe35“ gestartet. Ziel des Konzepts ist es, den innerstädtischen Autoverkehr bis 2035 um die Hälfte zu reduzieren. Dafür will die Stadt Fahrradwege und den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen – gleichzeitig sollen Parkplätze und einige Durchfahrtswege für Autos wegfallen. Die CDU sieht darin eine Zumutung für die Bürger und eine Bedrohung für die städtische Wirtschaft. Um einen Bürgerentscheid und damit eine Überarbeitung des Konzepts zu erwirken, braucht sie nun knapp 3000 Unterschriften von Marburger Bürgern.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Durchbruch bei Lufthansa-Tarifverhandlungen Im monatelangen Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihren 5.200 Piloten ist eine Einigung erzielt worden, das hat heute die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mitgeteilt. Medienberichten zufolge sollen die Cockpit-Beschäftigten der Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo ab dem nächsten Jahr 7,5 Prozent mehr Gehalt sowie einen Inflationsausgleich von einmalig 3000 Euro angeboten bekommen haben. Die Mitglieder müssen diesem Vorschlag aber noch zustimmen. Wird das Angebot angenommen, wären Piloten-Streiks in den Sommerferien vom Tisch. Starkregen-Schäden nehmen zu Heftige Regenfälle sorgen in Deutschland immer öfter für Schäden in Millionenhöhe. Jedes zehnte Wohnhaus sei in den vergangenen 20 Jahren durch Starkregen beschädigt worden, das ergab eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Trauriger Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz. Durch die Flutkatastrophe 2021 entstand ein Schaden von durchschnittlich 11.000 Euro pro Haus. Das ist der höchste Wert im Ländervergleich. Die größten Schäden durch Starkregen gab es im Kreis Ahrweiler und im Eifelkreis Bitburg-Prüm. EZB hebt Leitzins an Zum neunten Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt den Leitzins angehoben. Er steigt im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 4,25 Prozent. Mit der Leitzinserhöhung will die EZB die hohe Inflation bekämpfen. Sie riskiert aber, dass dadurch Kredite teurer werden und die deutsche Wirtschaft weiter schrumpft.

  • Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Die größte private Flugzeugsammlung Europas befindet sich … genau, hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt in Hermeskeil im Hunsrück. Die Flugausstellung Junior lockt jährlich rund hunderttausend Besucher an. Und das nun schon seit 50 Jahren. Sie ist das Lebenswerk der Familie Junior, die hier mit viel Herzblut 130 Jahre Fluggeschichte zum Anfassen vermittelt. Der Traum vom Fliegen – hier in Hermeskeil hat er ein Zuhause, ein ganz bodenständiges. 120 Flugzeuge, Hubschrauber und Flugapparate aller Art sowie 60 Motoren erzählen Technik- und Menschheitsgeschichte. Die Ausstellung ist mittlerweile auf eine Fläche von 80.000 Quadratmetern angewachsen. Damit ist sie zehnmal so groß wie 1973, als sie an den Start ging. Was sein Vater Leo einst begann, führt Peter Junior heute fort. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Das ist die reine Leidenschaft zur Flugtechnik sozusagen, oder zur Technik überhaupt. Und […] direkt von den ersten Tagen an, war ich ja immer mit dabei. Ich war elf Jahre alt, wie er das gegründet hat. Und man hat das erlebt und man ist da ja mit reingewachsen. Und dann war das ja eigentlich, glaube ich zumindest mal, ziemlich klar, dass der Funke dann irgendwann überspringt. Und der Funke ist übergesprungen. Vom Vater, der seine Tätigkeit als Designer und Architekt aufgibt, um sein Hobby zum Beruf zu machen. Ein Original der ersten Stunde: Diese britische Hunting Pembroke von 1952. Aktueller Neuzugang: Ein ‘63er Learjet, der als Vorläufer privater Business Jets gilt. Exklusivstatus genießt auch diese VC 10. Einst im Dienste des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, ist sie seit 1981 größter Flieger der Sammlung. Die Odyssee beginnt am Flughafen Saarbrücken. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Dort haben wir die Maschine wochenlang zerlegt, für den LKW-Transport parat gemacht. Und dann wurde die per Schwertransport hier nach Hermeskeil transportiert. Dann wieder aufgebaut. Und das war dann schon ‘ne […]

  • Streit über Verkehrsprojekt „MoVe 35“ in Marburg

    Streit über Verkehrsprojekt „MoVe 35“ in Marburg

    In Marburg gibt es für viele zurzeit nur ein Thema: Das neue klimaschutzorientierte Verkehrskonzept „MoVe 35“ mit dem Ziel, den Autoverkehr in der Stadt auf die Hälfte zu reduzieren und gleichzeitig die Situation von Radfahrern, Fußgängern und ÖPNV deutlich zu verbessern. Seit vergangenem Freitag ist das Konzept beschlossene Sache. Doch es gibt auch Gegenwind. Besonders autofahrerfreundlich ist Marburg schon lange nicht mehr: Bereits vor Jahren hat die Stadt viele Verkehrsadern mit Rad- und Busspuren versehen. Es gibt Straßen nur für Fahrräder und Einbahnstraßen, die von Radfahrern entgegen der Fahrrichtung genutzt werden dürfen. Und die historische Oberstadt ist ohnehin seit Jahrzehnten autofreie Zone. Mit „MoVe 35“ könnte sich die Lage für Autofahrer in der Universitätsstadt noch einmal drastisch verschlechtern: So soll etwa die wichtigste Hauptverkehrsachse der Stadt, die Biegenstraße, für Autos künftig zur Einbahnstraße werden – Parkplätze soll es hier nicht mehr geben. Ein umstrittenes Konzept. Alexa Schlosser: „Mir ist das jetzt innerhalb der letzten drei Wochen schon fünfmal passiert, dass ich fast umgefahren wurde, obwohl ich auf dem Fahrradweg gefahren bin. Also, die Spuren sind einfach teilweise nicht breit genug.“ Martha Henkel: „Ich finde das nicht besonders gut. Wir kommen hier aus dem Landkreis. Sind hier auf Fachärzte angewiesen. Und müssen also meistens mit dem Auto hierher fahren. Wir müssen ja irgendwie zum Arzt kommen. Und wenn hier kein Parkplatz ist, dann werden wir in Zukunft wohl ein Lastenrad buchen müssen.“ Wulf Hahn: „Ich finde dass das MoVe35 genau das richtige Verkehrskonzept ist für Marburg, damit wir unsere Klimaschutzziele einhalten können.“ „MoVe 35“ – eine Kampfansage der Stadt Marburg an das Auto, um das Klima zu retten? Nein, sagt Oberbürgermeister Thomas Spies – es handele sich dabei viel mehr um ein Konzept, das den Verkehr in Marburg erstmals ganzheitlich denke. Thomas Spies, SPD, Oberbürgermeister Marburg: „In den letzten Wochen haben […]

  • LKW-Fahrer-Streik in Gräfenhausen

    LKW-Fahrer-Streik in Gräfenhausen

    Sie streiken wieder! Es geht um die osteuropäischen Lastwagenfahrer, die auf der Raststätte Gräfenhausen ihre Lastwagen geparkt und die Arbeit niedergelegt haben. Sie wollen auf die miserablen Arbeitsbedingungen, die schlechte Bezahlung und ausstehende Löhne aufmerksam machen. Immer mehr Kollegen schließen sich an – so, dass die Raststätte in Südhessen nun aus allen Nähten platzt. Raststätte Gräfenhausen-West – ein blauer Lkw reiht sich hier an den nächsten. Den streikenden Fahrern, unter anderem aus Georgien und Usbekistan, geht es um ausstehende Löhne. Inzwischen sind die Laster der polnischen Spedition sogar an der wenige Kilometer entfernten Raststätte in Pfungstadt zu sehen. Lkw-Fahrer „Ich habe seit über zwei Monaten kein Geld bekommen. Die Firma zieht mir ständig Strafen vom Lohn ab, erklärt aber nicht wofür und zeigt keine Beweise dafür.“ Über 10.000 Euro schulde die Firma ihm bereits. Um ähnliche Summen geht es auch bei den Kollegen. Die Stimmung vor Ort ist angespannt. Die Fahrer wollen jedoch durchhalten. Lkw-Fahrer „Wir haben beschlossen, bis zum Schluss hier zu bleiben, bis der letzte Fahrer sein Geld bekommt.“ Insgesamt sind es mit knapp 80 LKW sogar mehr als noch im April. Damals schickte der polnische Spediteur paramilitärische Sicherheitskräfte um die Streikenden einzuschüchtern. Gräfenhausen – für LKW-Fahrer inzwischen ein Symbol. Michael Ahmer, Berufskraftfahrer „Ich finde das gut dass die streiken. Das muss noch viel öfter passieren. In Deutschland müssten sie auch streiken, von den Jungs kann man was lernen. Aber hier man kriegt ja keine zwei unter einen Hut.“ Lkw-Fahrer „Die großen Firmen drücken den Preis. Nimm doch mal unsere Stunden, dann liegen die ja alle unterm Mindestlohn.“ Die Verantwortung für den Streik liege letztlich bei den Unternehmen, die ihre Waren immer zum billigsten Preis transportieren wollten. Sagt auch Anna Weirich vom Frankfurter Beratungsnetzwerk faire Mobilität. Anna Weirich, Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ „Diese Praxis ist gängig. Im Auftrag vom […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Drogenschmuggler sind wieder auf freiem Fuß — Streckensperrung bei Ahrtalbahn — 500.000 Euro Spenden bei Vor-Tour der Hoffnung Drogenschmuggler sind wieder auf freiem Fuß Das Oberlandesgericht Frankfurt hat die Haftbefehle gegen die angeklagten Brasilianer aufgehoben, weil die zuständige Strafkammer wegen Überlastung keinen Prozesstermin festlegen konnte. Laut Strafprozessordnung dürfen Angeklagte nicht länger als sechs Monate in Untersuchungshaft festgehalten werden, wenn dafür nicht triftige Gründe vorliegen. Das können zum Beispiel sehr umfangreiche Ermittlungen sein. Streckensperrung bei Ahrtalbahn Die Bahnstrecke zwischen Remagen und Walporzheim ist ab sofort für sechs Wochen gesperrt. Grund dafür ist eine Erneuerung der Oberleitungen. Betroffen sind die Linien RB 30 und RB 39 in beide Richtungen. Für Fahrgäste steht ein Schienenersatzverkehr bereit. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren sind weite Teile des Schienennetzes zerstört worden. Seitdem gibt es immer wieder Bauarbeiten. Bis 2025 soll die Strecke neu gebaut und vollständig elektrifiziert sein. 500.000 Euro Spenden Diese Summe wurde bei der diesjährigen Vor-Tour der Hoffnung erradelt. Das Geld soll krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern zugutekommen. An der Benefiz-Veranstaltung haben 120 Radfahrer teilgenommen, darunter Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport. Für die Tour durch die Pfalz sind die Teilnehmer drei Tage lang jeweils eine Strecke von 100 Kilometern gefahren.

  • Bahn informiert über Frankfurter Fernbahntunnel

    Bahn informiert über Frankfurter Fernbahntunnel

    Seit mehr als 35 Jahren wird in Frankfurt über den Bau eines Fernbahntunnels nachgedacht. Tief unter dem Hauptbahnhof – mit durchgängigen Gleisen – und damit viel weniger anfällig für Verspätungen als der heutige Frankfurter Kopfbahnhof. Aktuell müssen ja alle Züge über die gleichen Gleise rein und raus fahren. Vor gut zwei Jahren hat die Deutsche Bahn erstmals konkrete Pläne zum  Bau des Frankfurter Fernbahntunnels vorgestellt. Jetzt soll das Projekt endlich Fahrt aufnehmen. So könnte der Frankfurter Fernbahnhof einmal aussehen: Vier neue Bahnsteige, bis zu 50 Meter tief unter dem heutigen Hauptbahnhof. Das Herzstück des neuen Fernbahntunnels. Rund 8,5 Kilometer lang – mit einer Einfahrt von Süden und einer Ausfahrt nach Osten, die sich dann Richtung Norden und Süden verzweigt. Noch ist das 3,5 Milliarden-Euro-Projekt Zukunftsmusik. Trotzdem heute schon mal großer Bahnhof in Frankfurt: Bundesverkehrsminister Volker Wissing und sein hessischer Amtskollege Tarek Al-Wazir kündigen an, die Planung zu beschleunigen – um das Projekt nicht erst im Jahr 2040, sondern schon 2035 auf die Beine zu stellen. Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister „Wir machen sehr viel. Wir haben ein neues Beschleunigungsgesetz auf den Weg gebracht, dass deutliche Verkürzungen der Planungszeiten mit sich bringt. Und wir nutzen die Digitalisierung. Und eine sehr gute Vernetzung auch aller Beteiligten. Ich bin sicher, dass wir mit den Maßnahmen dafür sorgen werden, dass das viel schneller geht, als man das noch früher gemacht hat.“ Volker Wissing und Tarek Al-Wazir: Beim Thema beschleunigter Autobahnausbau noch heillos zerstritten – in Sachen Planungsbeschleunigung beim Frankfurter Tiefbahntunnel nun voll auf einer Schiene. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsminister Hessen „Der Knoten Frankfurt ist mit der größte Engpass im deutschen Schienennetz überhaupt und das hat Auswirkungen auf den Fernverkehr der Bahn. Aber auch auf den Regionalverkehr. Die Schienen sind einfach dicht. Wir würden gerne mehr Züge fahren lassen. Auch Regionalzüge. Aber […]

  • Digitale Daten sollen Unfälle aufklären

    Digitale Daten sollen Unfälle aufklären

    Bei schweren Verkehrsunfällen ist es meist schwierig, den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Problematisch wird das etwa, wenn es zum Gerichtsprozess kommt. Ein Grund, warum die rheinland-pfälzische Polizei bei der Aufnahme von Unfällen künftig stärker auf digitale Technik setzen will. Zunächst soll im Rahmen eines Pilotprojekts ausgelotet werden, was alles möglich ist. Klein und unscheinbar ist es, dieses Airbag-Steuergerät. Und doch: Geschützt im Fahrzeuginneren verbaut, liefert es der Polizei nach einem Unfall wichtige Daten darüber, was in den letzten fünf Sekunden vor dem Aufprall passiert ist. Dominik Knopp, Verkehrsunfallaufnahme Polizeipräsidium Koblenz „Da werden dann Fahrdaten wie Geschwindigkeit und Lenkwinkel beispielsweise aufgezeigt. Ob die Bremse aktiv war, ob das ein Assistenzsystem war. Dann lässt sich dadurch auch zum Beispiel eine Fahrtstrecke rekonstruieren. Ist man nach rechts ausgewichen, nach links ausgewichen? In welche Richtung ist das Fahrzeug zuerst geschleudert?“ Durch das Auslesen von digitalen Steuergeräten und Fehlerspeichern erhalten Gutachter wichtige Informationen zum Unfallhergang. Besonders dann, wenn ein Unfall tödlich endet, es keine Zeugen gibt oder die Beweislage unklar ist. Diese Drohne liefert Luftaufnahmen von Bremsspuren. Auch kann so die Unfallstelle vermessen und später in einer 3-D-Ansicht am Computer virtuell besichtigt werden. Patrick Brummer, Leiter Verkehrsdirektion Koblenz „Und ich bin sehr gespannt, wie realitätsnah das sein wird, wie nah wir da rankommen. Und dann muss man gucken: Was ist für neue Technik auf dem Markt? Wir werden auch parallel eine Markterhebung durchführen. Wir stehen auch in Kontakt mit anderen Bundesländern, mit anderen VU-Teams.“ Zwei VU-, also Verkehrsunfallaufnahme-Teams, mit 19 speziell geschulten Einsatzkräften sind nun in Rheinland-Pfalz für die Sicherung und Auswertung digitaler Unfalldaten zuständig. Innenminister Michael Ebling erhofft sich von dem einjährigen Pilotprojekt Erkenntnisse darüber … Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „… wie viel Aufwand ist das am Ende? Ist die technische Ausstattung so notwendig, oder muss sie verändert oder erweitert werden? Und natürlich […]

  • Gießen will Verkehrsversuch weiter vorantreiben

    Gießen will Verkehrsversuch weiter vorantreiben

    Eigentlich will die hessische Stadt Gießen bei der Verkehrswende ein Beispiel setzen: In den nächsten zehn Jahren soll sich die Zahl der Fahrradfahrer verdoppeln, gleichzeitig soll sich die Zahl der Autofahrer halbieren. Um das zu erreichen wird gerade der mehrspurige Anlagenring umgebaut, um Platz für Fahrradfahrer zu schaffen. Aber dieser Verkehrsversuch ist rechtswidrig, sagt jetzt ein Gericht. Diese Fahrbahnen sind schon umgebaut. Auf der Ostanlage in Gießen freuen sich die Fahrradfahrer über ihr neues Glück: Spuren, nur für sie alleine. Doch dieser Luxus könnte von kurzer Dauer sein: Diese Radwege sind rechtswidrig – so die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gießen: Ihm fehlt eine ausreichende Begründung, warum die Fahrradfahrer eine eigene Spur brauchen. Doch weil das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, setzt die grün-rot-rote Stadtregierung den Umbau trotzdem fort: Alexander Wright (Bündnis 90 / Die Grünen), Bürgermeister Gießen „Wir machen mit den Baumaßnahmen weiter, weil hinter den Baumaßnahmen steckt auch noch viel mehr. Wir wollen zum Beispiel die Ampelanlagen modernisieren. Es wäre problematisch, wenn wir jetzt stoppen, eine Pause einlegen und dann in vier bis sechs Wochen wieder starten, dass wir dann überhaupt noch die Leute bekommen, die wir beauftragt hatten. Und dann haben wir das Thema, dass der Bau, die Baustelle, über ein Jahr einfach blank dort steht.“ Die oppositionelle CDU hält es für falsch, dass den Autofahrern eine Fahrspur auf einer der an meist befahrenen Gießener Straßen genommen wird. Sie sieht durch das Urteil bestätigt. Frederik Bouffier (CDU), Stellvertretender Kreisvorsitzender Gießen „Wider besseren Wissen oder zumindest in dem Wissen, dass es eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Gießen gibt, die das ganze kritisch betrachtet, einfach so weiterzumachen halten wir für grob fahrlässig und das kann eigentlich nicht sein. Das werden wir auch in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag als Dringlichkeitsantrag einbringen.“ Zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist es gekommen, weil sich zwei Anwohner gegen […]

  • ICE mit über 300 Passagieren evakuiert

    ICE mit über 300 Passagieren evakuiert

    Schrecksekunde gestern Abend in Frankenthal. Mitten auf freier Strecke bleibt dort plötzlich ein ICE mit 320 Fahrgästen an Bord stehen. Weil die Klimaanlage ausfällt, staut sich im Zug die Hitze, denn draußen sind es fast 30 Grad. Was folgt, ist ein Großeinsatz, um die Reisenden zu evakuieren. Frankenthal – bei einer Reise mit dem ICE normalerweise nur im Vorbeifahren zu bewundern. Doch für die Fahrgäste in Richtung Dortmund heißt es gestern gegen 18 Uhr überraschend: Endstation Pfalz. Kurz danach geht der Notruf bei der Feuerwehr ein. Durch die ausgefallene Klimaanlage wird es in dem Fernzug unerträglich heiß. Frank Böhmer, Einsatzleiter Feuerwehr Frankenthal „Nach ersten Anweisungen der Deutschen Bahn war ganz klar, dass der Zug so nicht mehr fahrfähig ist und die Insassen, circa 320 Personen, aus dem Zug evakuiert werden müssen und an den nächstgelegenen Bahnhof der Stadt Frankenthal verfrachtet werden müssen.“ Einsatzkräfte kümmern sich um die gestrandeten Reisenden, verteilen Getränke. Den meisten Passagieren geht es aber gut. Nur eine Person klagte über Kreislaufprobleme. Mit Bussen geht’s für die Fahrgäste zunächst zum Bahnhof Frankenthal und von dort weiter nach Frankfurt. Grund für den Defekt war laut Bahn vermutlich ein in die Oberleitung geratener Vogel. Die Funken hätten eine Böschung in Brand gesetzt, wodurch offenbar der Stromabnehmer des ICE beschädigt wurde.

  • Umstrittener Verkehrsversuch – Gießen baut Anlagenring teilweise in Radweg um

    Umstrittener Verkehrsversuch – Gießen baut Anlagenring teilweise in Radweg um

    Die Stadt Gießen hat ein umstrittenes Verkehrsprojekt gestartet. In den kommenden Wochen wird die wichtigste innerstädtische Verkehrsachse, der Anlagenring, zur Hälfte in einen Fahrradweg umgebaut. Was Fahrradfahrer und Umweltschützer freut, sorgt bei Autofahrern und Geschäftsleuten für Verdruss. Sie befürchten Staus und Umsatzeinbußen. Hier, an der Ostanlage in Gießen, hat der Umbau bereits begonnen: Während die eine Seite der sechsspurigen Hauptverkehrsachse noch für den Autoverkehr zur Verfügung steht, ist die andere Seite bereits abgesperrt – sie wird schon bald zum wohl breitesten Fahrradweg in ganz Hessen. Und das ist erst der Anfang: Nach und nach will die Stadt den gesamten Anlagenring rund um die Innenstadt für Autos zur Einbahnstraße erklären. Eine äußerst umstrittene Maßnahme. Brigitte Weber „Ich finde es schon ganz gut, dass in Zukunft mehr für die Fahrradfahrer gemacht wird.“ Scharbel Saffo „Ich mache gerade meinen Führerschein. Und wenn ich da irgendwo ’ne Straße fahren will, und da jetzt Fahrradfahrer rumkommen und meine Straße klauen, also davon halte ich echt nichts.“ Thomas Döll „Ich befürchte und ich sehe es auch, dass die Leute uns jetzt schon sagen, dass sie aus dem Umland nicht mehr kommen. Dass sie nach Wetzlar fahren, dass sie im Internet bestellen.“ Ulrike Weckel „Sehr gut. Ich bin Fahrradfahrerin und bin immer noch mit dem Leben davon gekommen. Aber das ist knapp. Gerade diese Kreuzung ist die Pest. Und dass Autofahrer sich überlegen, sie lassen das Auto lieber stehen und kommen mit dem Fahrrad in die Innenstadt, finde ich super.“ Ziel der grün-rot-roten Stadtregierung: Den Anteil der Radfahrer in der Stadt innerhalb von zehn Jahren verdoppeln, den der Autofahrer gleichzeitig halbieren. Alexander Wright (Bündnis 90 / Die Grünen), Bürgermeister Gießen „Es geht einfach darum, dass wir den Radverkehrsanteil hier in der Stadt weiter fördern. Und dass mehr Leute sich einfach auch entscheiden, auf das Rad zu steigen. […]

  • Fahrradmesse „Eurobike“ in Frankfurt

    Fahrradmesse „Eurobike“ in Frankfurt

    Diese Woche trifft sich die Bike-Branche auf Europas größter Fahrradmesse, der Eurobike, in Frankfurt. Nachdem das Rad in Coronazeiten einen Boom erlebt hat, gehen jetzt die Verkäufe zurück und die Lager der Händler sind voll. Die gute Nachricht für die Verbraucher: Das Rad wird wieder günstiger. Alle Bike-Trends gibt’s in Frankfurt zu sehen und erstmals findet auch der Nationale Radverkehrskongress parallel zur Eurobike statt. Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir ist sichtlich neugierig auf die aktuellsten Modelle, die es in der Mainmetropole zu bestaunen gibt. Weltneuheiten bei den Elektro-Bikes, moderne Lastenräder und das klassische Zweirad als bequemes Vier-Rad. Die Fahrradbranche braucht neue Aushängeschilder, denn nach dem Corona-Boom ist der Absatz dieses Jahr teilweise eingebrochen. Mancher Händler schreibt rote Zahlen, nicht jeder dürfte den neuen Preiskampf überleben. Stefan Reisinger, Veranstalter Eurobike Frankfurt „Die Menschen draußen haben natürlich viele Fahrräder gekauft und jetzt sehen wir einfach, dass das Marktwachstum langsamer ausfällt. Die guten werden sicherlich auch mal eine Durststrecke durchstehen. Und möglicherweise gibt es auch den ein oder anderen, der nicht so gut gewirtschaftet hat, der natürlich dann auch in Schwierigkeiten geraten kann.“ Waren Fahrräder während den Corona-Lockdowns noch ein schwer zu bekommendes und überteuertes Gut, sorgt die Rekordproduktion des vergangenen Jahres nun für übervolle Lager. Rabatte bis zu 20 Prozent bei aktuellen Modellen sollen die Kunden anlocken. Beim Radverkehrskongress werden zudem Forderungen an die Politik laut, etwa die Mehrwertsteuer auf Fahrräder zu senken. Und: Die Städte fahrradfreundlicher zu machen, wie man es von den Niederlanden und Dänemark kennt. Rebecca Peters, Bundesvorsitzende ADFC „Das Wissen dazu ist da, es gibt nur einen massiven Umsetzungsstau. Was vor allem daran liegt, dass es keine politischen Beschlüsse gibt. Daran, dass in den Kommunen von Bundesseite, vom Straßenverkehrsgesetz viele Steine in den Weg gelegt werden. Und das verhindert einfach ganz massiv eine Verkehrswende in den deutschen Städten.“ Dem […]

  • Tankstelle darf keinen synthetischen Diesel verkaufen

    Tankstelle darf keinen synthetischen Diesel verkaufen

    Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Kraftstoff, der die Umwelt schont, der einfach in unsere Autos mit Verbrennungsmotor zu tanken wäre und kaum schädliche Abgase hätte. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Und doch gibt es einen solchen Sprit längst – einen synthetischen Diesel, der hauptsächlich aus altem Frittenfett, Fischresten und Schlachtabfällen hergestellt wird. Wenn Sie sich nun denken: „Den Kraftstoff probiere ich mal aus“ – da haben Sie die Rechnung ohne die hessische Landesregierung gemacht. Die Roth-Energie Tankstelle an der Frankfurter Borsigallee: Neben Benzin, Diesel und Erdgas gibt es hier auch eine Zapfsäule für besonders umweltfreundlichen, synthetischen Diesel. Mit diesem lässt sich der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen um bis zu 90 Prozent reduzieren – tanken dürfen Autofahrer den Bio-Kraftstoff aber trotzdem nicht: Das Regierungspräsidium Darmstadt hat der Tankstelle den Zapfhahn zugedreht. Und das, obwohl der synthetische Kraftstoff bei vielen Dieselfahrern sehr gut ankommt. Kim Backhaus, Leiter Marketing Roth Energie „Wir haben jetzt seit der offiziellen Eröffnung, die wir ja dann wieder einstellen mussten, schon einige Nachfragen, auch aus dem Privatkundenbereich, die einfach sagen: ‚Ich möchte meinen persönlichen CO2-Fußabdruck reduzieren‘. Und das kann ich hier natürlich in einem sehr großen Maße mit den 90 Prozent.“ Zwar kostet synthetischer Diesel pro Liter rund 20 Cent mehr als fossiler Diesel, dafür schont er nicht nur das Klima, sondern auch den Motor. Durch seine hohe Zündfähigkeit verbrennt der Kraftstoff besser, was die Laufruhe des Motors und somit auch dessen Lebensdauer erhöht. Umrüstungen am Fahrzeug sind nicht nötig. Warum darf der synthetische Diesel dann nicht verkauft werden? Laut Bundesimmissionsschutzgesetz ist der umweltfreundliche Kraftstoff bislang nur als Zusatz für herkömmlichen Diesel zugelassen. Ausgenommen sind landwirtschaftliche Maschinen wie etwa Traktoren sowie Sportboote. Erlaubt sind außerdem Pilotprojekte, um den Kraftstoff auf seine Alltagstauglichkeit zu testen. 15 von 16 Bundesländern machen von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch und […]

  • Moselschleusen werden gewartet

    Moselschleusen werden gewartet

    Normalerweise können Güter- und Fahrgast-Schiffe fast 400 Kilometer lang die Mosel hinab fahren, von Frankreich bei Nancy bis zur Mosel-Mündung in den Rhein bei Koblenz. 160 Höhenmeter geht es dabei abwärts, mithilfe von Schleusen. Doch die sind seit Montag gesperrt. In Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Es stehen die jährlichen Wartungs- und Reparatur-Arbeiten an. Zu hören ist nur der ziemlich stramme Wind. Ansonsten ist es still auf der Mosel. Die Bojen zeigen an: Durchfahrt verboten. In rund 16 Metern Tiefe wird gerade die Schleusenwand gesäubert. Wir sind an der Staustufe Lehmen im Landkreis Mayen-Koblenz. Ein Team aus Spezialisten ist hier in der leergepumpten großen Schleusenkammer im Einsatz. Zurzeit werden alle Moselschleusen gewartet. Andreas Franke, Wasser- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Wir haben hier auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zehn Staustufen plus zwei Staustufen im Bereich Luxemburg, die auch von der Bundesrepublik Deutschland unterhalten werden.“ Dazu kommen noch Schleusen an der Saar, weil der Fluss in die Mosel mündet. Einmal im Jahr werden alle zeitgleich trockengelegt, repariert, geprüft und gereinigt. Normalerweise ist die Schleusenkammer bei Lehmen mit 8.600 Kubikmetern Flusswasser gefüllt. Wenn sie nicht auf dem Trockenen liegt, dann werden hier im Sommer täglich zwischen 35 und 45 Schiffe durchgeschleust. Marco Trembinski, Wassermeister Staustufe Lehmen „Gütermotorschiffe, Tanker, Koppelverbände, dann diese Fahrgastkabinenschiffe, Tagesausflugsschiffe, Sportboote, die über eine Breite von 3,30 m haben, die nicht mehr in die Sportbootschleuse können.“ Kleine Sportboote können weiterhin durch eine separate Kammer geschleust werden. In der großen Kammer werden nicht nur Algen und Schlamm entfernt. Im vergangenen Jahr hat ein Schiff die Schleuse gerammt. Die Kammer ist dadurch undicht geworden, ein rund 40 Tonnen schweres Tor muss jetzt repariert werden. Andreas Franke, Wasser- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Die ganze Unterkonstruktion inklusive Kalotte muss ausgewechselt werden. Deswegen wurde das Tor abgebaut und rausgehoben aus der Schleusenkammer. Die neuen Teile werden ja […]